Leenders / Bay / Leenders: Die Schatten schlafen nur; grafit - Verlag Dortmund 2000; 221 Seiten; ISBN: 3-89425-244-8
Es beginnt alles mit einem Brandanschlag, bei dem ein türkisches Lebensmittelgeschäft in Flammen aufgeht. Ist hier Fremdenfeindlichkeit im Spiel? Das Klima in Nierswalde scheint jedenfalls vergiftet zu sein. Die Nirswalder Bürger möchten nämlich auch den Bau eines Aussiedlerheimes stoppen. Als auf dem Baugrundstück ein Toter gefunden wird, gewinnt der Fall rasant an Fahrt.
Platt und langweilig sei der Niederrhein, behaupten böse Zungen. Der Roman bestätig das Vorurteil nicht. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto umfangreicher wird sie. Die deutsche Nachkriegsvergangenheit ist das Generalthema, das hier behandelt wird. Flucht und Vertreibung sind genauso ein Thema wie der Wiederaufbau und die RAF. "Und das am sonst so ruhigen Niederrhein," möchte man stauenen.
In mehrfacher Hinsicht ist deutlich zu spüren, daß dies der achte Krimi um das K1 aus Kleve ist. Die Charaktere haben jetzt an Kontur gewonnen; in der richtigen Reihenfolge gelesen ist auch die private Lebensgeschichte der Kommissare nachvollziehbar.
Inhaltlich ist die Geschichte überfrachtet. Oder? Ich bin mir nicht sicher. Vordergründig läuft die Handlung schon rund. Ich frage mich aber: Hätte es nicht gereicht, die Geschichte des Kriegsverbrechers zu nehmen und den Handlungsstrang "RAF" wegzulassen? Ach so, natürlich, dann hätte es nicht dieses spektakuläre Ende gegeben. Aber was soll`s? Auch so ist es eine gefällige Geschichte, di esich gut liest.
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Verlag: GRAFIT
