Carol Berg - Tor der Offenbarung / Revelation

Cover zum Buch Tor der Offenbarung

Titel: Tor der Offenbarung

, (Übersetzer)

4,1 von 5 Sternen bei 12 Bewertungen

82,5% Zufriedenheit

Band 2 der

Verlag: Blanvalet

Format: Taschenbuch

Seitenzahl: 672

ISBN: 9783442243624

Termin: Januar 2008

Aktion

  • So, jetzt kann ichs endgültig nicht mehr länger vor mich herschieben - als tausendster Beitrag ist nun die Rezension zum zweiten Band der Rai-Kirah-Triologie fällig.

    Aber Achtung! Wer den ersten Band noch nicht gelesen hat, der sollte ihn lieber lesen, bevor er sich diese Rezi durchliest - denn leider nimmt schon die Kurzbeschreibung auf den ersten Band Bezug udn so natürlich auch die Rezension (anders geht es nicht). Wer also das Ende von Band 1 noch nicht wissen will, der stoppe hier.

    Amazon-Kurzbeschreibung:

    Ein unvergessliches Epos um Freiheit, Würde und die Hilflosigkeit der Mächtigen

    Die ergreifende Geschichte eines Mannes, der unbeirrbar seinen Weg geht - gegen alle Widerstände.

    Sechzehn Jahre lang war Seyonne ein Sklave, und ebenso lange mussten die wenigen Überlebenden seines Volkes in der Verbannung ausharren. Doch nun ist alles anders: Die Ezzarier sind heimgekehrt, und Seyonne trägt wieder den Mantel eines Wächters - als Kämpfer gegen die Dämonen. Doch nicht alle Ezzarier trauen dem ehemaligen Sklaven; viele glauben, dass er von den Jahren seiner Knechtschaft zu schwer gezeichnet wurde - und als Seyonne einen Dämon am Leben lässt, den er eigentlich hätte töten müssen, scheinen diese mahnenden Stimmen recht zu behalten ...

    Meine Meinung:

    Nachdem nun der erste Teil so unerwartet genial war und mich hellauf begeistert hat, bin ich sofort nach Erscheinen des zweiten Bandes in die nächste Buchhandlung gerannt und habe das Buch dann auch wieder regelrecht verschlungen. Nach dem großartigen ersten Teil waren die Erwartungen natürlich recht hoch - und leider kann ich schon zu Anfang sagen, dass sie nicht ganz so erfüllt worden sind, wie ich es mir eigentlich vorgstellt hatte.
    Aber nun erstmal der Reihe nach:
    Der erste Band hatte schon fast sowas wie ein Happy End - Ezzaria war wieder die Heimat der Ezzarier, der Dämonenfürst war besiegt und Seyonne selbst schien der Glücklichste von allen zu sein - schließlich ist er mit dem zukünftigen Kaiser der Dherzi befreundet, wird voraussichtlich wieder ein Wächter und er und Ysanne haben ihre alte Liebe wieder entdeckt. So weit, so gut.

    Doch schon auf den ersten Seiten des zweiten Bandes merkt man, dass doch nicht alles so wunderbar ist, wie es eigentlich sein sollte. Da es nur noch wenige Wächter gibt, ist Seyonne gezwungen, so viele Kämpfe wie noch nie auszufechten. Außerdem gab es genug, die gegen seine erneute Einsetzung als Wächter sprachen, so dass ihm nun Fiona, eine Art "Aufpasserin" an die Seite gestellt wurde, die seine Taten und auch kleineren Verfehlungen auf Schritt und Tritt überwacht. Vor allem Ysanne und ihr ungeborenes Kind sind es, die ihn jedes Mal aufs Neue kräftigen.
    Allerdings wird auch dieses schon viel zerbrechlichere Gefüge (was man schon im ersten Absatz merkt) nicht mehr sehr lange halten, denn zwei Ereignisse sind es, die Seyonne endgültig aus der Bahn werfen. Das erstere hat etwas mit seinem ungeborenen Kind zu tun (mehr wird hier aber nicht verraten :wink: ) und als zweites lässt er (wie in der Kurzbeschreibung schon gesagt) einen Dämonen am Leben, da ihn dieser nicht angreift und er keinerlei Böses in ihm spürt.
    Die darauf folgenden Ereignisse lassen sich ganz kurz wie folgt zusammen fassen: Alles zerbricht.
    Im Laufe der Geschichte wird so ziemlich alles umgestülpt, was man an Mustern von Gut und Böse her sich im ersten Band hatte aneignen können. Darunter leider natürlich Seyonnes Beziehungen: Die zu Aleksander, die zu seinem Volk und natürlich auch die zu Ysanne, was gegen Ende eine tragische Tragweite annimmt, die mich selbst direkt zum Weinen gebracht hat - ich schäme mich nicht, es zuzugeben.

