Liza Marklund: Prime time

  • Inhalt (Kurzbeschreibung von Amazon)


    Annika Bengtzon steht gerade mit gepackten Taschen in der Tür, um mit
    Thomas und ihren beiden kleinen Kindern zu einem Kurzurlaub
    aufzubrechen, als das Handy klingelt: ihr Chef vom Abendblatt ... Mord
    an einem Fernsehstar ... keiner der Kollegen verfügbar ...
    Zähneknirschend
    lässt Annika einen wütenden Ehemann und heulende Kinder zurück, um sich
    sofort auf den Weg zum Tatort zu machen, einem abgelegenen Schloss
    außerhalb von Stockholm. Quotenjäger leben gefährlich - zu diesem
    Schluss kommt sie, nachdem Schwedens erfolgreichste Fernsehmoderatorin
    ermordet aufgefunden wurde.
    Dreizehn Menschen waren in der
    Mordnacht im Schloss, allesamt aus der Medienbranche, jeder Einzelne
    könnte es gewesen sein. Annika beobachtet, fragt, recherchiert und
    erfährt nicht nur, dass es in der besagten Nacht hoch herging, viel
    Alkohol im Spiel war und es heftigen Streit gab. Aus dem glitzernden
    Fernsehstar Michelle Carlsson wird vor ihrem geistigen Auge nach und
    nach die bestgehasste Frau der Branche. Ansch einend hatte jeder der
    Kollegen mit dieser erfolgsverwöhnten Moderatorin eine Rechnung offen.
    Eifersucht, Missgunst, Karrierismus - die Motive sind zahlreich, aber
    wer wäre eines kaltblütigen Mordes fähig? Eines wird im Laufe der
    Recherchen klar: Der Glamour der Fernsehwelt bröckelt, und was übrig
    bleibt, sind ein paar eitle, heuchlerische, geltungsbedürftige
    Menschen, denen es letztlich nur um eines geht - um sich selbst.


    Autorin


    Die Schwedin Liza Marklund ist selbst Journalistin wie ihre Hauptfigur Annika Bengtzon. Sie lebt mit ihrem Mann und in ihren 3 Kindern in Stockholm. "Prime time" ist bereits der vierte Band aus der Serie um Annika Bengtzon. Die übrigen Titel lauten: "Olympisches Feuer", "Studio 6" und "Paradies".


    Meine Meinung


    Dies ist das erste Buch, das ich von Liza Marklund gelesen habe.Es bietet einen gründlichen Einblick in die Medienwelt, die Gier nach einem Platz im Rampenlicht und die Eifersüchteleien. Außerdem wird über das Machtgefüge bei einer Zeitung berichtet, wo man journalistische Fähigkeiten auch dafür verwendet um illegale Machenschaften unliebsamer Kollegen aufzudecken und sich dieser Kollegen zu entledigen - natürlich zwecks eigenen "Machtgewinns". Wie bei skandinavischen Krimis offenbar üblich, werden auch die privaten Krisen der Protagonisten ausführlich verdeutlicht, hier handelt es sich um den Spagat der Hauptfigur zwischen Job und Familie.
    Ich hatte diesen Krimi allerdings in Erwartung eines spannenden Krimis aus der Bücherei entliehen und wurde in dieser Hinsicht enttäuscht. Durch die Längen (z.B. die Spitzeleien bei der Zeitung) blieb jede Spannung auf der Strecke, auch die Haupthandlung leidet unter zuvielen medientechnischen Details, die eher Leute vom Fach als den Durchschnittsleser zu fesseln vermögen.
    Auch die breitgewalzte Darstellung von Emotionen behinderte ein temporeiches Fortschreiten der Handlung: insbesondere nervten mich die detaillierten Beschreibungen, wie jemand unter dem Einfluss von psychischem Stress atmet... [-(
    Um es auf den Punkt zu bringen: ich fand diesen Roman ziemlich langweilig und werde vorläufig kein weiteres Buch dieser Autorin lesen.


    :arrow: Ich habe die englische Ausgabe gelesen, der Titel "Prime time" ist in der englischen und deutschen Ausgabe identisch. Deshalb kann ich nicht beurteilen, ob manche Passagen in der deutschen Ausgabe vielleicht etwas gefälliger aus dem Schwedischen übersetzt sind.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

    Einmal editiert, zuletzt von €nigma ()

  • Danke, Enigma, für Deine ausführliche Begründung, warum ich mir das Buch besser nicht anschaffen sollte. Das Thema "Böse Machenschaften bei den Medien" hängt mir ohnehin ein wenig zum Hals heraus. Und Marklund konnte mich mit "Olympisches Feuer" und "Studio 6" auch schon nicht so recht überzeugen.


    Gruß mofre


    Man merkt, dass Du in erster Linie Historyfan bist, das Buch ist nämlich falsch eingeordnet.

    :study: Olga Tokarczuk - Gesang der Fledermäuse

    :study: Claire Keegan - Liebe im hohen Gras. Erzählungen

    :study: David Abulafia - Das Mittelmeer
















  • Zitat

    Man merkt, dass Du in erster Linie Historyfan bist, das Buch ist nämlich falsch eingeordnet.

    Ich habe Bonprix schon um Verschiebung gebeten. Ich hatte Rezensionen im Bereich "History" gelesen und dann vergessen, das Forum zu wechseln... :uups:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich finde auch, dass Prime Time das schwächste Buch von Marklund mit Annika Bengtzon ist. Doch da ich die Reihe einfach mag und mir auch die Protagonisten ans Herz gewachsen sind, verzeihe ich auch mal eine schwächere Handlung, die Längen hat, weil ich eben auch ein Interesse am Familienleben und "drumherum" habe. Als Einstieg ist dieses Buch aber wirklich denkbar ungeeignet.


    grüße von missmarple

  • Ich habe einige Bücher aus der Bengtzon-Reihe gelesen und war von keinem so richtig überzeugt. "Prime time" kenne ich noch nicht, aber das werde ich nach meinen Erfahrungen und Euren Meinungen dazu nicht lesen. (Sorry, missmarple, ich weiß, dass wir völlig verschiedene Ansichten über Liza Marklunds Bücher haben, und dass Du sie gerne liest.)


    Marie


    edit: @ missmarple, während ich noch schrieb, musste ich in die Küche rennen, um einen Kuchen vorm Schwarzwerden zu retten. Habe daher Deinen Beitrag erst nach meinem Absenden gesehen.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Mein dritter Liza-Marklund-Krimi mit der Protagonistin Annika Bengtzon. Ich mag die Reihe und die Marklunds Schreibstil, muss aber auch sagen, dass ich sowohl Olympisches Feuer als auch Paradies besser fand. Die Geschichte wirkt manchmal recht oberflächlich und lieblos, irgendwie runtergeschrieben. Außerdem nervt es manchmal, das Bengtzon als Überfrau rüberkommt. In den anderen Büchern hat sie Ecken und Kanten, das macht sie sympathischer.

    Da es der Gesundheit förderlich ist, habe ich beschlossen, ab heute glücklich zu sein (Voltaire)