Wolfgang Hohlbein - Unheil

  • Kurzbeschreibung bei Amazon
    Er ist ein Vampir. Ein übernatürlicher, bestialischer Killer, der in unseren Großstädten sein Unwesen treibt. Er entführt seine Opfer, foltert sie und saugt ihnen bei lebendigem Leib das Blut aus. Die Polizistin Conny, im Dauerstreit mit ihrem Vorgesetzten, ermittelt auf eigene Faust. Ein anonymer Tipp lässt sie dem Vampir gefährlich nahe kommen: In einer finsteren Disco entgeht sie nur knapp selbst dem Monster. Und kann sich von diesem Moment an nirgendwo mehr sicher fühlen. Sind die Schergen der Finsternis nun auch hinter ihr her? Die Suche nach dem übermächtigen Gegner konfrontiert die Ermittlerin mit ihren größten Ängsten und schlimmsten Albträumen. Sie wird Opfer einer erbarmungslosen Jagd, und die Hölle bläst zum entscheidenen Angriff ...


    Mein Urteil zu Unheil
    Mit der Kategorie habe ich mir jetzt recht schwer getan, die Angabe Roman auf dem Cover hat auch nicht wirklich weitergeholfen. Deswegen habe ich mich jetzt mal an das Genre gehalten, in dem es auch bei Amazon zu finden ist, nämlich Horror/Vampirroman. Ich persönlich würde es aber eher in Thriller stecken, weil doch die Vampirpräsenz sehr, sehr dürftig ist.


    Den Schreibstil fand ich persönlich jetzt genial, da ich diese saloppe Art in der das Buch verfasst ist total gerne habe. An Tempo mangelt es auch nicht, stolpert man doch mit Conny von einem Gerangel/Kampf/Gemetzel ins Nächste. Dabei fliesst natürlich auch literweise Blut, allerdings nicht so, wie man bei einem Vampirroman erwartet, nämlich durch Biss in diverse Körperteile.
    Zwar gibt es die eine oder andere Andeutung auf diese Spezies (u.A. Blutdurst), allerdings ist das auch schon alles.


    Die Bewertung: Wenn ich es als Krimi/Thriller bewertet, dann würde meine Wertung jetzt bei 4-5 Sternen liegen. Bewerte ich es allerdings als ein Buch aus dem Horror-Genre, als das ich es auch gekauft habe, dann kann ich bestenfalls 3 Sterne dafür geben. Einfach wegen zu wenig echtem Vampir im Geschehen. Meine Deutschlehrerin hätte daruntergeschrieben: "Leider Thema verfehlt" Schade, :vampire:

  • [Meine Rezension bezieht sich auf das Hörbuch.]


    Sprecherin: Dagmar Heller. An einigen Stellen werden szenisch Musik/Hintergrundgeräusche eingesetzt, allerdings ist das sehr selten der Fall (beim Übergang zu einem neuen Kapitel? Das erschließt sich mir beim Zuhören nicht völlig.), ansonsten handelt es sich um eine reine Lesung, die insgesamt fast 25 Stunden geht (meine Fassung ist von Audible, die CD-Version besteht aus 20 CDs).

    Zur Geschichte selber: Puh, ich finde es unglaublich anstrengend, zuzuhören. Ich habe manchmal das Gefühl, in einer Art Schleife gefangen zu sein, bestimmte Szenen scheinen sich immer wieder zu wiederholen bzw. manche Formulierungen treten so oft auf, dass ich das Hörbuch an die Wand klatschen könnte (was bei Hohlbein alles in 0,5 bis X Sekunden passieren kann, geht auf keine Kuhhaut.). Auch die Protagonistin Conny fällt mir unglaublich auf die Nerven, ihre zickigen Ausbrüche oder wohl ironisch gemeinten Kommentare finde ich größtenteils kindisch und für eine Frau in ihrem Alter und ihrem Beruf eher unpassend.
    Ansonsten kann ich mich Lesley nur anschließen, als Vampirroman würde ich das Werk nicht einstufen, und lange Zeit war mir dahingehend auch nicht wirklich klar, worauf Hohlbein wirklich hinaus wollte. Als Hörbuch würde ich es nicht weiterempfehlen: Langatmig, gleichförmig, nur mäßig spannend, anstrengende (und teils klischeehafte) Hauptpersonen.

    In allem habe ich Ruhe gesucht und sie nirgends gefunden außer in einer Ecke mit einem Buch.
    - Umberto Eco

  • Sorry, dass ich jetzt so deutlich werde. Aber was erwartet ihr von Hohlbein? Bei Hohlbein ist nicht nur das Bein hohl, sondern auch der Computer, den er wohl nur als Schreibmaschine verwendet. Und es wunderte mich auch nicht, dass der mal für die Serie Jason Dark geschrieben hat, als Ghostwriter, sozusagen. Das Niveau lässt eindeutig zu wünschen übrig.