    Allerdings gibt es auch einige Kritikpunkte. Zuerst einmal wird Aleksander schmerzlich vermisst, denn er tritt leider nur an viel zu wenig Stellen wirklich in Erscheinung. Und gerade von der Beziehung zwischen Aleksander und Seyonne lebte ja der erste Band mit.
    Fiona, Seyonnes "Wachhund", ist zwar ebenso grantig, kann Zander jedoch lange nicht ersetzen und somit hat man während des ganzen Lesens das vage Gefühl, dass irgendetwas fehlt - dieses Gefühl verschwindet erst, wenn Zander wieder die Bühne betritt.
    Der zweite Kritikpunkt liegt für mich in dem Mittelteil. So interessant das Reich der Dämonen auch sein mag, hier hätte es ruhig etwas kürzer werden können. Langeweile kommt nie auf, aber die Geschichte verliert doch sehr an Schwung. Erst wieder gegen Ende nimmt der Roman wieder richtig Fahrt auf und man kann das Buch eigentlich nicht mehr aus der Hand legen.

    Eindeutig positiv anzumerken ist natürlich wieder der Schreibstil von Carol Berg, der einem jede einzelne der Figuren nahe bringt und auch an den nötigen Beschreibungen nicht spart, so dass sich die ganze Welt wieder unbeirrbar im Kopf entfalten kann. Das Ende schließt die Geschichte auch dieses Mal wieder gut ab (was sich schon beim ersten Teil sehr positiv bemerkbar machte), allerdings ist es sehr viel näher an einem Cliffhanger als das aus Band 1. Und es ist dieses Mal kein wirkliches Happy End, so viel darf verraten werden, auch wenn es ein Stückchen Hoffnung immernoch durchschimmern lässt.

    Aber es gibt da ja noch einen gewissen dritten Teil, der im Juli erscheinen soll und meistens nimmt der zweite die undankbare Position eines Brückenteiles ein. Man darf gespannt sein, wie die Geschichte endet.

    Fazit:
    Trotz kleinerer Schwächen, die vor allem auf dem Mittelteil und dem Fehlen von Aleksander beruhen, ist es immernoch ein gutes Buch, das jedoch nicht ganz die Klasse des ersten Teils erreicht, so dass ich keine fünf Sterne geben kann.
    Wem der erste Band gefallen hat, sollte es sich trotzdem auf jeden Fall zulegen, denn fesselnd ist es allemal.

    Wertung:
    ****

    LG, eure Karön :D

    Was sind wir denn anderes als Narren,
    Motten, die, von der eigenen eingebildeten Helligkeit geblendet
    ins Licht fliegen und dort verbrennen?
    Nichts als Staub auf dem ewigen Rad der Zeit.
    Nichts als Staub.

    Einmal editiert, zuletzt von Karen_Kasumi (5. Mai 2008 um 16:42)

  • Ich lese das Buch gerade und bin knapp über der Hälfe. Bis jetzt habe ich an der Geschichte nichts zu meckern und ich bin genau so gefesselt wie von ersten Teil.
    Bin schon gespannt wie das Buch ausgeht da es gerade interessante Entwicklungen gibt. :flower:

    "Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele"

  • Ich habe mir das Buch gerade bestellt und werde die ersten beiden Bände dann hintereinander lesen. Ich freu mich schon! :cheers:

    Ich liebe die Bücher; sie sind kalte, zuverlässige Freunde. (Victor Hugo)

  • Ich habe es durch. Und meine erste Meinung hat sich bestätigt. Das Buch hat mich wie der erste Teil bis zum Ende gefesselt.

    Ich freu mich schon auf den dritten Teil und hoffe der ist genau so gut. :flower:

    "Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele"

  • Ich habe den zweiten Teil gestern beendet und muss euch zustimmen, dass das Buch gut war, aber nicht an den ersten Teil heranragt.
    Dennoch war es kurzweilig und ich habe es sehr gerne gelsen.
    Mit dem 3. Teil habe ich nun auch begonnen und bin schon sehr gespannt, wie sich die Geschichte weiterentwickelt.

  • Hallo.

    Der zweite Teil hat mir nicht ganz so gut gefallen wie der erste Teil.
    Er wirkte an manchen Stellen etwas "gestelzt", allerdings fand ich das dann doch noch vernachlässigbar.

