• Dean Koontz
    The Face
    BCA (Hardcover/2003)
    CN 116358
    608 Seiten


    Dean R. Koontz ist den Leserinnen und Lesern guter Thriller und psychologisch ausgereifter Horrorgeschichten schon seit Jahren bekannt und sein größtes Problem ist eigentlich nur, dass seine Produktivität in den letzten fünf Jahren etwas abgenommen zu haben scheint. Er ist ein großer Freund von Verschwörungstheorien, aber auch von magischen Geschichten, die im Umfeld von Karnevals und Zirkussen spielen, da er einen Teil seiner Jugend in diesem Umfeld verbracht hat.


    Auch dieser Roman nimmt wieder Bezüge auf das Showgeschäft. Der Schauspieler Channing Manheim – bekannt unter dem Spitznamen „The Face“ – ist berühmt und weitestgehend beliebt, obwohl er eigentlich nicht sonderlich charismatisch ist. Aber wie jeder gute Schauspieler, der mit jedem Film und diversen Franchise-Verträge einige Millionen im Monat einfährt hat er Neider – und zum Glück auch genug Geld um sich eine gute Sicherheitstruppe zu leisten. Geleitet wird diese Sicherheitstruppe von dem ehemaligen Polizei-Detective Ethan Truman, der im Moment vor einem überaus seltsamen Problem steht. In den letzten Wochen sind immer wieder kleine schwarze Boxen an die Heimatadresse des „Gesichts“ geschickt worden, die jedes Mal überaus seltsame Inhalte hatten. Zehn Marienkäfer, ein paar Würmer, zehn Vorhäute und nun ein in der Mitte aufgeschnittener Apfel, der geschickt konserviert wurde und dann wieder zugenäht. Beim Öffnen des Apfels findet Ethan im Kerngehäuse des Apfels ein Puppenauge, was ihn sehr verstört.


    Da die Außenkameras des Grundstücks den „Lieferanten“ der letzten Schachtel gefilmt haben und dabei auch das Nummernschild seines Wagens sichtbar wurde, ermittelt Ethan mit Hilfe alter Freunde bei der Polizei dessen Name und Aufenthaltsort. Bei einem mehr oder weniger unverfänglichen Besuch des Mietshauses in dem der Verdächtige wohnt wird Ethan dann von diesem niedergeschossen. Im nächsten Moment befindet er sich wieder in dem Wagen, in dem er zuvor das Haus beobachtet hat und es scheint so, als ob die Zeit zurück gedreht worden wäre. Nur findet Ethan unter seinen Fingernägeln seltsamerweise Blut, das nach seiner Vermutung aus der tödlichen Brustverletzung stammen muss, die ihm der Verdächtige geschossen hat. Zur Sicherheit lässt er überprüfen, ob es sich bei dem Blut wirklich um sein Blut handeln könnte.


    Als Ethan am gleichen Tag einen alten Freund namens Duncan Whistler besuchen will, der bereits seit Jahren im Koma liegt, erfährt er, dass dieser wohl am Morgen des gleichen Tages – etwa um die Zeit, als auf Ethan geschossen wurde – verstorben ist. Er wartet vor der Leichenhalle des Krankenhauses auf die Mitarbeiter der Pathologie um die Leiche zu identifizieren und muss dann erschrocken feststellen, dass die betreffende Leiche – mit ihren Kleidern – anscheinend eigenständig das Haus verlassen hat. Denn gegen Ende seines kriminellen Lebens hat man Dunny einen Job angeboten, den er nicht ausschlagen kann.


    Noch einmal erlebt Ethan Truman seinen eigenen Tod in einem schweren Autounfall, doch dann kann er sich ganz auf seine Arbeit konzentrieren – die seltsame Bedrohung seines Arbeitsgebers durch einen wahnsinnigen Unbekannten zu beenden. Doch dabei kommen er und sein Ex-Partner Hazzard Yancy immer wieder in Situationen, die sie nachträglich an ihrer Vorstellung von der Welt zweifeln lassen, die ihr unbekannter Widersacher sowieso durcheinander wirbeln möchte. Aber der Kampf zwischen den erwähnten Parteien reflektiert nur einen Kampf auf einer ganz anderen Ebene und der schlussendliche Preis, den es zu erringen gilt ist viel wertvoller als irgendjemand ahnen kann.

