Ildefonso Falcones - Die Kathedrale des Meeres / La catedral del mar

  • Ildefonso Falcones - Die Kathedrale des Meeres

    Zum Inhalt (Klappentexte):
    Vom Steinträger zum Seekonsul der Stadt Barcelona
    Spanien im 14. Jahrhundert: Die Landbevölkerung stöhnt unter dem Joch der Feudalherren. Barcelona jedoch ist frei. Und Barcelona ist reich. Hier macht der junge Arnau seinen Weg vom mittellosen Steinträger zu einem der angesehensten Bürger der Stadt. Er ist Teil eines unerhörten Plans: die Errichtung einer Kathedrale, die den Himmel stürmen soll.


    Der kleine Arnau flieht mit seinem Vater Bernat vor einem brutalen Lehnsheeren in das mittelalterliche Barcelona. Die Stadt steht in höchster Blüte, die Viertel wachsen bis hinunter ans Meer. Im Barrio der Töpfer und Hafenarbeiter finden Vater und Sohn Unterschlupf. Während Bernat in der Töpferei seines Schwagers arbeitet, zieht Arnau durch die Straßen und Gassen Barcelonas. Dort erlebt der Junge den Bau von Santa Maria del Mar, einer riesigen Kirche, die vom Volk für das Volk gebaut wird. Im Schatten des mächtigen Bauwerks erfährt er, welch schweres Los die Arbeit dort ist: Mit den anderen Steinträgern schleppt der Vierzehnjährige die riesigen Felsblöcke vom Montjuic bis hinunter an den Hafen. Doch während sich die Kathedrale des Meeres in den Himmel reckt, wirft sie auch dunkle Schatten auf das Leben der Menschen. Das Volk leidet unter der Willkür des Adels, die Pest lauert vor den Toren. Und Arnaus Aufstieg zu einem der angesehensten Bürger der Stadt droht ihm zum Verhängnis zu werden: Er wird Opfer einer Intrige, und sein Leben gerät in höchste Gefahr.


    **************


    Dieses Buch mit seinen knapp über 650 Seiten ist gigantisch und hat mich innerhalb kürzester Zeit in seinen Bann gezogen. :study:
    Mir hat sehr gut gefallen, dass die Handlungsstränge alle so gut ineinander verwoben waren, dass die Geschichte immer fließend war, nie verwirrend, aber auch nie eintönig.
    Bei der Inhaltsbeschreibung, sei es der Klappentext oder die Beschreibung z. B. bei amazon, weiß man noch lange nicht, was den Leser in diesem Buch alles erwartet, was da denn alles passiert - im absolut positiven Sinn! :!:
    In einer Bücher-Zeitschrift, ich glaube im Bücher-Magazin, habe ich ein Interview mit dem Autor gelesen. Er hat 5 Jahre an diesem Buch gearbeitet und wurde vom Erfolg dieses Buch völlig überrascht.
    Das Cover ist meiner Meinung nach auch sehr schön gestaltet, der Titel hat "Struktur" bzw. ist wie eine Prägung.


    Mein Fazit:
    sehr gut und absolut empfehlenswert! :thumleft::thumleft::thumleft::thumleft::thumleft:

    Liebe Lesegrüße
    Eure Süße
    :study::)


    Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

  • Da bist Du mir um ein paar Tage zuvor gekommen. Ich lese dieses Buch auch gerade und bin begeistert.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Die Kathedrale des Meeres habe ich mir zu Ostern geschenkt. Aber es wird wohl noch ein bisschen Zeit vergehen, bis ich es lese. Jetzt im April stehen erst mal Die Säulen der Erde auf meinem Leseplan und die Fortsetzung wartet ja auch schon. :wink:

