Stieg Larsson – Vergebung / Luftslottet som sprängdes

  • Stimme dir auch zu, dass niemand anders die Reihe weiterschreiben sollte. Das wäre einfach nicht mehr das Original.


    Aber, ich muss zugeben: Falls es Aufzeichnungen von Larsson gibt, Exposés oder ähnliches, was er noch so mit den Figuren vorhatte...fände ich es schon wahnsinnig interessant, darüber zumindest mal etwas zu erfahren.

  • Nachdem ich alle drei Bücher hintereinander verschlungen habe fällt es mir schwer zu sagen welches am besten war. Ich habe es sehr genossen, diese vielen Seiten - wie ein gaaaaanz dickes Buch :loool: - auf einmal zu lesen. Wirklich beeindruckend, die ganze Trilogie.
    Sehr schön auch der Hinweis von Euch, über den Hintergrund von Larsson, habe auch schmunzeln müssen, dass die Lebensgefährtin vielleicht den 4. Teil "festhält". Dürfte ja in der Familie einiges an Schwierigkeiten geben...


    Da Larsson anscheinend ja noch weitere Bücher geplant hat, vertstehe ich auch das Ende von Vergebung, ich dachte nämlich:

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • ür mich ist dieser Teil der Triologie der schwächste. Besonders der Mittelteil, wo die Intrigen der Sicherheitspolizei bis ins Detail erörtert werden, hat doch einige Längen. Während ich bei den ersten beiden Bänden eigentlich immer gefesselt war von der Handlung, kam hier manchmal Langeweile auf und ich musste mich zum Lesen quasi überreden. Doch der Showdown mit Prozess und Epilog riss es dann wieder raus und versöhnte mich mit dem Buch.


    Genauso fand ich dies auch.
    Bei mir war der Leseabstand zwischen Band 2 und 3 leider etwas zu groß. Trotzdem ist diese Reihe, die beste, die ich seit Langem gelesen habe. Vor allem der Charakter von Lisbeth Salander ist einzigartig! :thumleft:

    Jede Minute, die man lacht, verlängert das Leben um eine Stunde. (Chinesisches Sprichwort)

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere. (Erich Kästner)

  • Ich tue mich irgendwie schwer damit, dieses Buch zu bewerten. Bereits Anfang des Monats habe ich damit angefangen, aber erst vor ein paar Tagen habe ich es ausgelesen. Zwischendurch gab es Tage, da wollte ich es gar nicht in die Hand nehmen - die ersten 200/300 Seiten fand ich einfach nicht... gut. Es war zäh, langweilig und ich war dauernd abgeschreckt, weiterzulesen. Gedanken, es abzubrechen, hatte ich auch, aber ich wollte dann doch unbedingt wissen, wie der Prozess verlaufen wird. Ich fand es einfach nur entsetzlich, wie die Mitglieder der Sicherheitspolizei über Lisbeth dachten und wie sie sie beseitigen wollten, nur um nicht entdeckt zu werden. Vielleicht lag es an mir, dass es einfach nicht das Richtige für diese Zeit war, aber ich war von Vergebung zu Beginn an wirklich nicht überzeugt und könnte für diesen Anfang höchstens 2,5 bis 3 Sterne geben.
    Der zweite Teil jedoch war schlicht und ergreifend genial. Die Verwicklungen der Sektion, die Geheimnisse, wie skrupellos und doch eigentlich brillant sie ihre Verschwörung durchdacht haben, wie sie

    , wie Lisbeth und Mikael schließlich "Kontakt" aufgenommen haben und wie er alles getan hat, um ihr zu helfen - ich war fasziniert und habe die restlichen Seiten in wenigen Tagen verschlungen. Viele waren vielleicht durch die genaue Beschreibung der Vorgänge in der SiPo abgeschreckt, aber mich haben sie begeistert. Es war sehr interessant und ich habe mich mehrmals gefragt, ob es wirklich möglich ist, so etwas geheimes aufzubauen, ohne dass jemand es bemerkt. Wie schließlich mehr und mehr Personen eingeweiht wurden, ermittelt haben und doch immer feststellen mussten, dass alles war ist, was Millenium behauptet, hat gezeigt, dass bis zur höchsten Regierung wirklich niemand eine Ahung hatte. Gut - dass ausgerechnet Millenium alles herausfindet, ist ein bisschen unrealistisch, aber das tat meiner Lesefreude im zweiten Teil keinen Abbruch. Der Prozess am Ende war auch wieder sehr gut geschrieben.

