Philip Reeve - Krieg der Städte / Großstadtjagd / Mortal Engines

  • Kurzmeinung

    volatile
    Idee gut, aber schlecht umgesetzt, tlw. unlogisch. Oberflächlich, platte Charaktere, fehlende Erklärungen und Details.
  • Kurzmeinung

    Hirilvorgul
    Coole Story, aber irgendwie zu schnell erzählt. Da hätte man viel mehr draus machen können.
  • Inhalt: England und Europa irgendwann in der Zukunft. Fast alle
    Menschen leben in beweglichen Städten - deren Einkommen darin besteht,
    aufeinander Jagd zu machen - es ist eine Stadt-frißt-Stadt-Welt.


    Für lange Zeit hat London sich in den Bergen verborgen gehalten und
    sich mit vereinzelten kleinen Städtchen als Beute über Wasser gehalten.
    Aber nun hat der Bürgermeister große Pläne - und London ist auf dem
    Weg, auf der Suche nach eine todbringenden Waffe aus alten Zeiten. Aber
    durch Zufall gerät Tom, Auszubildender in einem Museum, in die
    Verwicklungen - und in Lebensgefahr.




    Meinung: Der Auftakt einer lesenswerten Science-Fiction-Reihe - nicht
    nur für Kinder. Das ganze Buch sprüht nur so vor Einfallsreichtum,
    Spaß, Spannung - und einigen interessanten Blicken auf die heutige
    Welt. Es macht einfach Spaß zu lesen - und Appetit auf mehr.


    Der erste Band der Reihe ist auch auf Deutsch erschienen - mögen die restlichen folgen ;)

  • Inhalt:
    London is hunting


    The great Traction City lumbers after a small town, eager to strip its prey of all assets and move on. Resources on the Great Hunting Ground that once was Europe are so limited that mobile cities must consume one another to survive, a practice known as Municipal Darwinism.


    Tom, an apprentice in the Guild of Historians, saves his hero, Head Historian Thaddeus Valentine, from a murder attempt by the mysterious Hester Shaw - only to find himself thrown from the city and stranded with Hester in the Out Country. As they struggle to follow the tracks of the city, the sinister plans of London's leaders begin to unfold ...


    Meine Meinung:
    Was für ein Buch! Schon lange habe ich keine Geschichte mehr gelesen, in der mich sowohl die erfundene Welt begeistert als auch die Handlung mitgerissen haben. "Mortal Engines" strotzt nur so vor guten Einfällen und interessanten Charakteren, spannender Unterhaltung und glaubwürdigen zwischenmenschlichen Ineraktionen.


    Allein schon die Idee, dass sich Städte nicht mehr an einem festgelegten Ort befinden, sondern sich durch die Welt bewegen und auch noch Jagd auf kleinere oder schwächere Städte machen, fand ich faszinierend. Aber ein Buch lebt nun mal nicht nur von einer Idee, obwohl es mir vermutlich schon gereicht hätte, wenn Philip Reeve nur das Leben im mobilen London beschrieben hätte. Aber dieses sowie die geschichtlichen Hintergründe verpackt er so geschickt in die Handlung, dass man alles wichtige mal eben nebenbei erfährt: wie es dazu gekommen ist, dass sich die Städte fortbewegen und wie es ungefähr funktioniert; dass es verschiedene Arten von Städten gibt (unter anderem solche, die vom Bergbau leben oder auch welche, die fliegen können), und dass eine Gegenbewegung existiert, nämlich Städte, die sich dem "städtischen Darwinismus" (Stadt-frißt-Stadt bis nur die stärksten übrigbleiben) widersetzen und an Ort und Stelle bleiben.
    Natürlich sind die Städte keine eigenständigen Lebewesen, sondern sie werden von Menschen gesteuert, instandgesetzt und weiter ausgebaut. Um Material für Reparaturen und vor allem Brennstoff für den Antrieb zu erhalten, müssen sich die Städte gegenseitig "verschlingen". Eine erbeutete Stadt wird nämlich in ihre Einzelteile zerlegt und recycelt, die Menschen erhalten in der Siegerstadt eine neue Heimat.