  • Meine Mutter hat dieses Buch während unseres Norderney-Urlaubs gelesen und sich auch bei schönstem Wetter teilweise nicht aus dem Hotelzimmer locken lassen, weil sie es unbedingt beenden wollte. Muss also wirklich so toll sein, wie alle sagen, daher werde ich es mir mal von meiner Mama ausleihen, sobald ich mehr Zeit für Privatlektüre habe. Ich fand das ja sowieso total lustig - ich komme vor Urlaubsbeginn zu Hause bei meinen Eltern an und dort stand so ziemlich jedes Buch, das ich in der Buchhandlung oder hier im Forum in den letzten Wochen entdeckt und als interessant eingestuft hatte, im Bücherregal. Der typische Buchhändlerhaushalt. :wink:

  • Hm, klingt irgendwie interessant, obwohl ich mir nicht ganz ein Bild von der Handlung machen kann.


    Ist das Buch eine Erzählung, ein Krimi..?


    Liebe Grüße, Melina :winken:

  • Es ist ein historischer Roman mit einigen fiktiven und einigen historisch verbürgten Figuren, der etwa mit "Die Säulen der Erde" vergleichbar ist.
    Ein ausführliches Nachwort gibt noch eine Menge Zusatzinformationen zu den Lebensumständen im mittelalterlichen Spanien.
    Ein absolut tolles Buch! :thumleft:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ein gelungenes Erstlingswerk mit einer umfassenden, detaillierten Geschichte, welche uns hier Ildefonso Falcones präsentiert. Der Plot ist lebendig und vor allem reich an unvergesslichen Personen vor allem des Arnau. Allerdings nicht nur dies sind die einzigen Ingredienzien, welche das Buch lesenswert machen. Die Beschreibung der damaligen soziologischen Situation, das religiöse Leben um 1300, der grosse Kontrast zwischen Christen und Juden ist überaus treffend geschildert, die Zeit der Inquisition und der Ketzerei.
    Die ausführlichen Anmerkungen des Autors sind sehr gut gestaltet und wie schon €nigma bemerkte mit hilfsreichen Zusatzinformationen gespickt.


    Ildefonso Falcones de Sierra geboren 1969 arbeitet in Barcelona als Anwalt, spezialisiert auf Zivilrecht und leitet dort seine eigene Kanzlei.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Mich schreckt das Buch irgendwie ab, weil es sich mir zu sehr nach "Die Säulen der Erde" anhört. Der Bau einer Kathedrale und die Irrungen und Gefahren bis sie gebaut ist.
    Kann man hier wirklich Parallelen ziehen und ist Ildefonso Falcones de Sierra nur auf den Zug aufgesprungen und versucht aus dem Genre Kapital zu schlagen, so wie damals bei Dan Brown mit dem "Da-Vinci-Code"?


    Bin gespannt, wie Eure Meinung dazu ist. Vielleicht lasse ich mich umstimmen und kaufe das Buch dann doch.

  • Ich habe das Buch jetzt auch ausgelesen und verteile 5 Sterne. Der einzige Einwand ist, dass es manchmal gar zu ungerecht und grausam zugeht. Aber ansonsten gibt es keine vorhersehbaren Situationen, wo man wieder denkt:"Hab ich mir doch gedacht!" Einfach gut geschrieben und recherchiert.
    Sina1306 - Es ist gewiss kein Abklatsch von "Die Saeulen der Erde", da es hier weniger um die Bautaetigkeit, als vielmehr um die Kirche und ihre Gemeinde als Rueckhalt geht.

  • Hab auch angefangen zu lesen- kam mir etwas wie die Säulen der Erde vor! Auf jeden Fall ein Riesenschmöker, den man schlecht handeln kann- ich les ja immer im Bett mit dem Buch in der Hand, das ist bei diesem Gewicht kaum möglich.


    Bin übrigens etwas überrascht, dass dieser Thread schon alt ist- das Buch ist neu- dachte ich bisher. Auf jeden Fall wird es ja im Moment stark beworben und so hab ich dann auch zugegriffen...

