Sicking, Anja - Die Magd des Monsieur de Malapert

  • Was manche Autoren denken alles in 200 Seiten zu verpacken!?


    Die ersten hundert Seiten lasen sich wie ein unterhaltsamer historischer Roman. Anna musste aus der Provinz flüchten, da ihre Schwester ein Verhältnis zu einem verheirateten Mann hatte, und 1729 wurde damit nicht nur die Betroffene aus der Gemeinde verstoßen, sondern auch andere Familienmitglieder mussten mit dieser Schande leben. Da die Eltern der Geschwister bei einem Brandt des elterlichen Haus ums Leben kamen, hatten es diese Zwei recht schwer. Aber Anna fand in Amsterdam relativ schnell eine neue Anstellung als Magd bei einem Musikalienhändler. Ihr Leben ordnete sich gerade wieder, als sie nach und nach mitbekam, was zur der Zeit in Amsterdam abging, und worin ihr Brötchengeber verwickelt war.


    Und damit bekommt der Roman eine totale Wendung, aber ihm bleiben nur noch hundert Seiten. Dieser Skandal hat sich damals wirklich abgespielt, er ist brisant und hochinteressant. Doch statt die verbleibenden Seiten sinnvoll zu nutzen, fügt die Autoren nichtssagende Briefe ein, die mit der Handlung nur wenig zu tun haben.
    Nach Beendigung des Romans wusste ich zwar, dass es sich so ergeben hat … , aber die Umstände und die Entwicklung wie es dazu gekommen ist, all das lässt Sicking außen vor! Ich bin froh dieses Buch als Restposten preiswert gekauft zu haben, ansonsten hätte ich mich wohl sehr geärgert.