Ich glaube, Ihr missversteht einander. Grundsätzlich hat blutelf doch erstmal Recht. Job einer Verkäuferin ist es, die Ware zu verkaufen und nicht, von deren Kauf abzuraten, egal ob es sich dabei um Elektrogeräte, Schuhe oder Bücher handelt. Würde sie den Kunden bestimmte Waren ausreden, wäre sie die längste Zeit Verkäuferin in dem Laden gewesen.
Bei Büchern liegt die Sache ein wenig anders, die sind nun mal reine Geschmackssache. Doch es wäre auch hier falsch, einem Kunden ein Buch mies zu machen, genau wie es falsch wäre, es ihm aufzuschwatzen. Ich halte viele Bücher für großen Mist, die andere wiederum ganz toll finden (und umgekehrt). Ich kann meine Meinung im privaten Kreis oder im Forum äußern, aber eine Verkäuferin muss da vorsichtiger sein, vor allem wenn sie den Kunden nicht kennt. Bei Stammkunden, deren Geschmack sie in etwa einordnen kann, kann sie natürlich Empfehlungen aussprechen und sogar Zweifel äußern, ob ihm ein bestimmtes Buch gefalle, aber es wäre schon sehr befremdlich, wenn sie einen fremden Kunden anherrschen würde: "Stellen Sie sofort die "Feuchtgebiete" zurück. Das ist nichts für Sie. Hier, kaufen Sie lieber den "Faust" von Goethe".
Außerdem ist über "Feuchtgebiete" so viel geredet und geschrieben worden, dass die Kunden wissen, was sie tun. Die meisten kaufen das Buch gerade aus Neugier auf den schlüpfrigen Inhalt (warum auch nicht). Ich glaube, da hätte eine Verkäuferin gar keine Chance, den Kunden vom Kauf abzbringen. Allenfalls kann sie ihn durch ein geringschätziges "bitte, wenn sie sowas mögen" einzuschüchtern versuchen.
Gruß
mofre
Genau so meinte ich es auch,nur hast DU es besser Formuliert,als ich ^^ Danke