    Wie gesagt, allein das wäre schon genug. Doch der Autor bietet auch noch eine spannende Handlung. Der Bürgermeister von London möchte nämlich mit Hilfe einer mächtigen Waffe das Gebiet der stationären Städte erobern, um an deren Rohstoffe zu gelangen. Zusätzlich baut er eine Armee

    Tom, ein Lehrling der Historiker-Gilde, gerät zufällig in die Sache hinein, als er ein Mädchen verfolgt, das versucht hat, Thaddeus Valentine, den Handlanger des Bürgermeisters, zu töten. Da er ihr Gesicht gesehen hat, stößt Valentine ihn von der fahrenden Stadt. Zusammen mit dem Mädchen Hester folgt Tom nun seiner Heimat. Sie möchte Rache für den Mord an ihren Eltern, er will nur zurück nach Hause. Im Laufe der Geschichte treffen die beiden auf Aviatoren - Händler mit Fluggeräten -, Piraten, die mit ihren Städten andere kapern, und auf die Anti-Traktionalisten, also die Bewohner der stationären Städte. Toms Ansichten über das, was gut und richtig ist, ändern sich im Laufe des Buches, denn je mehr er von seiner Welt kennen lernt, desto mehr versteht er die verschiedenen Seiten und umso mehr hinterfragt er seine Überzeugungen.


    In einem zweiten Handlungsstrang versucht Valentines Tochter Katherine herauszufinden, warum Hester ihren Vater umbringen wollte. Das behütet aufgewachsene Mädchen macht dabei etliche schreckliche Entdeckungen in ihrer Stadt. Sie beginnt, die Vorgänge in London und die Taten ihres Vaters und des Bürgermeisters zu hinterfragen, und beschließt, etwas dagegen zu tun.


    Das ganze endet schließlich in einem fulminanten Showdown.


    Das Buch ist in sich abgeschlossen, doch ich bin sehr froh, dass es mehrere Fortsetzungen gibt. Die Welt ist so faszinierend, dass ich sehr gerne noch mehr davon lesen möchte.


    Bewertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :love: :thumleft: :thumleft: :thumleft:

    Verführung Volljähriger zum Bücherkauf sollte nicht unter 5 Jahren Stadtbibliotheksmitgliedschaft bestraft werden!

  • Inhalt (Verlagsseite):

    "Mortal Engines - Krieg der Städte" ist der Auftaktband zu Philip Reeves monumentaler Fantasyserie voller Luftschiffe und Piraten, Kopfgeldjäger und Aeronauten – und fahrender Städte.

    Niemand hatte mit einem Attentat gerechnet. Als das Mädchen mit dem Tuch vor dem Gesicht ein Messer zückt, um den Obersten Historiker Londons, Thaddeus Valentine, umzubringen, kann ihm der junge Gehilfe Tom in letzter Sekunde das Leben retten. Er verfolgt das Mädchen, das jedoch durch einen Entsorgungsschacht in die Außenlande entkommt. Dass Valentine, statt seinem Retter zu danken, den Jungen gleich mit hinausstößt, konnte ebenfalls beim besten Willen keiner ahnen…

    Damit beginnt Toms abenteuerliche Odyssee durch die Großen Jagdgründe zurück nach London. Begleitet wird er von der unbeirrbaren Hester Shaw, die fest entschlossen ist, den Mord an ihren Eltern zu rächen. Sie treffen auf Sklavenhändler und Piraten, werden von einem halbmenschlichen Kopfgeldjäger verfolgt und von einer Aeronautin namens Anna Fang gerettet. Und all das, während Valentine plant, mittels einer Superwaffe aus dem Sechzig-Minuten-Krieg die Feinde der fahrenden Städte zu vernichten …


    Meinung:

    "Mortal Engines: Krieg der Städte" entführt den Leser in eine Welt, die in vielerlei Hinsicht fremdartig ist. Mehrere Jahrtausende in der Zukunft gibt es kaum noch Orte, die einen festen Platz auf der Landkarte einnehmen - die meisten wurden zu sogenannten Traktions- oder fahrenden Städten umgebaut und bewegen sich nun über die Erde; dabei befinden sie sich im Kampf um Ressourcen und es geht darum, zu fressen oder selbst gefressen zu werden. Kleinere Städte dienen größeren oft als Beute, Leute, die lieber auf 'freier Erde' leben, gelten als Wilde und Gegner werden hart bekämpft.