    Die Geschichte an sich und die Figuren waren wieder super und sorgen dafür, dass man einfach nicht anders kann, als weiterzulesen. Die Schicksalsschläge für Seyonne nehmen einen - zumindest mich - wirklich mit und man gönnt ihm eigentlich endlich mal etwas Ruhe.
    Toll gemacht Frau Carol, weiter so!
    Wertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: (4,5 Tendenz steigend)

    Ciao

  • Ich fand den Teil nicht gaaaanz so gut wie den ersten, aber trotzdem hat es wirklich Spaß gemacht, ihn zu lesen.
    Mich hat es sehr erschüttert,

    Spoiler anzeigen

    dass Seyonnes Frau ihm das Messer in die Seite gerammt und ihn zum Sterben liegen gelassen hat. Ich dachte mir die ganze Zeit: Blöde Kuh, das kann doch nicht sein!!!

  • Zwei Jahre nach den Ereignissen in "Tor der Verwandlung" könnte Seyonne eigentlich zufrieden sein. Er lebt wieder in Ezzaria, ist wieder Wächter und seine große Liebe, die Königin, erwartet ihr gemeinsames Kind.
    Aber es gibt auch Probleme. Viele Ezzarier trauen Seyonne nicht und halten ihn für verdorben. Die Rai-Kirah verstärken ihre Angriffe und noch ist Seyonne der einzige Wächter. Oft kämpft er Tag und Nacht. Da seine Frau schwanger ist, darf sie keine Portale für ihn weben und Fiona, die nun dieser Aufgabe nachgeht, ist gleichzeitig ein Spitzel und kritisiert fast alles, was Seyonne tut.
    Doch mit alledem könnte er sich abfinden. Doch dann kommt er nach einem langen Kampf nach Hause und seine Frau ist nicht mehr schwanger. Sein Kind ist von einem Dämon besessen geboren und diese Kinder gelten bei den Ezzariern als verdorben und werden getötet.
    Kurze Zeit später trifft Seyonne im Kampf auf einen Dämon, der rein gar nichts böses an sich hat. Er lässt ihn leben und wird erneut von seinem Volk verstoßen.

    Das Buch beginnt mit einer scheinbaren Idylle, die jedoch schnell zerplatzt. Und für Seyonne, der schon so tief gefallen ist, ist es fast unerträglich, erneut alles zu verlieren - Frau, Kind und seine Heimat. Er irrt auf der Suche nach Antworten umher - was geschieht mit den Dämonenkindern? Und sind die Rai Kirah wirklich so abgrundtief böse, wie sein Volk es immer geglaubt hat?
    Teilweise ist das Buch unglaublich spannend. Gerade am Anfang - es beginnt so harmlos und wumm! hat Seyonne alles verloren. Ich hätte am liebsten mit ihm aufgeschrien.
    Doch nach etwa einem Drittel wurde das Buch immer zäher. Die Handlung wird so grau und eisig, wie die Welt, in der Seyonne sich befindet. Er wird gefoltert und gefoltert und ehrlich, mir hätte man das nicht über Seiten und Seiten immer wieder beschreiben müssen.
    Gegen Ende nimmt das Buch dann aber nochmal richtig Fahrt auf und es kommt zu einem sehr spannendem Showdown. Allerdings war mir das dann schon wieder zu schnell und ich musste einige Abschnitte zweimal lesen, um den Sinn zu verstehen.

    Sehr schade fand ich auch, das Aleksander in dem zweiten Teil zu einem Nebencharakter degradiert wurde. Der erste Teil hat unheimlich von den Gegensätzen zwischen Seyonne und Aleksander gelebt und ihrer Freundschaft, die sich langsam entwickelt hat. Hier taucht Aleksander kaum noch auf. Zwar werden ein paar weitere Figuren eingebaut, aber die Kombination Seyonne und Fiona konnte mich nicht richtig begeistern.
    Nach dem wirklich großartigen Auftakt der Trilogie ist die Enttäuschung über den zweiten Teil noch größer. Ich hätte wirklich gerne mehr Punkte vergeben, aber mich haben einfach zu viele Dinge gestört. Ich hoffe aber ganz inständig, das sich der letzte Band der Trilogie wieder erheblich steigern wird.

    Fazit: Der zweite Teil der Trilogie beginnt mit einem Paukenschlag und ist unglaublich spannend. Leider ist das Buch in der Mitte ziemlich zäh und schleppend. Und mir fehlte die zweite Hauptperson aus dem ersten Band. :cry:
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Mario 29. Januar 2019 um 11:09

    Hat den Titel des Themas von „Carol Berg - Tor der Offenbarung. Rai-Kirah-Triologie 2“ zu „Carol Berg - Tor der Offenbarung / Revelation“ geändert.

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