    Was ich ein bisschen überflüssig fand, war Erikas

    und die daraus resultierenden Verwicklungen. Es war zwar eine gut geschilderte, recht interessante Nebengeschichte, aber die Recherchen zu Mikaels Buch und die Ermittlungen fand ich bedeutend spannender. Auch war es überflüssig, weil sie

    Positiv überrascht wurde ich aber durch Mikaels

    Im Endeffekt hat das Buch von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne erhalten. Zuerst setzte ich auf 3, aber nachdem ich den zweiten Teil mit 4 oder sogar 5 Sternen bewertet hätte, erschien diese Wertung mir zu schlecht. Gerne hätte ich sogar 4 oder 5 Sterne gegeben, weil ich von diesen ganzen Verwicklungen um die SiPo begeistert war, aber dazu hat mir der Anfang leider zu wenig gefallen. :|
    Was eine Fortsetzung betrifft - gerade, weil die Diskussion wieder aufgekommen ist - kann ich nur sagen, dass ich auch keine haben wollte. Zwar wäre es schon interessant, wie es mit Lisbeth und Mikael weiter gehen würde, ob

    und was für Verwicklungen Stieg Larsson noch eingefallen wären. Allerdings wäre es keine "echte" Fortsetzung, wenn irgendjemand die Bücher für ihn beendet. Wie an anderer Stelle erwähnt, würde ich gerne die unvollendeten Manuskripte mit den ganzen Notizen sehen. Aber einen vierten Band, von einem anderen Autor vollendet, würde ich zwar lesen, aber es hätte einen komischen Beigeschmack. Und man kann die Trilogie mit Vergebung durchaus als abgeschlossen bezeichnen.

    Carpe Diem.
    :study: Amelie Winter - Liebesglück und Landluft

    2024 gelesen: 21 Bücher | gehört: 5 Bücher

  • So, ich habs auch geschafft. Die Millenium-Triologie ist beendet.


    Ich kann mich fast Jisbons Meinung anschließen.


    Allerdings fand ich die ersten 200 Seiten sehr mitreißend und spannend. Wie es um Lisbeth Gesundheit stand und die ganze Sache mit Zala fand ich wirklich sehr gut geschrieben. Hier konnte mich der Autor wirklich überzeugen und ich dachte, was für ein toller Abschluss dieser Triologie.


    Danach kam für mich dieser unglaublich zähe Teil um die SiPo und die ganzen Verschwörungen. Zwar waren die teilweise auch sehr interessant, aber meiner Meinung nach einfach viel zu ausführlich aufgeführt. Mir hätten da gute 200 Seiten weniger wirklich gereicht. Auch das Nennen ständig neuer Personen mit Beschreibung der gesamten Lebensläufe ging mir ziemlich auf die Nerven und hat mich doch oft sehr verwirrt. Vorallem wusste man nie, ist diese Person jetzt wichtig oder nicht. Und es blieben einfach ganz viele Personen unwichtig. Weniger wäre hier wohl mehr gewesen.
    Wie gesagt, dieser Teil lies mich echt verzweifeln und ich war kurz davor abzubrechen.


    Dann kamen die letzten 200 Seiten und die waren einfach wieder genial. Den Prozess habe ich wirklich sehr schnell gelesen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Er war wirklich unglaublich gut geschrieben.


    Auch die Sache mit


    Also alles in allem bin ich auch sehr zwiegespalten. Es gab wirklich die ganz guten Seiten des Buches und die für mich tödlich langweiligen.
    Von daher bewegt sich für mich das Buch in der goldenen Mitte und erhält :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .



    Liebe Grüße
    Rapunzel

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Der dritte Band ist für mich der schwächste der Trilogie. Ich fand den Anfang diesmal ziemlich zäh und brauchte etwa zweihundert Seiten, um in die Geschichte hineinzukommen. Dann war sie zwar wie gewohnt spannend, doch ging mir alles ein bisschen zu glatt über die Bühne.
    Die Aufdeckung des Geheimdienstkomplotts gegen Lisbeth läuft wie am Schnürchen, ohne dass ernsthafte Hindernisse auftauchten. Wunderwaffe Internet löst wie üblich jedes Problem, Datenschutz bzw. die Verwendung widerrechtlich erlangter Beweise sind natürlich kein Thema. Diesmal ist es nicht Lisbeth, sondern Mikael, der zu ganz großer Heldenform aufläuft. Er ist der eher dusselig wirkenden Gegenseite nicht nur einen, sondern immer gleich hundert Schritte voraus, hat alles im Griff, durchschaut jeden Schachzug des Gegners und diktiert ganz selbstverständlich Staatssicherheit, Polizei und Gericht, wie sie vorzugehen haben. Seine Mitarbeiter, die Angestellten des Detektivbüros, selbst seine Schwester Annika müssen sich mit der Rolle von Zuträgern begnügen. Im zweiten Teil des Buchs kommt auch Mikaels Sexleben wieder in Schwung und mein Eindruck aus dem ersten Band bestätigt sich: Mikael ist kein unverbesserlicher Frauenheld, sondern ein in jedem Bett gern gesehenes Lustobjekt. Er nimmt nicht, er wird genommen. Ein schönes Zugeständnis an die Emanzipation, nicht umsonst war Larsson bekennender Feminist.


    Die angeschlagene Lisbeth ist richtig handzahm geworden. Ich glaube, wer den dritten Band zuerst lesen würde, würde gar nicht verstehen, was an dieser Figur so Besonderes sein soll. Larsson ist wohl selber aufgefallen, dass Lisbeth Gefahr läuft, nett und normal zu werden, und lässt



    Ich habe die Millenium-Trilogie im Großen und Ganzen gern gelesen. Sie ist spannend und unterhaltsam geschrieben, das, was man gutes Lesefutter nennt. Die Welt, die sie beschreibt, ist in Gut und Böse aufgeteilt, Grauzonen und Zwischentöne fehlen völlig. Am Schluss siegen die Helden, während die Schurken ihre gerechte Strafe finden. Das ist zwar nicht realistisch, aber für unser innerstes Bedürfnis nach Gerechtigkeit und Rache äußerst befriedigend.


    Gruß
    mofre

    :study: Olga Tokarczuk - Gesang der Fledermäuse

    :study: Claire Keegan - Liebe im hohen Gras. Erzählungen

    :study: David Abulafia - Das Mittelmeer

















  • Die Aufdeckung des Geheimdienstkomplotts gegen Lisbeth läuft wie am Schnürchen, ohne dass ernsthafte Hindernisse auftauchten. Wunderwaffe Internet löst wie üblich jedes Problem, Datenschutz bzw. die Verwendung widerrechtlich erlangter Beweise sind natürlich kein Thema. Diesmal ist es nicht Lisbeth, sondern Mikael, der zu ganz großer Heldenform aufläuft. Er ist der eher dusselig wirkenden Gegenseite nicht nur einen, sondern immer gleich hundert Schritte voraus, hat alles im Griff, durchschaut jeden Schachzug des Gegners und diktiert ganz selbstverständlich Staatssicherheit, Polizei und Gericht, wie sie vorzugehen haben. Seine Mitarbeiter, die Angestellten des Detektivbüros, selbst seine Schwester Annika müssen sich mit der Rolle von Zuträgern begnügen. Im zweiten Teil des Buchs kommt auch Mikaels Sexleben wieder in Schwung und mein Eindruck aus dem ersten Band bestätigt sich: Mikael ist kein unverbesserlicher Frauenheld, sondern ein in jedem Bett gern gesehenes Lustobjekt. Er nimmt nicht, er wird genommen. Ein schönes Zugeständnis an die Emanzipation, nicht umsonst war Larsson bekennender Feminist.


    Bravo mofre, :applause:
    jetzt hast Du mich mit Deiner Prise Sarkasmus in Deiner Rezension und Deiner humorvollen Formulierung doch tatsächlich besser unterhalten als die gesamte Lektüre des Buches; ein herzliches Danke meinerseits für ein paar Lachtränchen :wink:

    » Unexpected intrusions of beauty. This is what life is. «


    Saul Bellow, (1915-2005 ), U.S. author,
    in Herzog

  • Klappentext:


    Die Ermittlerin Lisbeth Salander steht unter Mordverdacht. Ihr Partner Mikael Blomkvist schwört, ihre Unschuld zu beweisen. Er weiß, daß es um Salanders Leben geht. Als seine Ermittlungen die schwedische Regierung in ihren Grundfesten zu erschüttern drohen, setzt er alles auf eine Karte.


