Inhaltsbeschreibung (bei Amazon kopiert):
Auf der Suche nach einem von den Nazis gestohlenen Bild, stößt der
amerikanische Anwalt Donald Hartnell auf die Machenschaften deutscher
Spitzenunternehmen während der NS-Zeit: Judenverfolgung und Massenmord
brachten einigen skrupellosen Geschäftemachern Millionenprofite, Gelder
die für nicht wenige Unternehmer in den fünfziger Jahren das Fundament
ihres wirtschaftlichen Aufstiegs bildeten. An dieses heikle Kapitel
deutscher - und in den Jahrzehnten nach dem Krieg: bundesdeutscher -
Geschichte rührt Bernt Engelmanns Polit-Thriller Großes
Bundesverdienstkreuz. Engelmann folgt einer Spur, die von Auschwitz
über Rheinland-Pfalz direkt in die Machtzentralen der Bundesrepublik
führt. Ein Sklaventreiber von einst, Konsul Dr. Fritz Ries, war der
politische Ziehvater von Helmut Kohl - der den "Arisierungskönig" mit
dem Großen Bundesverdienstkreuz auszeichnete. Doch Kohl ist nicht der
einzige Spitzenpolitker aus dem Umfeld des großen Beutemachers von
einst...
Meine Meinung:
Nach der Lektüre dieses Buches fragt man sich zwangsweise: "Wer in den ersten zehn, zwanzig Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, der als Mitglied der CDU im Bundestag gesessen hat bzw. von der CDU gefördert wurde war eigentlich nicht bei der Waffen-SS, dem NSKK, NSDStB oder der NSDAP ?"
Namen, die wir alle schon einmal gehört haben wie z.B. Friedrich Flick, Hanns Martin Schleyer, Kurt Georg Kiesinger, Franz Josef Strauss & Gerhard Todenhöfer u.v.a. mehr.
Ich war ehrlich geschockt als ich las wie problemlos sich diese Herrschaften von strammen Nazis zu "anständigen" Christdemokraten gewendet hatten, im Falle von Kurt Georg Kiesinger es ja sogar zum Deutschen Bundeskanzler gebracht hatten.
Engelmann beschreibt in seinem Krimi wunderbar die ganzen Zusammenhänge in diesem traurigen Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte.
Wer mit wem ?, wer machte was etc.
Die alten Seilschaften funktionierten nach dem Zusammenbruch des Nazi-Reiches alle noch wunderbar, ganze Industriekomplexe wurden in den letzten Kriegswochen in den Westen geschafft, nicht zu vergessen natürlich die vielen Wertgegenstände von ermordeten Juden.
Nach dem Krieg, als der Kalte Krieg begann waren es nicht zuletzt die Amerikaner die großzügig über die Vergangenheit vieler Nazis hinwegschauten, waren dies doch auf jeden Fall einhundertprozentige Antikommunisten, das reichte in den meisten Fällen dann schon aus.
Für alle die sich für diese Thematik interessieren ist dieses Buch eine wahre Fundgrube.
Negativ bemerken möchte ich, das sich dieses Buch von Bernt Engelmann eher wie ein Sachbuch anstatt wie ein Roman liest.
Die Handlung dieses "Romanes" ist eher dürftig, ein Bild wird in einer Erbschaftsangelegenheit gesucht, ein junger amerikanischer Anwalt kommt nach München und wird bei seinen Ermittlungen behindert, eine junge deutsche Dolmetscherin und ein ausgemusterter Kriminalbeamter stehen als einzige dem amerikanischen Anwalt zur Seite, das war schon fast alles an Story, der Rest ist eine Aneinanderreihung von historischen Fakten mit Stand von 1971.
Von mir bekommt dieses Buch 4 von 5 Sterne.