Ich bin gerade auf der Hälfte dieses Buches
Bisher bin ich wirklich beeindruckt, wie die Autorin es schafft, einen nur durch die Innensicht und scheinbare Gedankenflut mehrerer Personen eine Geschichte zu erzählen, deren Verlauf man erst nach und nach selbst wie ein Puzzle zusammensetzen muss. Jeder neue Satz ein neues Detail und so setzt sich langsam aber sicher ein Bild zusammen.
Es läuft fast, wie bei einem Krimi oder Thriller ab, nur dass ich einfach mal wild vermute, dass es hier keine nette, saubere Auflösung am Schluss geben wird, oder?
Ich bin sehr erstaunt, wie sehr ich mich doch auf das Weiterlesen freue und wie gespannt ich darauf bin, was noch passieren wird (passiert ist).
Aber eine Frage habe ich wirklich: Ich lese das im Rahmen eines Seminars, in dem es um Gesellschaftskritik geht, aber irgendwie fehlt mir bislang der Zugriff zur Gesellschaftskritik in diesem Roman.
Bislang scheint es einfach eine Geschichte zu sein über Intrigen und Mord und zwischenmenschiche Beziehungen.
Das Einzige, was bislang durchgesickert ist, ist das Spannungsverhältnis zwischen den beide Volksgruppen Kolcher und Korinther, ihre Unterschiede und ihr Umgang miteinander und ein vielleicht ein wenig emanzipierte Ausrichtung der Autorin???
Wie falsch liege ich da?
Hat sich da schon mal jemand Gedanken drüber gemacht?
Tesoro