    Das World Building fand ich toll und es hat mit dazu beigetragen, dass das Buch mich von Anfang an gefesselt hat. Der Autor hatte sehr kreative Ideen, die Hintergründe wurden gut nebenbei erklärt und die Umsetzung ist wirklich gelungen; ich fand ebenfalls gut, dass Vor- und Nachteile dieser Lebensform dargestellt wurden und nicht nur die Befürworter zu Wort kamen, da die Geschichte auf mich so runder wirkte. Dazu haben auch die insgesamt gut ausgearbeiteten Charaktere beigetragen. Sie haben alle ihre Schwächen und Stärken und obwohl einige ein bisschen blass geblieben sind, kann sich dies in den folgenden Bänden noch ändern. Die Protagonisten fand ich auf jeden Fall sympathisch und gerade die Weiterentwicklung von Tom hat mir gefallen. Er ist zunächst ein großer Idealist, doch dies ändert sich mit all dem, was er erlebt und das war definitiv realistisch.


    Die Handlung selbst nimmt sehr rasch an Fahrt auf und schreitet rasant voran, sodass die Figuren kaum eine ruhige Minute haben. Dabei ist Reeve eine gute Mischung aus äußeren und inneren Konflikten gelungen. Die gefährlichen Situationen, in denen die Charaktere stecken, wirken überzeugend und man hat beim Lesen das Gefühl, dass niemand sicher ist, was die Spannung erhöht. Insgesamt fand ich das Buch sehr fesselnd, auch wenn einige Wendungen vorhersehbar waren, und das Schicksal einiger Figuren hat mich auf jeden Fall mitgenommen, sodass das Ende neugierig auf mehr macht. Ich frage mich, in welche Richtung die Geschichte sich nun entwickeln wird - es gibt viele Möglichkeiten und somit einiges Potential für den zweiten Band.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    _________________

    Herzlichen Dank an den Verlag und Jellybooks.de, die das Buch für Testleser Verfügung gestellt haben.

    Carpe Diem.
    :musik: Herr Heiland und der gefallene Engel, gelesen von Reinhard Kuhnert

    2024 gelesen: 18 Bücher | gehört: 4 Bücher

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Philip Reeve: Mortal Engines“ zu „Philip Reeve - Krieg der Städte / Mortal Engines“ geändert.
  • Klappentext:

    Niemand hatte mit einem Attentat gerechnet. Als das Mädchen mit dem Tuch vor dem Gesicht ein Messer zückt, um den Obersten Historiker Londons, Thaddeus Valentine, umzubringen, kann ihm der junge Gehilfe Tom in letzter Sekunde das Leben retten. Er verfolgt das Mädchen, das jedoch durch einen Entsorgungsschacht in die Außenlande entkommt. Dass Valentine, statt seinem Retter zu danken, den Jungen gleich mit hinausstößt, konnte ebenfalls beim besten Willen keiner ahnen …

    Damit beginnt Toms abenteuerliche Odyssee durch die Großen Jagdgründe zurück nach London. Begleitet wird er von der unbeirrbaren Hester Shaw, die fest entschlossen ist, den Mord an ihren Eltern zu rächen. Sie treffen auf Sklavenhändler und Piraten, werden von einem halbmenschlichen Kopfgeldjäger verfolgt und von einer Aeronautin namens Anna Fang gerettet. Und all das, während Valentine plant, mittels einer Superwaffe aus dem Sechzig-Minuten-Krieg die Feinde der fahrenden Städte zu vernichten …


    Autor:

    Philip Reeve ist seit vielen Jahren erfolgreicher Autor und Illustrator. Die insgesamt acht Mortal-Engines-Bücher (das Mortal-Engines-Quartett, drei Prequels und ein Band mit Erzählungen) stellen sein vielfach ausgezeichnetes Hauptwerk dar. Zusammen mit seiner Frau Sarah und seinem Sohn wohnt er im Dartmoor National Park, Südengland.


