Henning Mankell: Die falsche Fährte; Produktion: SFB / ORB 1999, veröffentlicht im hörverlag; ISBN: 3-89940-256-1; Bearbeitung und Regie: Lutz VOlke; Sprecher: Hermann Beyer, Claudia Geisler, Peter Martic, Otto Mellies, Jens Wawrczek und viele andere; Gesamtspielzeit: 205 Minuten
Ein ehemaliger Politiker mit zweifelhaften Neigungen wird in der Gegend von Ystad ermordet. Kommissar Kurt Wallander und seine schonischen Kollegen sind hier gefordert, zumal sich auch eine junge Frau auf dramatische Weise umbringt. Gibt es einen Zusammenhang zwischen beiden Todesfällen?
Inhaltlich ist die Produktion in Ordnung. Erzählerisch und literarisch hochwertig, umständlich, behäbig und abschweifend, sprachlich gelungen - ein typischer Mankell - Roman eben. Oberflächlich kann man der Geschichte nun wirklich nichts vorwerfen. Wie bei Mankell üblich geht es hier auch um gesellschaftliche Themen. Macht und Moral, Wunsch und Wahn, Geld und Gier sind die hier angesprochenen Themen.
Doch was legt der hörverlag hier unter handwerklichen Gesichtspunkten vor? Man könnte es eine Mischung aus Lesung (überwiegend) und Hörspiel (eingesetztes Stilmittel: verschiedene Sprecherrollen; Musik und Hintergrundgeräusche fehlen völlig) nennen. Wirklich überzeugend ist diese Vorgehensweise nicht. Dieses Hörspiel ist weder Fleisch noch Fisch. Bei der Bearbeitung eines Buches muß man sich schon entscheiden, ob man ein Hörspiel oder eine Lesung produzieren möchte. Krimis eignen sich besser zum Hörspiel. Spannung und Dramatik lassen sich so besser transportieren.