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Niklas glaubt, der Dreisatz wäre eine olympische Disziplin.
Latoya kennt drei skandinavische Länder: Schweden, Holland und Nordpol.
Und Tamara-Michelle hält den Bundestag für einen Feiertag.
Einzelfälle? Mitnichten. Eine ganze Generation scheint zu verblöden. Der Staatsanwalt von nebenan erzieht seine Kinder mit der Spielkonsole. Germanistikstudenten sind der deutschen Sprache nicht mehr mächtig. Eine Karriere als Popstar erscheint dem Bäckerlehrling verlockender als eine solide Ausbildung.
Dieses Buch geht der Frage auf den Grund, wie es wirklich um die Mütter, Väter und Bundeskanzler von morgen steht. Geschrieben haben es zwei Autoren, die mit der Generation Doof per Du sind. Denn es ist ihre eigene.
Meine Meinung:
Na ja...
Ganz zu Anfang war die Lektüre dieses Buches noch recht amüsant.
Der Schreibstil war locker-flockig und der Inhalt herrlich ironisch - nach dem ersten Drittel drängte sich mir allerdings die Frage auf, ob die Autoren an unserer Generation (zu der sie ja höchstselbst auch gehören) überhaupt noch irgendetwas positives sehen.
Alles - aber auch wirklich alles wird in diesem Buch unter die Lupe genommen - und vernichtend niedergemacht.
Unsere Generation ist konsumsüchtig - dass Konsum die Wirtschaft am Laufen hält, wird allerdings mit keinem Wort erwähnt.
Menschen wie ich, die ihre Zeit gerne daheim verbringen und nicht ständig auf die Piste gehen, betreiben "aktives Cocooning" und gehören therapiert - früher nannte sich diese Eigenschaft "Häuslichkeit" und war, zumindest bei Frauen, eine Tugend.
Singles, die das Internet für ihre Partnersuche nutzen (als Fachausdruck dafür nannten die Autoren den Begriff "elektronisches Balzen"), sind unfähig auf althergebrachte Art und Weise den Partner fürs Leben zu finden - mir hingegen will partout nicht einleuchten, warum der eine Weg schlechter als der Andere sein sollte. Schließlich kann man bei beiden Versionen den Glückstreffer schlechthin erziehlen und bei Beiden genau so gut ins Klo greifen.
Auch die Ansicht der Autoren über das Rollenbild der modernen Frau, ist ziemlich eindeutig:
(Zitat, Seite 241: )
"Dass echte Frauchen wieder gefragt sind, wissen wir ja schon, seit Eva Hermann "Das Eva Prinzip" geschrieben hat.
Frauen, die Heim und Herd freiwillig zu ihrem natürlichen Lebensraum erklärt haben, sind die It-Girls der Generation Doof."
Warum es in der heutigen Zeit derart negativ belastet ist, sich als Frau für die klassische Rollenverteilung in der Familie zu entscheiden, wird mir wohl auf nicht absehbare Zeit ein Rätsel bleiben.
Früher wurde Frau schief angesehen wenn sie sich gegen die Hausfrauen- und Mutterrolle entschieden hat und heute wird sie doof angesehen wenn sie sich dafür entscheidet.
Wann kommen wir denn bitte endlich in das Zeitalter, in dem Frau wirklich über ihr Leben entscheiden kann ohne blöd angesehen zu werden? Wir Frauen stehen doch heutzutage nicht weniger unter der Fuchtel von gesellschaftlichen Zwängen als früher - sondern nur unter Anderen.
Das hat in meinen Augen nicht wirklich viel mit Emanzipation zu tun und Bücher wie "Generation Doof", die immer schön in diese Kerbe klopfen, sind da keine große Bereicherung.
Okay, einiges was die Autoren in diesem Buch zur Sprache gebracht haben, ließ sich als Kritikpunkte an unserer Generation sehr gut nachvollziehen.
Z.b. nicht nur der Mangel an einer soliden Allgemeinbildung - sondern das totale Verweigern einer Solchen. Generation Doof ist scheinbar nicht nur gerne doof, sondern auch noch stolz darauf.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Dieses Buch sollte man mit ein wenig gesundem Menschenverstand lesen und sich dabei vergegenwärtigen dass es auch nur die Meinung zweier Menschen aus unserer völlig unterbelichteten, nicht zur Fortpflanzung geeigneten Generation Doof verbreitet.
Nicht mehr und nicht weniger.