  • Meine Meinung:
    Das Buch um die Geschichte des jungen Arnau, der von einem Flüchtling zu einem Seekonsul aufsteigt, hat mich von Anfang in ihren Bann gezogen.
    Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben.
    Die Geschichte um Arnau, seinen Freunden, Familie, war nie langweilig oder eintönig.
    Sehr gut haben mir die Beschreibungen über das historische Barcelona gefallen.
    Im Nachwort schrieb Falcones noch weitere Informationen über das Mittelalterliche Leben in Spanien.
    Ich dachte, nach lesen des Klappentextes, eher das der Bau der Kathedrale im Vordergrund steht. Doch dies war Gott sei dank nicht so, die Kathedrale hat zwar einen hohen Stellenwert in Arnaus Leben aber der Bau steht nie wirklich alleine im Vordergrund.
    Die Handlungsstränge der einzelnen Protagonisten sind sehr gut miteinander verbunden.
    Falcones hat mit Die Kathedrale des Meeres ein wunderbares, lebendiges, historisches Buch geschrieben, das mir sehr gut gefallen hat und auch zu Highlight des Jahres gehört.
    Ich vergebe dem Buch 5 von 5 Sternen plus noch ein kleines Bonussternchen

  • Schönes Buch, spannend aufgemacht und wunderbar das historische Barcelona beschrieben.
    Kleines Minus: Die Geschichte von Arnau ist leider ein kleines Auf und Ab.
    Dafür jedoch noch realistischer als bei anderen hist. Romanen.

  • Bisher reißt mich das Buch nicht gerade vom Hocker. Es kommt bei weitem nicht an "Die Säulen der Erde" oder "Die Tore der Welt" heran und das kommt daher weil man mit keiner Person so richtig eine Bezeihung aufbauen kann. Ich finde das ist der größte Makel des Buches. Ich habe mir wirklich mehr versprochen. Schade.

  • Mich schreckt das Buch irgendwie ab, weil es sich mir zu sehr nach "Die Säulen der Erde" anhört. Der Bau einer Kathedrale und die Irrungen und Gefahren bis sie gebaut ist.
    Kann man hier wirklich Parallelen ziehen und ist Ildefonso Falcones de Sierra nur auf den Zug aufgesprungen und versucht aus dem Genre Kapital zu schlagen, so wie damals bei Dan Brown mit dem "Da-Vinci-Code"?

    Der Bau der Kathedrale nimmt zwar eine wichtige Rolle im Leben von Arnau ein, ist aber nicht Mittelpunkt der Handlung. Alle Vergleiche mit "Die Säulen der Erde" sind also überhaupt nicht angebracht. Ein wunderbares Buch mit Figuren, die ihre Ecken und Kanten haben, voll Intrige, Liebe, Kampf und das alles im Barcelona des 14. Jahrhunderts. Ich bin begeistert und kann dieses Buch nur weiterempfehlen.

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Das Buch hat mir sehr gut gefallen und hält einem Vergleich mit Follett wirklich stand, weil es ganz andere Randthemen hat und auch in einem anderen Land spielt. Ich werde es bestimmt noch einmal lesen und freue mich schon auf das neue Buch von Falcones, welches ich Weihnachten mit auf die Reise nehmen werde.

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
    _____________________________________________


    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • und freue mich schon auf das neue Buch von Falcones, welches ich Weihnachten mit auf die Reise nehmen werde.

    Dann bin ich gespannt auf Deine Meinung. "Die Kathedrale des Meeres" fand ich sehr gut, mit "Die Pfeiler des Glaubens" kam ich gar nicht zurecht.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Spanien im 14. Jahrhundert. Dank Ildefonso Falcones kann ich mir das Leben im reichen Barcelona jener Epoche gut vorstellen. Falcones versteht es, den Leser in diese vergangene Zeit zu entführen. Von der Geburt bis zum reifen Mann von über 65 Jahren begleiten wir Arnau durch sein Leben mit allen Höhen und noch viel mehr Tiefen. Gleichzeitig erleben wir den Bau der berühmten gotischen Kirche Santa Maria del Mar hautnah mit. Es ist faszinierend, wie packend Falcones historische Fakten mit Hilfe der Erlebnisse seiner Romanfigur Arnau schildert und vermittelt.