    Rezension:


    "Vergebung" von Stieg Larsson ist ein Thriller mit 861 Seiten, dessen Plot direkt an den Vorgänger "Verdammnis" anknüpft. Lisbeth sowie ihr Vater Alexander Zalatschenko wachen in ihren Krankenbetten auf und müssen erstmal genesen, währenddessen auf höchster Ebene versucht wird, mit illegalen Mitteln, Lisbeth aus dem Verkehr zu ziehen. In dem Journalisten Mikael Blomkvist und dessen Freunden findet sie Mitstreiter im Kampf um Unschuld und Gerechtigkeit.


    Meine Meinung:



    Der letzte Teil der Millenium Trilogie unter Stieg Larsson. Im Vergleich zu den anderen beiden Teilen fand ich den letzten Teil noch etwas besser als Teil I, aber letztlich war es wieder eine Wiederkehr zu alten Fehlern. Um überhaupt zu dem Punkt zu kommen wo es interessant wird, muss man mehrere 100 Seiten lesen. Wenn man Passagen oder Kapitel hat die man mag und die man spannend findet, dann ist der Stil von Herr Larsson wirklich lesefördernd, aber wenn Herr Larsson mal wieder ein Nebenstrang der äußersten Unwichtigkeit ausführt, dann liest sich das Buch sehr zäh (zum Beispiel Erikas Ausflug zur SMP). Die einen mögen es lieben, aber wirklich nervig sind die Intermezzi von Mikael und den Frauen. Nix gegen romantisches und auch nix gegen was sexuelles, aber der hopst von einem Bett ins nächste und jede Frau hat Verständnis und duldet natürlich auch alle Seitensprünge, ja es ist den Frauen sogar bekannt und trotzdem wollen sie auch auf der Liste "Ich-hatte-Mikael-im-Bett" stehen. Zu guter letzt, wie auch hier erwähnt geht alles viel zu glatt über die Bühne und der Komplott wird aufgedeckt ohne das einer der "Guten" zu schaden kommt, in Anbetracht der Machtfülle äußerst unwahrscheinlich, aber Dank der immerwährenden Fehlentscheidungen der "Bösen" natürlich durchaus möglich.


    Fazit:


    :bewertung1von5::bewertung1von5:


    --------


    Bitte erst die Spoiler lesen, wenn das Buch beendet ist. Danke!



    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 14 / 268 Seiten


    SUB: 857


  • O doch!



    Gruß
    mofre :winken:

    :study: Olga Tokarczuk - Gesang der Fledermäuse

    :study: Claire Keegan - Liebe im hohen Gras. Erzählungen

    :study: David Abulafia - Das Mittelmeer


















  • Gruß
    mofre

    :study: Olga Tokarczuk - Gesang der Fledermäuse

    :study: Claire Keegan - Liebe im hohen Gras. Erzählungen

    :study: David Abulafia - Das Mittelmeer
















  • Bin eben gerade mit diesem 3. Band fertig geworden. Es war super, total spannend phänomenal u. eigentlich ist es blödsinn ihn mit Roman 2 zu vergleichen, da Roman 2 (Verdammnis) und dieser hier eine Story ist. Der 1. Band war am Anfang ein wenig langweilig, wurde dann aber spannend. Aber Teil 2 und dieser hier sind eigentlich sogar das Beste, was ich bisher gelesen habe, auch wenn es nicht ganz richtig ist andere Bücher mit denen hier zu vergleichen. Jede Story ist anders. :)


    Ein bisschen wehmut empfinde ich, weil ich weiß, dass es keine (gescheite) Fortsetzung geben wird. :(

  • Sorry , aber ich finde der dritte Teil fällt hinter den ersten beiden (fantastischen) etwas ab. naja Geschmackssache. ich hätte mir das Ende etwas anders vorgestellt, aber vielleicht war nach so viel gutem Stoff auch etwas die Luft raus. Meine Meinung....

