Orhan Pamuk - Rot ist mein Name (Benim Adim Kirmizi)
Kurzbeschreibung (Amazon)
Man schreibt das Jahr 1591, Istanbul ist vom Schnee bedeckt. Ein Toter spricht zu uns aus der Tiefe eines Brunnens. Er kennt seinen Mörder, und er kennt auch die Ursache für den Mord: ein Komplott gegen das gesamte Osmanische Reich, seine Religion, seine Kultur, seine Tradition. Darin verwickelt sind die Miniaturenmaler, die beauftragt sind, für den Sultan zehn Buchblätter zu malen, ein Liebender und der Mörder, der den Leser bis zum Schluß zum Narren hält. Ein spannender Roman, der, als historischer Krimi verkleidet, immer wieder auch auf die gegenwärtige Spannung zwischen Orient und Okzident verweist.
Meine Meinung
Schwierig! Einerseits hat mich das Buch fasziniert, andererseits fand ich es sehr kompliziert geschrieben. Die ersten 50 Seiten habe ich zweimal gelesen, danach hatte ich den Einstieg in die Geschichte gefunden.
Das Buch ist in Ich-Form geschrieben, allerdings wechseln die Erzähler von Kapitel zu Kapitel. In der Überschrift erfährt man zwar, wer gerade "dran" ist, aber die ständigen Wechsel machten es für mich schierig, den Überblick zu behalten.
Nicht nur lebende Personen, sondern auch der Tote erzählt - mit ihm beginnt der Roman. Und auch tote Dinge, wie zum Beispiel eine Münze oder rote Farbe erzählen einzelne Kapitel.
Neben dem Mord und der Suche nach dem Mörder gibt es auch eine Liebesgeschichte zwischen Kara und Seküre.
Auch wenn es um einen Mord und Liebe geht, das Buch ist kein Krimi , kein Liebesroman und auch kein typischer historischer Roman. Sondern was ganz anderes. Eigentlich geht es in dem Buch um Buchmalereien und deren unterschiedliche Stilrichtungen, um Ost und West...
Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich nochmal ein Buch von Pamuk lesen möchte...
Der Autor (Amazon)
Orhan Pamuk, 1952 in Istanbul geboren, studierte Architektur und Journalismus und lebte mehrere Jahre in New York. Für seine Romane erhielt er 1990 den "Independent Foreign Fiction Award", 1991 den "Prix de la découverte européene", 2005 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 2006 den Nobelpreis für Literatur. Der in seiner Heimat umstrittene Autor ist der erste türkische Schriftsteller, der die renommierte Auszeichnung erhält. Das Nobelpreiskomittee lobte seine Vermittlerrolle zwischen Orient und Okzident. 2006 erhielt Orhan Pamuk die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin und 2007 wurde er mit der Ehrendoktorwürde der Bosporus Universität in Istanbul ausgezeichnet. Der Schriftsteller lebt in Istanbul.