    Mein Interesse für die Kathedrale des Meeres ist jedenfalls geweckt. Wenn ich mal in Barcelona bin, will ich auf jeden Fall einen Blick auf und in die in Rekordzeit von nur 55 Jahren (1329 – 1348) gebaute Kathedrale Santa Maria del Mar werfen.


    Die volle Punktzahl kann ich dann aber leider doch nicht geben. Zum einen, weil es anfangs schon eine ganze Weile dauerte, bis mich die Story in ihren Sog gezogen hat. Zum anderen, weil es zumindest für meinen Geschmack doch auch die eine oder andere Durststrecke/Länge zu überwinden galt. Nichtsdestotrotz hat mir dieser Roman definitiv Lust auf mehr Historisches gemacht :thumleft:


    Fazit
    Historische Fakten spannend erzählt. Eine tolle Geschichte, die ins Barcelona des 14. Jahrhunderts entführt. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich war vor ein paar Jahren nicht ganz so begeistert, was hauptsächlich an dem Erzählstil liegt, der eine zu große Distanz aufbaut, anstatt dass gezeigt wird, was passiert. Meine Rezi aus dem Dezember 2013:


    Inhalt
    Katalonien, 1320: Nachdem ihm von seinem Herrn großes Unrecht zugefügt wird, flüchtet der Leibeigene Bernat Estanyol mit seinem Sohn Arnau nach Barcelona, wo Leibeigene die Möglichkeit erhalten, frei zu werden.
    Aufnahme finden sie bei Bernats Schwester, wo Arnau zunächst mit seinen Cousins und Cousinen aufwächst, bis ein Unglück geschieht, durch das er die Zuneigung seiner Tante verliert.
    Die Freundschaft mit dem Bastard Jeanet öffnet ihm jedoch neue Wege, und so streifen die Jungen regelmäßig durch die Stadt. Insbesondere der Bau der Kirche Santa María del Mar und die Lastenträger Barcelonas haben es ihnen angetan. Dies soll sich später als ihr großes Glück erweisen…
    Meine Meinung
    Gleich zu Beginn ist mir der beschreibende Erzählstil des Autors aufgefallen. Über viele Erlebnisse und Ereignisse wird nur berichtet, ohne, dass ich das Gefühl hatte, dabei zu sein. Dies finde ich sehr schade, führt dieser eher oberflächliche Erzählstil doch dazu, dass ich mich nicht tief genug in das Geschehen eingebunden fühle und deshalb weniger mitfiebere. Dies beschränkt sich auch nicht nur auf Ereignisse, sondern auch auf Personen, die nur oberflächlich beschrieben werden, deren Motivation ich zum Teil auch einfach nicht nachvollziehen kann. Zum Beispiel stellt sich mir die Frage, warum Arnaus Cousine ihn so hasst, da er doch nichts Schlimmes getan hat. Maria dagegen ist für mich eine charakterlose, gesichtslose Figur, Aledis wieder jemand, den ich überhaupt nicht verstehen kann. An vielen Stellen konnte ich die beschriebenen Gefühle überhaupt nicht herauslesen, da mich die betroffenen Personen kalt gelassen haben, weil ihnen einfach Leben gefehlt hat. Sie erscheinen mir nicht als Menschen, sondern als Figuren, die nur eine Rolle zu erfüllen haben und dabei keinerlei Vielschichtigkeit zeigen.
    Einzig Arnau erscheint mir ein wenig besser charakterisiert, er hat seine Fehler und handelt nicht immer logisch, orientiert sich dabei an seinem eigenen Ehrenkodex. Nur einige wenige Handlungen, die Frauen betreffen, kann ich nicht unbedingt nachvollziehen.
    Die Handlung an sich finde ich dagegen recht gut gelungen. Arnaus Aufstieg vom Sohn eines Leibeigenen bis hin zum angesehenen und reichen Bürger Barcelonas ist spannend, allerdings gelegentlich auch ein wenig weit hergeholt und recht abenteuerlich. Dabei sind es gar nicht mal übermäßig viele Zufälle, sondern ein paar wenige glückliche Fügungen, die Arnaus Schicksal beeinflussen. Ein paar Schicksalsschläge führen jedoch auch dazu, dass die Handlung interessant bleibt.
    Dabei wird viel Wert darauf gelegt, die Geschichte und die Sonderstellung Barcelonas zu beschreiben. So spielt die Kirche Santa María del Mar eine große Rolle in Arnaus Leben, Holocaust ist ein Thema genau wie das Bürgerheer der Stadt Barcelona, und auch die Inquisition wird im späteren Verlauf sehr wichtig.
    In einem ausführlichen Nachwort geht der Autor darauf ein, welche Ereignisse historisch belegt sind und wo er Anpassungen für seinen Roman vorgenommen hat. Zudem gibt es eine Karte von Barcelona, zu der es eine ausführliche Legende gibt.
    Fazit
    Eine spannende Geschichte um den Aufstieg eines jungen Mannes in Barcelona, dessen Leben eng mit dem Bau einer Kirche und den Ereignissen in seiner Heimatstadt verknüpft ist. Den Schreibstil finde ich dabei leider enttäuschend.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Inhalt
    Spanien im 14. Jahrhundert: Bernat Estanyol flieht mit seinem kleinen Sohn Arnau vor seinem brutalen Grundherrn nach Barcelona, um nach einem Jahr und einem Tag die Freiheit zu erlangen. Doch auch danach wird Bernats Leben von harter Arbeit bestimmt, während Arnau bereits als Halbwüchsiger als Lastenträger schuften muss. Erst durch seinen mutigen Einsatz als Lebensretter gelangt er bereits in jungen Jahren zu Wohlstand. Schließlich steht sogar der König durch Arnaus ebenso klugen wie kühnen Schachzug in einer kriegerischen Angelegenheit in dessen Schuld. Doch der Lohn, den er dafür erhält, bedingt auch seinen tiefen Fall, der ihn sogar vor das Inquisitionsgericht führen sollte.