  • Nachdem Lisbeth Salander im vorherigen Teil „Verdammnis“ von ihrem Vater, dem russischen Spion Alexander Zalatschenko niedergeschossen wurde, kämpft sie nun mit einer Kugel im Kopf um ihr Leben.
    Derweil sucht der Journalist Mikael Blomkvist fieberhaft nach Beweisen, die belegen, dass der bestehende Mordverdacht gegen Lisbeth unbegründet ist und Mikael muss sich dabei nicht nur mit dem schwedischen Geheimdienst herumschlagen, der mit allen Mitteln versucht pikante Geheimnisse aus Lisbeths Vergangenheit zu vertuschen, die die Grundfesten der schwedischen Regierung erschüttern könnten.
    Die Milleniumtrilogie von Stieg Larsson gehört für mich mit zu den besten (Krimi-) Reihen überhaupt.
    Nachdem ich von „Verblendung “ und „Verdammnis “ schon sehr begeistert war, habe ich mich auf „Vergebung“ natürlich sehr gefreut, habe es mir aber noch etwas „aufgehoben“, da es ja leider das letzte Buch der Reihe und das eines erfolgreichen und äußerst talentierten Autors ist.
    Wie seine Vorgänger ist es sehr spannend und gut geschrieben und auch wieder sehr detailreich. Diese Informationslast macht „Vergebung“ an manchen Stellen leider etwas zäher als die Vorgänger, aber dem Lesevergnügen tut das keinen Abbruch.
    Vor allem der Ablauf von Lisbeths Prozess war schön und spannend zu lesen und ich habe die ganze Zeit über mit ihr mitgefiebert.
    Lisbeth und Mikael sind mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen und überhaupt besteht Larssons „Millenium-Welt“ aus tollen und authentischen Charakteren und die Idee an sich ist auch immer sehr gelungen. Jedes Thema ist gut recherchiert und auch interessant umgesetzt.
    Ich finde es nur schade, dass dies der letzte Teil einer der besten Krimireihen überhaupt ist und vieles leider nicht näher thematisiert wurde. So hätte ich gerne mehr über Lisbeths Schwester erfahren und ich hätte auch gerne gelesen wie sich die Beziehung von Mikael und Lisbeth weiterentwickelt.
    Da wir das leider nie erfahren werden, hat sich „Vergebung“ als ein gelungener und krönender Abschluss einer außergewöhnlich authentischen Reihe erwiesen und ich werde die Charaktere sehr vermissen.



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Vor kurzem habe ich auch den dritten Teil der Millenium-Trilogie gelesen und ich bin immer noch ein wenig hin- und hergerissen. Ich finde die Fortsetzung von Teil 2 gelungen, aber an manchen Stellen habe ich auch gedacht: "Wie geht es denn jetzt nur weiter?" Auch die ständige Ungewissheit, wie alles letztlich ausgehen wird, hat mich manchmal wahnsinnig gemacht. Die Ermittlungen waren teilweise etwas langatmig und meine Wut auf die ganzen Bösewichte stieg beständig. In dieser Hinsicht bin ich mit dem Ende ganz zufrieden, wobei ich bis zum Schluss Zweifel hatte, ob das alles so funktionieren würde. Gefallen hat mir auch, dass Erika Berger zwischenzeitlich etwas mehr in den Fokus geraten ist und man auch etwas mehr über sie erfahren hat.

    "Vergebung" hat mich emotional noch mehr als die ersten beiden Teile berührt und für mich ist es der beste Teil der Trilogie. Letztlich vergebe ich volle :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    ~Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.~
    - Heinrich Heine -

  • Nachdem im letzten Band Lisbeth Salander schwer verletzt wurde und nur gerade so überlebt hat, liegt sie nun im Krankenhaus und steht zudem weiter unter Mordverdacht. Auch der Angriff auf ihren Vater, der im selben Krankenhaus liegt, wird ihr zur Last gelegt. Mikael Blomkvist tut alles, um Lisbeth zu helfen …


    Der dritte und letzte Teil der Millenium-Trilogie hat es wieder in sich. Er schließt direkt an die Geschehnisse aus „Verdammnis“ an. Stieg Larsson erzählt sehr komplex und gesellschaftskritisch und dennoch hochspannend, so dass man diesen Roman (wie auch die beiden vorhergehenden) kaum aus der Hand legen mag. Mir hat unglaublich gut gefallen, dass es in diesem Roman mehr und mehr Menschen gibt, die bereit sind, sich auf Lisbeths und Mikaels Seite zu stellen, so dass der Roman bei allem Üblen, was passiert, dennoch eine eher positive Stimmung aufbaut.


    Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist sind zwei sehr interessante, nicht eher unzugängliche und sehr komplexe Charaktere, die der Autor dem Leser perfekt nahe bringt. Auch die anderen Charaktere sind gut durchdacht, sie wirken durchgehend authentisch. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, so dass der Leser mitunter schon mehr weiß als die Protagonisten, was aber der Spannung keinen Abbruch tut, im Gegenteil, es liefert Gründe zum Mitzittern.


    War „Verblendung“ noch eigenständig zu lesen, sollte man „Verdammnis“ und „Vergebung“ unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen. Auch wenn der Autor eigentlich noch weitere Bände verfassen wollte, schließt „Vergebung“ die Trilogie zufriedenstellend ab. Dass dennoch geplant wurde, einen weiteren Band schreiben zu lassen, hat mich zunächst überrascht. Mittlerweile ist „Verschwörung“ erschienen, lesen werde ich ihn auf jeden Fall und bin schon gespannt, ob er annähernd an Stieg Larssons Romane heranreicht.


    Von mir bekommt „Vergebung“, wie auch die ganze Trilogie, eine uneingeschränkte Leseempfehlung. Diese Romane sind absolute Highlights und jeder sollte sie gelesen haben.

  • :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


    Wie schon in den ersten beiden Bänden hat mir auch dieses Mal wieder sehr gut gefallen, wie gekonnt der Autor politische sowie sozial- und gesellschaftskritische Themen in seine Geschichte einfließen lässt. Das Ergebnis ist in meinen Augen intelligente Spannung für Mitdenker, keine leichte Lektüre für zwischendurch und nebenher - womit ich aber keineswegs sagen will, dass es trocken oder langweilig ist!


    Ich fand die Geschichte sogar sehr interessant, originell und unterhaltsam. Und ja: auch spannend, nur dass es eine Spannung ist, der man Zeit und Raum geben muss. Für mich baut sich der Sog des Buches zwischen den Zeilen auf, ganz allmählich und oft in eher leisen Tönen, während man dabei zusieht, wie die Fassaden bröckeln und sich die Abgründe dahinter auftun.


    Darauf muss man sich einfach einlassen, denke ich, aber es lohnt sich!


    Das Tempo ist eher ungewöhnlich für einen Thriller, denn der Autor lässt sich Zeit damit, die Dinge zu beschreiben. Alle Dinge. Das kann die Psyche eines skrupellosen Mörders sein, aber auch das Mittagessen von Lisbeth Salander... Im ersten Band habe ich mich damit noch ein wenig schwer getan, aber ich gewöhnte mich schnell an diese Erzählweise und lernte sie lieben, denn so wird die Geschichte meiner Meinung nach verankert im Alltäglichen, das jeder Leser kennt. Dadurch hatte ich immer das Gefühl, etwas zu lesen, das so tatsächlich passieren könnte.


    Die Charaktere haben mich wieder überzeugt und begeistert, denn sie werden auch in diesem Band sehr lebendig und glaubhaft beschrieben.


    Jetzt erfährt man auch die letzten Geheimnisse von Lisbeth Salander, und dadurch ist sie mir noch mehr ans Herz gewachsen, als sie das ohnehin schon war. Sie ist immer noch eine schwierige, unfreundliche, sozial inkompetente Frau, aber sie ist auch entschlossen, mutig und brilliant. Außerdem zeigt sie oft eine widerwillige Verletzlichkeit, die mich sehr berührt hat. Sie ist ein wunderbarer Charakter - sie macht es einem nicht leicht, sie zu mögen, aber auch unmöglich, sie nicht zu mögen, so paradox das klingt.


    Mikael war einfach großartig in diesem Buch. Ich fand geradezu atemberaubend, wie konsequent und kompromisslos er dafür kämpft, dass Lisbeth endlich freigesprochen wird und Gerechtigkeit bekommt. Und das, obwohl sie sich mit Händen und Füßen gegen seine Loyalität und seine Freundschaft sträubt! Er ist definitiv ein Mann, den man in Krisenzeiten an seiner Seite brauchen könnte.Der Schreibstil ist wieder ruhig, klar und eher schlicht, aber ich finde die Art und Weise, wie Stieg Larsson erzählt, sehr ansprechend und passend.


