Camille, 26, extrem dürr, arbeitet nachts in einer Putzkolonne und hat sonst kaum Kontakt zu anderen Menschen. Sie haust in einem winzigen Zimmer im Obergeschoß eines Pariser Wohnhauses und verbringt dort mehr schlecht als recht ihre Tage.
Als sie eines Tages krank wird, nimmt sie Philibert, der im selben Haus wohnt und den sie öfter beim Einkaufen getroffen hat, mit zu sich in die Wohnung, um sie gesund zu pflegen. Dies war keine leichte Entscheidung für Philibert, da er Schwierigkeiten hat, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, was bei ihm immer dazu führt, daß er stottert. Er ist der Sohn eines alten Adelsgeschlechts, der kommissarisch die riesige Wohnung seiner Familie verwaltet, bis ein Erbschaftsstreit geregelt ist. Er arbeitet als Postkartenverkäufer in einem Museum, aber seine Leidenschaft gilt wahren Begebenheiten aus dem Leben französischer Adliger, deren Geschichten er ohne stottern zu müssen wunderbar erzählen kann.
Bei Philibert wohnt Franck, ein Koch, der zum Mittagsschlaf in die Wohnung kommt, sonst aber seine wenige Freizeit mit seinem Motorrad, wechselnden Freundinnen und bei seiner Oma Paulette verbringt.
Aus dieser zunächst unfreiwilligen Wohngemeinschaft dreier Individualisten, von denen jeder mit einer negativen Vergangenheit lebt und keiner zu viel von sich preisgeben möchte, entsteht ein Zusammenleben, aus dem jeder neue Kraft schöpft - zuerst unbemerkt, aber dann...
Dieses Buch zog mich von der ersten Seite an in seinen Bann. Zuerst sieht alles sehr traurig aus, vor allem das Leben von Camille, und man denkt, die Personen sind in ihrem Schicksal aus Alltag und Vergangenheit gefangen. Aber im Verlauf der Geschichte erfährt man, wie wenig es manchmal braucht, um einen neuen Anfang zu wagen und das Leben ein wenig glücklicher und fröhlicher zu machen.
Ich habe das Buch regelrecht verschlungen. So gut hat es mir gefallen!
Liebe Grüße Ly
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Zusammen ist man weniger allein
- Anna Gavalda (Autor)
- Ina Kronenberger (Übersetzer)