Rolf und Alexandra Becker: Dickie Dick Dickens wieder in Lande

  • Rolf und Alexandra Becker: Dickie Dick Dickens wieder im Lande; 2 CDs 157 Minuten Gesamtspielzeit; Produktion: Bayerischer Rundfunk 1960 Veröffentlichung der hörverlag 2005; Aufnahmeleitung: Alexander Malachovsky; Technik: Heinz Sommerfeld, Dagmar Schlandt; Sprecher: Fritz Wilm Wallenborn, Horst Sachtleben, Herbert Bötticher, Helen Vita, Liselotte Kuschnitzky, Alexander Malachovsky, Harald Juhnke und viele andere; Regie: Walter Netzsch; Musik: Fred Sporer


    "Warum die Frau Senatorin ihren Verlobungstag vergessen hat", "Ein Tässchen Kakao", "Wer, verdammt noch mal, ist wer?" und "Symphonie im Bumm" heißen die Geschichten, die das Hörbuch präsentiert.
    Die 4 Geschichten bieten gute Unterhaltung, die sogar einen gewissen Wortwitz und Humor vorweist. Ihr Alter ist ihnen dabei gar nicht anzumerken; die Geschichten sind so zeitlos gehalten, daß sie auch von heute stammen könnten. Und trotzdem wundert es mich nicht, daß die Geschichten heute völlig unbekannt. Die Geschichten sind eindeutig zu naiv, oberflächlich und albern. Der Ganove Dickens wird als positiver und cleverer Alleskönner beschrieben, der (leider?) auf der falschen Seite des Gesetzes steht. Man könnte fast schon Sympathie für ihn gewinnen. Als Unterhaltung ist die Geschichte viel zu platt, um wirklich zu überzeugen.


    "Dickie Dick Dickens ist eine humoristische Krimi-Buchreihe vonRolf und Alexandra Becker, die vom Bayerischen Rundfunk und von Radio Bremen sowie vom Schweizer Rundfunk jeweils in eigenen Hörspielfassungen ausgestrahlt wurde und sich zur Zeit der Ausstrahlung zu so genannten Straßenfegern entwickelten.




    Autoren



    Alexandra und Rolf Becker veröffentlichten neben den „Dickie Dick Dickens“-Romanen auch andere Krimi-Erfolge wie "Gestatten, mein Name ist Cox" (als Hörspiel umgesetzt und zusätzlich noch verfilmt) und bei der Krimiserie „Graf Yoster gibt sich die Ehre“ (1967–1976). Das Autorengespann schrieb Fernsehgeschichte mit Drehbüchern zur ersten deutschen Familienserie „Familie Schölermann“ (1954–1960).




    Die Geschichte spielt in den goldenen 20er Jahren in Chicago. Dickie Dick Dickens, gelernter Taschendieb, gefährlichster Mann den
    Chicago je hervorbrachte, mit goldenem Herzen und stählernen Augen, verbrachte 68 % seines Lebens in Freiheit und 32 % im Gefängnis. Die Abenteuer drehen sich um Dickie, seine Freundin Effi Marconi und seinen ungewollten Aufstieg vom ehrlichen Taschendieb zum Gangsterboss von Chicago. Dabei bekommt er es mit Jim Cooper zu tun, der in Fachkreisen auch „Jim der Dickköpfige“ genannt wird. Er ist lange Zeit der König der Unterwelt. Solange bis er Dickie Dick Dickens über den Weg läuft, und ihm gestattet als einziger Taschendieb im Bananenverkäufer-Viertel von Chicago arbeiten zu dürfen. 1939 schrieb er im Gefängnis „Sing Sing“
    seine Memoiren, die in 14 Sprachen übersetzt wurden. Darin beschreibt er jedes seiner Abenteuer mit einem besonderen Schlusskommentar.



    Mitte der 70er Jahre legte der BR noch einmal eine Kurz-Serie mit sechs einstündigen Episoden auf. In diesen ist Dickie-Dick Dickens
    inzwischen ein älterer Herr, aus Sing Sing entlassen oder geflohen und lebt in Europa. Er entdeckt, dass er einen erwachsenen Sohn hat, der dann jedoch entführt wird. Es reihen sich einige Abenteuer aneinander, bis jeder das hat, was er verdient hat. Die Abenteuer spielen sich hauptsächlich im Mittelmeerraum (Tanger, Malta, Italien, Griechenland) ab," berichtet die Internetenzyklopädie Wikipedia.


    Ich füge diese Hintergrundinformationen hier gezielt an (wobei ich auf die eigentlich auch ganz interessante Biographie von Rolf Becker hier aus Platzgründen verzichte). Auf diese Weise wird nämlich schnell deutlich, in welchem Umfeld diese Hörspiel - Produktion entstand und daß es auch deutsche Kriminalliteratur gibt, die zu ihrer Zeit Straßenfeger waren.