    Meine Meinung
    Mich hat das breitangelegte Historienepos, von der ersten bis zur letzten Seite total begeistert. Großartig recherchiert, mit viel Liebe zum Detail, schildert der Autor die harten Lebensbedingungen im mittelalterlichen Spanien, die von Armut, Ausbeutung, Krankheit und Krieg dominiert wurden. Umso verständlicher ist die tiefe Religiosität, die die Menschen jener Zeit erfüllte, die ihnen Halt und Sinn gab, und sie unter unvorstellbaren Mühen steinerne Wunderwerke wie die Kathedrale Santa Maria del Mar errichten ließ.
    Die gut ausgearbeiteten charakterlichen Stärken und Schwächen verleihen den Protagonisten Individualität, weshalb der Leser mit den lebensecht und glaubwürdig wirkenden Figuren unweigerlich mitleiden und mitfiebern kann. Überraschend positiv ist mir aufgefallen, dass es für Arnau zwar mehrere Frauen, aber nicht die eine, einzige und große Liebe gibt. Die vorliegende Konstruktion hat mir deshalb so gut gefallen, weil sie der Lebenswirklichkeit vor 600 Jahren näher gekommen sein wird, als jede noch so romantisch ausgedachte Liebesgeschichte.
    Auch die Darstellung des politischen Hintergrundes jener Zeit wird nur soweit thematisiert, als sie für das Verständnis verschiedener Ereignisse und Zusammenhänge unbedingt erforderlich ist. Den Abschluss seines großen Romanepos hat der Autor ebenfalls grandios gemeistert und ein stimmiges, logisch nachvollziehbares Finale vorgelegt, das keine Fragen offen lässt.