    Wenn du einen verhungernden Hund aufliest und machst ihn satt, dann wird er dich nicht beissen. Das ist der Grundunterschied zwischen Hund und Mensch.
    Zitat: Mark Twain

  • Großartig was erwartet habe ich nichts (war wahrscheinlich auch besser so :D ), ich kannte Hohlbein davor nicht - das war mein erstes [Hör-]Buch von ihm. Na ja, dabei wird es auch bleiben - am schlimmsten finde ich einfach den Wortschatz, bzw. die ständige Wiederholung der Formulierungen sowie die Charaktere. Aber vergleichen kann ich das wie gesagt mit nichts anderem von ihm.

    In allem habe ich Ruhe gesucht und sie nirgends gefunden außer in einer Ecke mit einem Buch.
    - Umberto Eco

  • Ich hatte sehr hohe Erwartungen an dieses Buch. Es war mein erstes Hohlbein-Buch seit sehr langer Zeit und leider wurde ich enttäuscht.


    Hohlbein zählte mal zu meinen absoluten Lieblingsautoren. Er war es quasi, der mich in die Welt der Bücher geführt hat. Und er hat echt gute Sachen gemacht.


    Je bekannter er allerdings mit der Zeit wurde, desto mehr Bücher brachte er in immer kürzeren Zeitabständen heraus. Da ist es nur eine logische Schlussfolgerung, dass die Qualität drunter leidet. Unheil war das beste Beispiel.


    Aber zum Buch selbst:


    Teilweise empfand ich das Lesen als unglaublich anstrengend. Die Beschränkheit der Hauptfigur war zum Haare raufen. Offensichtliches wurde immer wieder übersehen, man konnte ihr die Dinge fast auf einem Tablett servieren und sie hätte es nicht verstanden. Dialoge hätten definitiv ausgebaut werden können, anstatt Fragen ständig mit "Du kennst die Antwort" oder ähnlichen Variationen abzukürzen. Die Action Szenen im Buch sind zwar gewohnt gut geschrieben, werden aber so dermaßen in die Länge gezogen, dass auch sie irgendwann nur noch nerven. Und selbst das Ende ist nicht sehr zufriedenstellend. So viele Antworten werden offen gelassen so dass ich mir nur noch die Frage gestellt habe "Wozu hast du dieses Buch jetzt eigentlich gelesen?!"

    "Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten,
    aus den Stuben über die Sterne"



    - Jean Paul

  • Wunderbares, spannendes Vampirbuch mit Krimieinschlag. Es wurden sehr spannende Figuren geschaffen die dem Buch einen gewissen Charme verleihen. Einige davon sind einem natürlich symphatischer als andere. Wer einen klassischen Vampirroman erwartet, liegt allerdings falsch. Einen "richtigen" Vampir wird man hier vergeblich suchen. Trotzdem ist das Buch sehr spannend und Vampirfans können hier durchaus ihren Spaß haben. Einzig der Schluß hat mich etwas irritiert.

    Ich finde es einen wunderschönen Gedanken, dass etwas, das ein Mensch vor über hundert Jahren niedergeschrieben hat, noch immer da ist. Der Mensch selbst ist schon lange verschwunden, und vielleicht sogar schon vergessen, aber seine Gedanken sind immer noch da. Bücher sind Boten aus der Vergangenheit, weißt Du? Botschaften aus der Vergangenheit für die Menschen der Zukunft. Wie kleine Zeitmaschinen.

  • Also, ich habe mit dem Buch begonnen und irgendwie will der Funke nicht überspringen.
    Ich kaufte mir dieses Buch, weil ich einen Fantasy-Roman erwartete und keinen Thriller mit einem kleinen Fantasy-Anteil.
    Ein bisschen geäragert hat mich, die klischeebehaftete Darstellung der Gothic-Disco. Natürlich lädt diese Szene dazu ein, sie in das Buch zu integrieren...aber er hätte sich mal ein paar mehr Informationen über diese Kultur einholen können. Ich habe kaum eine Veranstaltung erlebt, in der eine anders gekleidete Person schon einmal schief angeschaut wird und generell dieses Vampir-bzw Horrofilmbesessene kann ich nicht unterstreichen. Die Szene ist so vielschichtig (vorausgesetzt man beschäftigt sich damit), dass man ihr nicht diesen Stempel aufdrücken sollte.

    Nur indem wir uns selbst prüfen, erreichen wir Meisterschaft über uns selbst. Nur so können wir mehr werden als wir sind.

    Matthew Stokoe (high life)

  • Ich habe das Buch mittlerweile wieder weg gelegt, es ist einfach nicht das, was ich erwartet habe. Auch fesselt es mich nicht wirklich, dabei bin ich von Hohlbein anderes gewohnt. :cry:

    Mittlerweile weiß ich auch nicht mehr so wirklich, ob es sich noch lohnt, ein Buch von Hohlbein zu kaufen. Es ist schon fast erschreckend, wie schnell es immer wieder neue Bücher von ihm gibt und meist liest man nichts gutes darüber. Ich teile mit dem Thread einem meiner Vorgänger hier die Meinung, dass seine Qualität einfach nachgelassen hat. Er ist nicht mehr das, was er mal war.

