Howard P. Lovecraft: Das Ding auf der Schwelle Unheimliche Geschichten; Suhrkamp Verlag 1976; 211 Seiten; ISBN: 3-518-36857-5
"Das Ding auf der Schwelle", "Der Außenseiter", "Die Farbe aus dem
All", "Träume im Hexenhaus" und "Der Schatten aus der Zeit" heißen die
Geschichten, die hier enthalten sind. Inhaltlich sind sie nach
demselben Strickmuster gehalten. Ein Wesen aus dem Weltall dringt in
einen ahnungslosen amerikanischen Zeitgenossen ein und beeinflußt
dessen Körper und Geist. Damit nimmt das Unheil seinen Lauf.
Kennt man eine Geschichte, kennt man alle? Fast könnte man sie so
meinen, aber eben nur fast. Lovecraft läßt hier seiner Einbildungskraft
freien Lauf und bietet phantasievoll - phantastische Geschichten, die
sehr gut zu lesen sind. Wer als Leser über eine gute Vorstellungskraft
verfügt, wird die Ereignisse direkt vor seinem geistigen Auge sehen.
Eine Sache kann man Lovecraft allerdings vorwerfen, nämlich eine
gewisse Oberflächlichkeit. Horror und Grauen werden nur angedeutet,
aber nicht exakt beschrieben. Wie sehen Personen und Orte aus? Kämpfen
die Protagonisten vielleicht mit den Außerirdischen? Was verbirgt sich
tatsächlich dahinter, wenn Lovecraft Begriffe wie blasphemisch,
unheilig, furchtbar, grausig und gruselig benutzt? Die Beschreibung
hätte an diesen Stellen schon anschaulicher und genauer sein müssen.
Mir persönlich gefallen die Geschichten. Sie sind so herrlich abseits
der Massenware. Die Geschichten sind in sich stimmig und abgeschlossen.
Wer gute phantastische Literatur kennenlernen möchte, wird sie hier in
den Händen halten.
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Das Ding auf der Schwelle
- H. P. Lovecraft (Autor)
- Rudolf Hermstein (Übersetzer)
- Kalju Kirde (Nachwort)