    Allgemeines:

    Erscheinungsdatum: 24. Oktober 2018

    Seitenanzahl: 336

    Verlag: Fischer Tor

    Originaltitel: Predator Cities

    1. Band der Reihe „Mortal Engines“


    Eigene Meinung:

    Ehrlich gesagt hatte ich dieses Buch so gar nicht auf dem Schirm, bis ich vor Kurzem einen Trailer für den kommenden Kinofilm gesehen hatte und mir das Buch dann in den Sinn kam. Daraufhin habe ich es mir dann besorgt und es nicht bereut.

    Philipp Reeve hat eine sehr interessante Welt geschaffen, in der es viele technische Begebenheiten gibt, die sehr gut in die Geschichte passen. Ich musste mich aber erst ein wenig einlesen und muss gestehen, dass mir die Erklärungen, wie es zu den wandelnden Städten kam, etwas zu dürftig war. Es wurde immer nebenbei ein wenig erwähnt, aber man musste sich das Meiste doch zusammenreimen, da hätte ich mir etwas mehr Information gewünscht. Die beiden Protagonisten halten sich gut und machen auch eine nachvollziehbare Entwicklung durch, die mir gut gefallen hat.

    Zum Ende hin wirkte der Roman ein wenig überladen, da ist die Sache mit dem Bürgermeister, den Androiden, den Piraten und und und…


    Fazit: Nichtsdestotroz ein gelungener Auftakt, deren Reihe ich sicherlich weiter verfolgen werde. Gerade die Idee Städte gegeneinander kämpfen zu lassen hat etwas Interessantes und ich wünsche mir natürlich in den Folgebänden einiges mehr über die geschichtlichen Hintergründe zu erfahren. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Klappentext


    Niemand hatte mit einem Attentat gerechnet. Als das Mädchen mit dem Tuch vor dem Gesicht ein Messer zückt, um den Obersten Historiker Londons, Thaddeus Valentine, umzubringen, kann ihm der junge Gehilfe Tom in letzter Sekunde das Leben retten. Er verfolgt das Mädchen, das jedoch durch einen Entsorgungsschacht in die Außenlande entkommt. Dass Valentine, statt seinem Retter zu danken, den Jungen gleich mit hinausstößt, konnte ebenfalls beim besten Willen keiner ahnen …


    Damit beginnt Toms abenteuerliche Odyssee durch die Großen Jagdgründe zurück nach London. Begleitet wird er von der unbeirrbaren Hester Shaw, die fest entschlossen ist, den Mord an ihren Eltern zu rächen. Sie treffen auf Sklavenhändler und Piraten, werden von einem halbmenschlichen Kopfgeldjäger verfolgt und von einer Aeronautin namens Anna Fang gerettet. Und all das, während Valentine plant, mittels einer Superwaffe aus dem Sechzig-Minuten-Krieg die Feinde der fahrenden Städte zu vernichten …

    Meine Meinung


    Mir war vor dem Lesen zum Glück bewusst, dass es sich um ein Kinder/Jugendbuch handelt - das merkt man dann doch recht schnell an den Protagonisten und auf die Logik sollte man im Detail auch nicht allzu sehr achten. Insgesamt war es aber spannend aufgebaut und vor allem die Ideen sind sehr originell!


    "Es war ein dunkler, böiger Nachmittag im Frühling, und im ausgetrockneten Bett der Nordsee eröffnete London die Jagd auf eine kleine Schürferstadt." Erster Satz


    Ich finde das ist ein super Einstieg, bei dem man schon sehr gutes Gefühl für das Szenario bekommt. Die Welt in der weit entfernten Zukunft ist zerstört, die Ressourcen sind knapp und die Menschen haben sich wieder auf das Prinzip der Jäger und Sammler eingestellt - allerdings im großen Stil, denn die Städte wurden mobil gemacht. Auf riesigen Rädern walzen sie durch die verödete Landschaft und halten sich an den Städtedarwinismus: die Großen fressen die Kleinen.

