Mit diesem Buch begann die literarische Karriere von Ernest Hemingway. Der Stierkampf im spanischen Pamplona und das Leben im Paris der 20er Jahre zeigen Hemingways klassisches Porträt der "verlorenen Generation". Mit eindringlichen Bildern zeichnet er in den zentralen Charakteren, den Amerikanern Jake Barnes und dem Stierkämpfer Pedro Romero den Spannungsbogen zwischen Sinnverlust und existenzieller Verwurzelung - eines der bedeutendsten Bücher des 20. Jahrhunderts.
Soweit die Amazon Kurzbeschreibung - und so kurz sie auch ist, so knapp ist ansich auch die Handlung. Sicherlich: Äußerlich geschieht einiges, auch wenns immer wieder dasselbe ist (Saufen, Fressen, Frauen, verkatert aufwachen), aber innerlich herrscht eine Leere vor. So wird auch die blutige Fiesta mit ihren Stierkämpfen zur Banalität, ebenso wie übelste Beschimpfungen oder Schlägereien im Suff konsequenzenlos bleiben. Ehrlich gesagt hinterlässt das Buch dementsprechend bei mir einen etwas zwiespältigen Eindruck. Es mag sein, dass die innere Leere, das hohle dahinvegetieren, der Protagonisten und die damit einhergehende Unzufriedenheit mit der Handlung Teil des Buchkonzeptes sind - eine Aufforderung schon während des Lesens etwas hinzuzuerfinden? Oder doch einfach nur diese Leere nachzuvollziehen, die der, von ihnen weitestgehend totgeschwiegene, Weltkrieg in ihnen geschaffen hat? Ganz im Kontrast dazu stehen die schönen Landschaftsbeschreibungen oder auch die Beschreibung der Stierkämpfe. Man merkt, dass das mit den Bildern vor Augen so geschrieben wurde und es wirkt so lebendig, dass es wirklich gefällt. Aber das allein macht eben noch kein hervorragendes Buch: die Handlungs-(es wiederholt sich nahezu alles, ständig), Gedanken- und Gefühlsarmut macht zwar das Buch schön flott lesbar, aber es befriedigt eben doch nicht. In ein paar Jahren sollte ichs wohl mal nochmals lesen - vielleicht kann ich mich dann dazu entschließen, dass ich das tatsächlich als einen Ausdruck der Leere der jungen Kriegsüberlebenden sehe.