Kurt Tucholsky - Lesebuch

  • Das Tucholsky Lesebuch


    Klappentext
    Der Dicher, der Journalist, der Berliner, der am liebsten woanders ist, der Autor zarter Liebesgeschichten und der engagierte, politische Kämpfer, der radikale Pazifist, der selbstironische Melancholiker und Genießer, der vielbelesene und in seiner Wertung sichere Literaturkritiker - das war Kurt Tucholsky, und das alles findet sich wieder in seinem vielschichtigen Werk.
    Ein Querschnitt durch das Gesamtwerk, ein Lesebuch, das Berühmtes und Entlegenes, Vertrautes und noch oder wieder neu zu Entdeckendes sammelt.



    Auf 970 Seiten hat der Diogenes Verlag hier eine wirklich beeindruckende Auswahl getroffen. Politische Texte, Reisegeschichten, Theaterkritiken, eine große Zahl an Rezensionen, Satiren auf das damalige Alltagsleben. Unter anderem wettert Tucholsky energisch gegen das Telefon (was würde der arme Mann wohl vom heutigen Handy-Boom halten?), schreibt über die Eitelkeit der Männer, und fordert unter anderem, das Bücher billiger sein müssen. Zu dem Thema hier ein abgedruckter Leserbrief an Tucholsky, der angeblich (angeblisch deshalb, weil ihn Tucholsky ja auch selbst fingiert haben könnte) von einem Oberrealschüler aus Nürnberg stammt:

    Zitat

    "Lieber Herr Tucholsky!
    Erlauben Sie mir, das ich Ihnen zu Ihren Werken meine vollste Anerkennung ausspreche. Das wird ihnen zwar gleichgültig sein - aber ich möchte doch eine weitere Bemerkung hinzufügen. Hoffentlich sterben Sie recht bald, damit ihre Bücher billiger werden (so wie Goethe zum Beispiel). Ihr letztes Buch ist wieder so teuer, Daß man es sich nicht kaufen kann.
    Gruß!"


    Das Lesebuch ist mit Sicherheit kein Buch, das in "einem Rutsch" durchgelsen werden kann. Für unterwegs ist es aufgrund seiner Dicke etwas zu sperrig. Aber es ist trotzdem ein sehr schönes Buch, welches über mehrere Monate hinweg genossen werden kann. Ich habe dafür fast ein halbes Jahr gebraucht, aber keine Sekunde bereut. Fünf * von mir!