    London steht im Mittelpunkt und hat sich eine riesige Plattform mit mehreren Decks aufgebaut, mit einem ähnlichen Gesellschaftsprinzip. Unten arbeiten die Sträflinge und die Arbeiterklassen, während es weiter oben Villen und die "feine Gesellschaft" gibt und über allem thront an der Spitze die St Pauls Kathedrale. Mit einer riesigen Klappe sammeln sie kleinere Dörfer oder Städte ein und verwerten jeden Rohstoff als Bau- und Brennmaterial, während die Menschen zu Sklaven degradiert werden. Eine ziemlich coole Idee, die manchmal in den Einzelheiten zwar nicht so ganz stimmig war, mir aber trotzdem richtig gut gefallen hat.

    Es gibt aber auch Gegner dieser Traktionsstädte, die einen einen festen Siedlungsplatz vorziehen und dabei geraten die Fronten aneinander.


    Die Kapitel sind relativ kurz und wechseln zwischen den beiden Protagonisten.

    Tom ist 15 und arbeitet als Historiker Gehilfe in London. Er hat es als Waise nicht leicht, versucht aber, das beste aus seinem Leben zu machen. Sein Vorbild ist der berühmte Archäologe Valentine, der eine wichtige Position einnimmt. Ein Attentat auf ihn hat aber für Tom schwerwiegende Folgen, die sein ganzes Denken auf den Kopf stellt. Er wirkt sehr unsicher und vertrauensselig und was er entdeckt erschüttert seine Weltansicht.

    Katherine ist die Tochter von Valentine und hat bisher die Vorzüge seiner Stellung genossen. Auch für sie hat das Attentat entscheidende Folgen und sie versucht, hinter das Geheimnis zu kommen, das die Stadtoberen vor der Bevölkerung verheimlichen.

    Gerade der Anfang ist wirklich gut und passiert recht schnell sehr viel, wobei man einen anschaulichen Einblick über die Welt und die Figuren bekommt. Am Ende der Kapitel gibt es oft kleine Cliffhanger die die Spannung antreiben, wobei es mich ab der Hälfte nicht mehr so richtig mitreißen konnte. Ich kann gar nicht genau festmachen woran es lag, wahrscheinlich weil mir das meiste, was passieren wird, schon klar war.


    Der Film zum Buch kommt ja jetzt bald in die Kinos und ich kann mir sehr gut vorstellen, wie die kleinen Actionszenen und die verschiedenen Schauplätze perfekt für eine großartige Umsetzung auf der Leinwand passen.


    Der Schreibstil ist einfach und flüssig, beschreibt vieles sehr anschaulich und lässt auch den Charakteren Raum, wobei ich mir bei einigen Personen noch etwas mehr Tiefe gewünscht hätte. Überhaupt wirkte manches zu oberflächlich, was aber einfach an der Zielgruppe liegt und der Fokus mehr auf einer temporeichen Handlung.


    Das Prinzip des Städte-Darwinismus ist hier sehr klar: immer mehr, immer größer und die Macht wächst auf den Kosten der Kleinen. Das wird natürlich im Laufe klar und in Frage gestellt und die Brutalität der Regierung fordert so manches Opfer. Dabei bleibt es aber auf dem Niveau eines Jugendbuches und der Autor schafft hier eine gute Balance, die sinnlose Gewalt zu zeigen ohne zu explizit darauf einzugehen.


    Den "Stalker" möchte ich noch erwähnen, den ich als Figur sehr genial fand, aber näher auf ihn eingehen kann ich nicht, da müsst ihr euch selber überraschen lassen ;)

    Außerdem fand ich es gut, dass Hester Shaw, auch eine wichtige Protagonistin, eine optischen Makel hat, mit dem sie kaum zurechtkommt und sich sehr abgrenzt. Eine wichtige Problematik, die zwar öfters angesprochen wurde, mir aber doch etwas zu kurz kam.


    Insgesamt gibt es viel Abwechslung, interessante Kulissen, einen spannenden Hintergrund und eine treffende Entwicklung der Charaktere, aber alles nicht ganz so ausgereift, wie ich es erwartet hatte.