  • Kurzbeschreibung (kopiert von Amazon):
    Mysteriöse Drohsendungen erreichen die Luxusvilla des steinreichen Hollywoodschauspielers Channing Manheim: Schnecken, Käfer, Stücke menschlicher Haut, ein Apfel mit einem Puppenauge im Innern. Unter Hochdruck versucht Ethan Truman, der Chef des Sicherheitsdienstes, die Bedeutung der Nachrichten zu entschlüsseln. Zwar gelingt es ihm, den Überbringer der letzten Nachricht aufzuspüren, doch wird er bei der Konfrontation fast erschossen, und die Spur wird kalt. Als Fric, der zehnjährige Sohn des Schauspielers, klagt, ein perverser Anrufer würde ihn belästigen, nimmt Ethan das zunächst nicht allzu ernst. Zu spät erkennt er, dass der sadistische Drahtzieher im Hintergrund es von Anfang an auf das Kind abgesehen hat. Und plötzlich ist Fric verschwunden ...



    Meine Meinung:
    "Der Wächter" war mein erstes Buch von Dean Koontz und es hat mich etwas verblüfft. Ich erwartete einen "normalen" Krimi, vielleicht etwas von einem Thriller aber keinensfalls diese Mischung aus Kriminalroman und Mystery. Ethan, der ehemalige Polizist, arbeitet als Sicherheitschef bei einem typischen Hollywoodstar: Channning Manheim ist selten zuhause, hat massenhaft Geld aber wenig Interesse an seinem 10jährigen Sohn. Das Rätsel um die komischen Päckchen, die überbracht werden, kann nicht gelöst werden. Soweit, so gut - doch dann begegnet Ethan den Überbringer des letzen Päckchens und wird erschossen ... Oder doch nicht?? Gemeinsam mit einem Polizistenfreund versuchen sie den (mutmaßlichen) Täter zu finden. Auch dieser Freund erlebt "Übersinnliches", und schließlich wird auch Fric, der Sohn, von einem Schutzengel kontaktiert.
    Die Beschreibung des "verrückten Professors", der nur Chaos verbreiten möchte, gemeine, brutale und sogar mörderische Taten vollbringt ist sehr gut und durchwegs spannend dargestellt. Dieser Bösewicht verfolgt nur ein Ziel: er möchte Fric entführen und quälen.


    Nachdem ich mich etwas hineinversetzt hatte (Mystery ist eigentlich nicht so meines :roll: ), hat mir diese Buch eigentlich sehr gut gefallen. Es ist spannend, wenn auch etwas vorhersehbar, und eine durchaus empfehlenswerte Lektüre.

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • PS: Im Titel des Threads ist ein Tippfehler!


    Ja, leider habe ich es zu spät bemerkt und konnte nicht mehr korrigieren :uups: Habe aber bereits an die Moderatoren geschrieben, mit der Bitte um Korrektur!

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • @ Mods: erst nochmal die Bitte, die Überschrift zu korrigieren. Danke! :wink:


    Ich fand dieses Buch von Hr. Koontz mal wieder richtig klasse! Zuerst hatte ich es in meinem Bücherregal in die Sparte der Thriller eingeordnet, nach dem Lesen hab ich es allerdings in den Horror verschoben, da es meiner Meinung nach eher ein Mystery-Horror denn ein Thriller ist. Gabi schreibt in ihrer Rezi ja schon alles wichtige. Ich fand die Beschreibung des verrückten Professors auch klasse, und teilweise musste ich über seine Taten doch schmunzeln, obwohl sie gar nicht lustig, aber so schön sarkastisch beschrieben waren. Eigentlich waren mir alle Charaktere sympathisch, ob es nun der Sicherheitschef Ethan, sein Freund Hazard oder der Junge Fric waren. Die Kapitel sind schön kurz, zum zwischendurch lesen gut geeignet, und springen immer von einem Handlungsstrang zum nächsten. Daher wurde es mir auf den über 700 Seiten auch nie langweilig.


    Ein bisschen gruselig fand ich es ja, als auf einmal ein Mann aus einem Spiegel auftaucht und Anrufe auf der Nummer eingehen, die nur für Anrufe aus dem Reich der Toten reserviert ist :o Einige von Koontz Büchern gefallen mir gerade wegen ihrem mysteriösen Touch nicht so sehr, doch hier hat es einfach gepasst und war auch nicht zu übertrieben.


    Ich vergebe diesem Roman gerne volle :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne und hätte gerne so eine Bibliothek wie im Buch beschrieben 8)

    <--- The Power of books!


    :study: Judith Pinnow - Fast bis zum Nordkap