Zum Inhalt:
Brian stammt aus einfachen Verhältnissen. Seine Eltern hatten nie viel Geld, seine Mutter arbeitet bei Woolworth und sein Vater ist mittlerweile seit einigen Jahren verstorben. Und jetzt ist der ersehnte Schulabschluss da. Brian hat tolle Noten und deswegen ein Stipendium bekommen. Er hat ein großes Ziel vor Augen: er will Anglistik studieren, und ein gebildeter Mann werden. Einer, der Fremdwörter richtig benutzen kann, einer, der genau weiß, welcher Wein zu welchem Essen passt. Einer, der bis in die Morgenstunden mit seinen Freunden diskutiert, einer, den die Leute mögen und zu dem sie aufschauen.
Mit diesem bescheidenen Ziel beginnt Brians Zeit an der Uni. Er sieht seine Chance gekommen, es allen zu beweisen, als er ein Plakat sieht, auf dem Teilnehmer für die Fernsehshow "University Challenge" gesucht werden. Diese Sendung hat sein Vater immer gerne gesehen und Brian hat schon als Kind die klugen Kandidaten bewundert. Er weiß, dass sein Vater stolz wäre, wenn er dort teilnehmen würde, also setzt er alles daran.
Brian erlebt, was man an der Uni so erlebt. Er lernt, er feiert, er lernt ein Mädchen kennen, in das er sich verliebt, ... und alles ist nicht so einfach. Nicht nur, dass Alice zur "Upper Class" gehört und es gar nicht so einfach ist, sich neben ihr nicht "arm" zu fühlen, sie tut Brian nicht gut, und das weiß er auch. Eigentlich sollte er sich Alice aus dem Kopf schlagen. Rebecca, eine gute Freundin und vehemente Alice-Hasserin, wäre zumindest dafür. Doch Brian glaubt, in Alice seine große Liebe gefunden zu haben. Das alles bereitet ihm viel Kopfzerbrechen, und er ist weit davon entfernt, zu dem Ideal zu werden, das er so sehr herbeisehnt. Und nicht nur das: mit der Zeit muss Brian sich nicht nur fragen, ob er dieses Ziel erreichen kann, sondern auch, ob es überhaupt erstrebenswert ist, so zu sein. Seine alten Freunde haben das Gefühl, dass Brian sich mehr und mehr verändert. Und er selbst muss feststellen, dass das "Erwachsenwerden" wirklich nicht so einfach ist...
Meine Meinung:
Ich hatte vor dem Kauf des Buches in das Buch reingelesen und fand es ganz nett. Hätte ich den Klappentext gelesen, hätte ich es wahrscheinlich leicht genervt wieder weggelegt, weil dort eine Lobhudelei á la "Der neue Nick Hornby", "Selten so gelacht" etc. tobt, und das mag ich nicht. Dennoch, das Buch ist am Anfang superlustig, ich habe mehrmals beim Lesen laut lachen müssen, wenn Brian seine Zukunftswünsche und so weiter zum besten gibt. Ich konnte mich in einigen Gedanken auch wiederfinden. Jaja, das und das wollte ich auch mal... im Verlauf der Handlung wird das Buch immer ernster. Es gibt zwar auch immer wieder lustige Szenen, aber oft wird man auch nachdenklich. Einiges, das passiert, ist wirklich traurig, und Brian steht dabei nicht gerade wie ein Held dar. An ihm gefällt mir gut, dass er kein Held, aber auch kein Loser ist. Der Ich-Erzähler ist der typische "Junge von nebenan", und das hat zur Folge, dass es manchmal so wirkt, als ob ein Freund einem das Herz ausschüttet.
Toll finde ich, dass die Einteilung des Buches nach den Runden der Fernsehshow "University Challenge" erfolgt. Die Kapitel werden immer mit Quizfragen und den dazugehörigen Antworten eingeleitet. Thematisch passt die Frage immer zum Kapitel, was ich auch sehr schön fand. Außerdem wird dadurch immer deutlich, dass ein Sieg in dieser Sendung ein zentraler Wunsch ist, den er hat. Wenn er das erreicht, dann hat er es geschafft...
Wirklich ein sehr gutes Buch. Ich hab es nur zufällig überhaupt gesehen und es war ein echter Glückskauf.