330 Seiten
Autor:
Stephan Harbort wurde 1964 in Düsseldorf geboren, wo er heute noch mit seiner Familie lebt. Der Dipl. Verwaltungswirt und Kriminalhauptkommissar ist anerkannter Serienmord-Experte, entwickelte Fahndungsmethoden zur Überführung von Serientätern und arbeitet mit Universitäten im In- und Ausland zusammen.
Zudem war er Fachberater bei zahlreichen wissenschaftlichen TV-Dokumentationen (u.a. für ARD, VOX, BBC), Kino-Produktionen (z.B. für "Hannibal", "From Hell", "Roter Drache"), Krimi-Serien sowie zum Thema "Serienmord/Fallanalytik" bei ARD, ZDF, RTL, SAT.1, PRO SIEBEN und N 24.
Er hat bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht. "Ich musste sie kaputtmachen" (2004) und "Der Liebespaar-Mörder" (2005).
Inhalt:
Serienmörder. Dieses Wort schürt Urängste: Hier droht tödliche Gefahr. Grausamkeit und Erbarmungslosigkeit kennzeichnen diese Täter als vermeintliche Unmenschen. Gerade deshalb rücken sie in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses. Aber wie und warum werden normale Menschen zu "Bestien"?
Stephan Harbort hat mit mehr als 50 Serienmördern gesprochen und schildert die spektakulärsten Fälle der vergangenen Jahre. Dabei zeigt sich, dass kein idealtypisches Täterprofil existiert. Und doch gibt es Gemeinsamkeiten.
Nach fünzehnjähriger Forschungsarbeit ist es Stephan Harbort gelungen, den Code des Bösen zu entschlüsseln. Er deckt Ursache und Wirkung des Phänomens Serienmord auf. Dabei wird deutlich, dass sich hinter dem Gesicht des "freundlichen Nachbarn" auch eine hässliche Fratze verbergen könnte, die urplötzlich losschlägt und seinem Opfer einen grauenvollen Tod beschert. Wir müssen aber ebenso zur Kenntnis nehmen, dass hinter jedem "Monster" auch ein Mensch steht. Und es stellt sich die beängstigende Frage: Könnte auch ich zum Serienmörder werden.
Meine Meinung:
Da man ja nicht als Mörder geboren wird, jeder Mensch aber auch eine dunkle Seite in sich trägt, ist es sehr interessant festzustellen, wie manche Menschen in solche Situationen kommen, um diese Grenzen zu überschreiten.
Wobei ich schon immer der Meinung bin, dass es fast immer milieubedingt ist und das wird mir auch in diesem Buch wieder bestätigt. Die Täter sind schon von Kind auf auf irgendeine Art Aussenseiter und wachsen unter desolaten Umständen auf. Sie werden z.B. geschlagen, missbraucht, oder die Eltern trennen sich und sie werden in ein Heim abgeschoben, oder es gibt gar keinen Vater, oder einer bzw. beide Elternteile sind Alkoholiker und einige leiden sogar unter ihrem Aussehen, wo sie dann noch gehänselt werden. Sie sind dadurch fast immer Einzelgänger und haben niemanden mit dem sie reden könnten, was für manche vielleicht hielfreich wäre. Dadurch werden Schulen abgebrochen, es gibt keinen Beruf, keine Familie, etc., etc.
Mir fällt auch auf, dass diese Serientäter nie, oder zumindest selten, die Person umbringen, oder sich von ihr trennen, auf die sie die Wut haben oder mit der sie nicht auskommen, sondern immer andere. Damit ist natürlich die Ursache nicht aus der Welt geschafft und es geht immer wieder weiter. Vermutlich ist da eine gewisse Abhängigkeit, oder ist doch die Hemmschwelle da größer, als bei fremden Menschen?
Das alles kann natürlich absolut keine Entschuldigung für diese ganzen Morde sein, aber ich denke, dass da im Gerhirn auch einiges nicht stimmt, was man ja leider nicht immer feststellen kann, aber manches kommt mir schon krankhaft vor.
Jedenfalls ein sehr interessantes Buch, das man gelesen haben sollte. Ich hoffe, es kommen noch weitere.