    Mein Fazit: 3 Sterne


    © Aleshanee

    Weltenwanderer

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Philip Reeve - Krieg der Städte / Mortal Engines“ zu „Philip Reeve - Krieg der Städte / Großstadtjagd / Mortal Engines“ geändert.
  • Vorneweg, ich habe den Film zuerst gesehen und der hat mich neugierig gemacht, weshalb ich das Buch dazu lesen wollte.


    Den Film fand ich insgesamt gut … das Buch dagegen ziemlich enttäuschend. Vielleicht lag es an der falschen Erwartungshaltung hier mehr Hintergrundinformationen zu erhalten und an der Irritation, dass es am Ende ein Kinder- und Jugendbuch sein soll.


    Die Dialoge und Charaktere sind oberflächlich und platt. Es gibt kaum Hintergrundinformationen. Dafür einen Personenverschleiss, der sich mit “Game of Thrones” oder “The Walking Dead” messen kann. Jedoch ließ mich das insgesamt kalt, da keine Bindungen entstehen. Das Lesen bereitete mir kaum Freude, der Autor schafft es nicht mich zu erreichen und ab etwa der Hälfte habe ich begonnen teilweise zu überfliegen und nur hier und da interessant erscheinende Szenen ausführlich zu lesen.


    Nun könnte man meinen, dass liegt evtl. daran, dass ich die Geschichte durch den Film in groben Zügen schon kannte (Abweichungen bestehen), allerdings bin ich auch ein begeisterter Rereader, wenn mich eine Geschichte, der Schreibstil eines Autors zu packen weiß. Aber dafür mangelt es dieser Geschichte einfach an Tiefe. Es gibt nichts mehr zu entdecken, wenn man die Geschichte schon kennt. Es gibt keinen Grund, nochmal in die Geschichte abzutauchen. Es plätschert nur so vor sich hin und hat mich persönlich einfach nicht erreicht.


    Vielleicht wird in den Folgebänden mehr erklärt, aber da mich der Schreibstil des Autors absolut nicht mitreißt, habe ich keine Ambitionen, dem ganzen eine zweite Chance zu geben.


    Meine Bewertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • ... Nun könnte man meinen, dass liegt evtl. daran, dass ich die Geschichte durch den Film in groben Zügen schon kannte (Abweichungen bestehen), allerdings bin ich auch ein begeisterter Rereader, wenn mich eine Geschichte, der Schreibstil eines Autors zu packen weiß. Aber dafür mangelt es dieser Geschichte einfach an Tiefe. Es gibt nichts mehr zu entdecken, wenn man die Geschichte schon kennt. Es gibt keinen Grund, nochmal in die Geschichte abzutauchen. Es plätschert nur so vor sich hin und hat mich persönlich einfach nicht erreicht.


    Vielleicht wird in den Folgebänden mehr erklärt, aber da mich der Schreibstil des Autors absolut nicht mitreißt, habe ich keine Ambitionen, dem ganzen eine zweite Chance zu geben.


    Meine Bewertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Eine Verfilmung macht aus einer relativ simplen Buchreihe für Kinder ab 10 Jahre eben keinen Sciencefiction-Roman für Erwachsene. Evtl. hätten die Bücher anders vermarktet werden müssen ...

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Ravik Strubel - Blaue Frau

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Eine weitere deutsche Ausgabe wurde ab 12 Jahre angeboten

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Ravik Strubel - Blaue Frau

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Buchdoktor, Ja, ich erinnere mich, dass du das auch damals schon angemerkt hattest und habe entsprechend versucht das zu berücksichtigen und nicht Zuviel zu erwarten. Allerdings finde ich, dass der Roman dafür zu sehr versucht erwachsen zu sein, wenn ich da z. B. an den Personenverschleiss denke. Da erfolgte in meinen Augen auch keine richtige Einordnung. Finde ich gerade für Kinder- und Jugendliche wichtiger. Das ist jetzt keine Reihe, die ich meinen Nichten/Neffen zum Lesen empfehlen würde, eher würde ich weiter Ausschau nach anderer Sci-Fi-Lektüre für die Altersklasse halten.


    Irgendwie habe ich aber auch das Gefühl, dass der Autor selbst nicht wusste, für welche Altersklasse er die Geschichte jetzt schreibt.