    Nur indem wir uns selbst prüfen, erreichen wir Meisterschaft über uns selbst. Nur so können wir mehr werden als wir sind.

    Matthew Stokoe (high life)

  • Zum Inhalt:


    "Er ist ein Vampir. Ein übernatürlicher, bestialischer Killer, der in unseren Großstädten sein Unwesen treibt. Er entführt seine Opfer, foltert sie und saugt ihnen bei lebendigem Leib das Blut aus. Die Polizistin Conny, im Dauerstreit mit ihrem Vorgesetzten, ermittelt auf eigene Faust. Ein anonymer Tipp lässt sie dem Vampir gefährlich nahe kommen: In einer finsteren Disco entgeht sie nur knapp selbst dem Monster. Und kann sich von diesem Moment an nirgendwo mehr sicher fühlen. Sind die Schergen der Finsternis nun auch hinter ihr her? Die Suche nach dem übermächtigen Gegner konfrontiert die Ermittlerin mit ihren größten Ängsten und schlimmsten Albträumen. Sie wird Opfer einer erbarmungslosen Jagd, und die Hölle bläst zum entscheidenen Angriff."


    Meine Meinung:


    Nachdem ich eine positive Rezension im Netz entdeckt hatte, machte ich mich frohen Mutes ans Lesen. Doch nach den ersten hundert Seiten wurde ich allmählich enttäuscht. Der gelungene Start ist letztendlich das Beste am Buch, denn die Handlung plätschert und plätschert vor sich her und nimmt kaum mehr richtig an Fahrt auf. Wir schauen Conny über die Schulter, wie sie kapitelweise einem Phantom hinterherjagd, ohne jedoch richtig voranzukommen.


    Manchmal dachte ich mir, sie müsse übernatürliche Kräfte besitzen, denn in dem meisten Fällen kommt sie mit weniger als einem blauen Auge davon, wo hingegen um sie herum fleißig gestorben wird, nur sie übersteht alles weitesgehend unbeschadet.


    Aber so manche Situation wirkte auf mich doch sehr abstrus und sehr konstruiert, beispielsweise die Auftritte der Schläger des "Vampirs".


    Dieser ominöse Informant ist auch schwer einzuordnen, zumindest in meinen Augen, die Aufklärung, was oder wer er ist, finde ich auch recht nebulös, also nicht wirklich zufriedenstellend.


    Einzig die Beziehung zwischen Conny und Trausch fand ich einen kleine Trost, obwohl dort auch mehr Potential gesteckt hätte, bevor es richtig funkte, war es auch schon wieder vorbei.


    Alles in allem nicht gerade das stärkste Buch von Wolfgang Hohlbein, er hat hier einiges verschenkt, denn leider ist er über einen starken Anfang nicht hinausgekommen und triftet in einen spannungsarmen Thriller als in einen gruseligen Vampirroman ab. Schade, da war mehr drin.


    :bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Gerade beendet. Hohlbein stand schon immer für Qualitätsschwankungen. Ich habe richtig gute Bücher von ihm gelesen, aber auch richtig schlechte. Dieses hier kann sich nicht zwischen beidem entscheiden und bewegt sich eher im Mittelmaß.


    Die Handlung ist im wesentlichen ein Krimi mit für Hohlbein recht überschaubarem übernatürlichen Einschlag. Die Geschichte ist flüssig geschrieben, mit 637 klein bedruckten Seiten aber deutlich zu lang. Vor allem, weil die Handlung oft nicht von der Stelle kommt. Die Protagonistin lässt sich stets mit denselben schwammigen Andeutungen abspeisen und erfährt nichts neues, ehe es schon wieder in die nächste Kampfhandlung geht. Diese sind wenigstens spannend geschrieben und sorgen dafür, dass man am Ball bleibt.


    Oft kritisiert wurde Conny, die Protagonistin. Das kann ich durchaus verstehen. Die hellste Kerze auf der Torte ist sie wahrlich nicht. Eine der Figuren, die sich gerne mal um Kopf und Kragen reden. Kann man machen, da es solche Leute halt auch in echt gibt, nervt aber schon ein bisschen. Ihr Kollege Trausch, der über weite Strecken die wichtigste Nebenfigur ist, wirkt nicht viel besser. Kein Wunder, dass der Vorgesetzte Eichholz immer so mies drauf war. Hätte ich solche Untergebenen, die am laufenden Band Anweisungen ignorieren, wäre ich wohl auch ein wenig stinkig.


    Mit der Auflösung konnte ich leben, wenngleich die Überraschung fehlte. An einer Stelle hatte Hohlbein da zu viel angedeutet.


    Fazit: Durchaus unterhaltsam, aber etwas zu lang. Drei Sterne scheinen mir angemessen.