    Fazit:
    In diesem dritten Band werden viele Dinge aufgeklärt, die schon in den ersten beiden Bänden eine wichtige Rolle spielten. Lisbeth Salander wird erneut zum unwilligen Mittelpunkt eines Skandals, in dem politisches Machtstreben, Paranoia, persönliche Allmachtsfantasien und Korruption eine brisante Liaison eingehen.


    Ich war wieder sehr begeistert, denn ich liebe die Charaktere, ich liebe den Schreibstil und ich liebe die langsame, eindringliche Spannung, die Stieg Larsson aufbaut.


    Ich habe das Buch mit einem wehmütigen Gefühl zugeklappt, denn damit musste ich dem Mikael Blomkvist und der Lisbeth Salander, wie sie Stieg Larsson schrieb, Lebewohl sagen. Eigentlich war "Millennium" als Reihe mit 10 Bänden geplant, aber der Autor starb, bevor er einen vierten Band schreiben konnte. Er hat den Erfolg dieser Trilogie sogar nicht mehr miterlebt, denn die Bücher wurden erst nach seinem Tod veröffentlicht!


    Allerdings ist "Millennium" damit dennoch nicht zu Ende, denn der Autor David Lagercrantz hat es auf sich genommen, den vierten Band zu schreiben, den Stieg Larsson nicht mehr schreiben konnte. Ob das für mich funktioniert, das werde ich euch in einer zukünftigen Rezension verraten.

  • Liebe interessierten Leser, hiermit möchte ich meine dritte Rezension zur "Millennium-Trilogie" von Stieg Larsson schreiben und gleichzeitig ein Gesamtfazit zur Reihe ziehen.

    Zunächst zum Abschlussbuch "Vergebung" : In diesem Buch kommt es ja zum Showdown auf den die beiden vorausgegangen Büchern aufbauen. Somit würde ich jedem interessierten Leser empfehlen die beiden ersten Teile zu lesen, damit er auch inhaltlich versteht worin es im letzten Buch geht. Auch ist das dritte Buch mit über 847 Seiten das längste der drei Werke. Leider ist es auch wie bei den beiden Vorgänger-Büchern so, dass das Buch wieder viel zu lang und zu langatmig geraten ist. Es passiert erst wirklich ab Seite 200 etwas und danach erst wieder ca. ab Seite 750.

    Dazwischen geht es wiedermal um trockene Ermittlungsarbeit bei der jede Spannung und Raffinesse fehlt, um die Liebes - und Bettgeschichten Mikael Blomquists und um eine Nebengeschichte um Erika Berger wo ich mich im nach hinein gefragt habe was dass mit der eigentlichen Story überhaupt zu tun hat. Garniert wird das Buch wieder mit zahlreichen Merchandising, endlosen Fahrten durch Stockholm und Göteborg sowie viel zu vielen schwedischen Namen von Personen und Straßennamen die für die Handlung des Buches überhaupt nicht von Bedeutung sind. Nur die gut hundert letzen Sachen sind wirklich spannend geschrieben und schaffen eine sehr dichte Atmosphäre. Wäre dieser Abschnitt nicht gewesen, hätte ich dem Buch wahrscheinlich nur 2 Sterne gegeben.

    Gesamt-Fazit zur Millennium-Reihe : Im Nachhinein kann ich die meist sehr guten Kritiken hier nicht nachvollziehen. Auch wenn die Bücher nun schon um die frühen zweitausender Jahre geschrieben wurden, zählt dies nicht als Ausrede für die teilweise maue Spannung. War der Auftakt in "Verblendung" von der Geschichte, Idee und Schreibweise noch wirklich stark wurde dies von Buch zu Buch immer mehr vernachlässigt. Die Hauptdarsteller bleiben weitestgehend blass, erhalten keine Tiefe und Ihre moralischen Grundsätze und Prinzipen sind meiner Meinung nach mehr als fragwürdig.

    Insgesamt möchte alle interessierten Lesern raten: Man kann die Reihe durchaus lesen aber es muss nicht gleich sein, vielleicht zieht man das ein oder andere Buch dieser Reihe vor. Sie kann warten und muss nicht sofort gelesen werden, nutzen Sie Ihre Zeit sinnvoller.

    Trotz allem werde ich den 4. Teil lesen um einfach einen Vergleich des Schreibstils zwischen Larsson und Lagercrantz zu bekommen.