Stephen King - Wahn / Duma Key

  • "Wahn" war das erste Buch, das ich von Stephen King gelesen habe. Ich hab es mal gekauft und angefangen, nicht weitergelesen und hab ein GANZES JAHR gebraucht, bis ich es dann mal wieder in die Hände genommen hab - irgendwie fand ich den Anfang sehr eigentümlich.
    Alles in Allem war ich dann doch froh, es gelesen zu haben, da es doch ziemlich spannend und für meine damaligen Erfahrungen sehr unheimlich wurde. Nach diesem Buch hab ich mir dann "Es" gekauft, was um einiges besser war, aber ich kam auch beim Lesen von "Wahn" zur Überzeugung, dass Stephen King toll ist.
    Das Einzige, was mich wirklich am Buch stört, ist das Ende. Ich weiß nicht, ich fand es etwas abrupt und enttäuschend. Ging es sonst noch jemandem so? Kann auch sein, dass ich es nur im Nachhinein so in Erinnerung habe.

  • Ich liebe wirklich alle Bücher von King! Aber mit dem Roman "Wahn" hat er für mich wieder wahrlich ein Wunderwerk vollbracht! Ich fand das Buch von Anfang bis Ende spannend und packend!
    Ich hab hier Beiträge gelesen, dass die ersten Seiten verwirrend waren, für mich als King-Fan war es eher etwas zu schmunzeln. Als ich die ersten Seiten gelesen habe war ein erster Gedanke "Typisch". Also von den ersten Seiten sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn King hat immerhin auch ein bisschen den Ruf ein "verrückter" Schreiber zu sein.
    "Wahn" nimmt einen auf eine ganz tolle und spannende, sowie gruselige Reise mit! :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Mir hat das Buch auch ganz gut gefallen. Nicht annähernd so furchteinflößend wie "Shining" aber trozdem gut. Zum Ende hin wurde ich mit dem Lesen auch immer schneller... An sich immer ein gutes Zeichen.

    Ein Künstler( meist Autor, in diesem Fall Maler) geht in ein Haus und dieses Haus macht irgendwas Böses!


    Bücher lesen
    heißt wandern gehen
    in ferne Welten,
    aus den Stuben,
    über die Sterne.
    Jean Paul


    Books are a uniquely portable magic. - Stephen King

  • Vor dem Unfall war Edgar Freemantle ein wohlhabender, erfolgreicher Mann - sein selbst gegründetes Bauunternehmen florierte, er war glücklich verheiratet, betete seine beiden erwachsenen Töchter an, kurz, ein Typ, auf den man eifersüchtig sein müsste, wenn er nicht auch noch so ein netter Kerl wäre.


    Nach dem Unfall steht er vor einem Scherbenhaufen. Dass er nur mit knapper Not überlebt hat, tröstet ihn kein bisschen. Sein rechter Arm ist ebenso Geschichte wie seine Ehe, er leidet unter ständigen Schmerzen, kann nur mühsam laufen und hat Sprachstörungen und Gedächtnisproblemen infolge seiner Kopfverletzungen. Irgendwann schlägt ihm sein Psychologe einen Tapetenwechsel und ein sinnvolles Hobby vor. Eher widerwillig zieht er in den warmen Süden, nach Duma Key in Florida, wo er ein altes Haus direkt am Meer mietet und seine frühere Leidenschaft, die Malerei, wieder aufzunehmen versucht.


    Ganz allmählich kehrt doch ein bisschen Lebensfreude zurück, er malt ein Bild nach dem anderen, freundet sich mit seinem Nachbarn Wireman an und auch mit dessen Arbeitgeberin Elizabeth Eastlake, einer älteren Dame, die an Alzheimer leidet. Irgendwann überkommt ihn ein Malflash, wie er ihn noch nie zuvor hatte, es ist, als stünde er unter einem Zwang, und bringt Bilder zustande, die ihn selbst erstaunen.


    Klingt perfekt? Wäre es, wenn Edgar nicht manchmal höchst beängstigende Dinge sähe und erlebte. Dinge, die eigentlich gar nicht sein können und die irgendwie mit Duma Key, dem Haus und seiner Vergangenheit zu tun haben müssen.


    Zunächst ist "Duma Key" hauptsächlich ein Buch über einen Mann, der sich nach einem verheerenden Unfall wieder an ein halbwegs normales Leben herantasten muss, obwohl er genau weiß, dass es nie wieder so sein wird wie früher. King versetzt sich ungemein gut in Edgar hinein, in seine Verzweiflung, seine Wut, seine Niedergeschlagenheit. Das Gefühl, nicht Herr seiner Gedanken und Worte zu sein und die Frustration angesichts seiner Wortfindungsstörungen oder Gedächtnislücken ist mir dabei besonders eindrucksvoll in Erinnerung geblieben.


    Und gerade als man, wäre das Buch nicht aus Stephen Kings Feder, zu glauben geneigt wäre, dass sich für Edgar die Dinge langsam wieder zum Guten wenden, beginnt der Horror in die Geschichte zu tröpfeln. Hier eine Wahrnehmung, die es eigentlich nicht geben kann, da eine merkwürdige Erscheinung, dort ein unerklärliches Geräusch, bester Psycho-Grusel eben, der sich bis hin zu Todesfällen steigert. Eng mit Edgars Aufenthalt auf Duma Key verflochten ist die Familiengeschichte der Eastlakes, in der es ebenfalls einige mysteriöse Vorkommnisse gab, deren Auswirkungen bis in die Gegenwart reichen.


    Manche Leser mögen es langweilig finden, wenn sich King zwischen gruseligen und spannenden Szenen erst mal wieder Alltagsdingen, unspektakulären Dialogen und ähnlichem widmet, mir macht er aber fast noch mehr Spaß, wenn er einfach Menschen beobachtet und schildert, als wenn er an der Spannungsschraube dreht. Mir hat in dem Buch sowohl die Horrorstory gefallen als auch Edgars langer Weg zurück ins Leben.


    Ich fand Edgar auch nicht unsympathisch, überhaupt nicht. Und Wireman war eh toll.

  • 'Sie ist wach...'



    Stephan King hat mit "Wahn" einen Erinnungerstattungsbericht an einen dramatisch verunfallten, zurück ins Leben kämpfenden und veränderten Mannes namens Egdar Freemanthe erschaffen.

    Auf kanpp 900 Seiten sind King´s in Ich-Erzählungsstil formulierten Sätze klar und eindeutig geschrieben, aber in den Zeilen sind verborgene schemenhafte Schatten der Vergangenheit zu finden. Denn Amerikas Beststllerautor Stephan King hat seinen Schaffenswerk "Wahn" in 20 große Akte mit 3 bis über 20 kleine Szenen gespiekten Roman struktuiert und darin zwei paralell verlaufende Handlungsstränge übereinander gelegt, was einen in die Vergangenheit und Gegenwart reisen lässt. Nur in dieser Geschichtenerzählung sind Wiederholung nicht ausgeschlossen und so wird die knapp 5 cm dicke bedruckte und gebundene Seitenansammlung eine durch die genaue Erinnerungsbeschriebung des Egdar Freemanthe langweilig wie langamtig und man hofft immer auf den nächsten Seiten etwas mehr Spannung und Aktion zufinden, was leider nicht der Fall ist.

    Ich muss mich knapp 400 Seiten durchkämpfen um an das Hauptgeschehens zugelangen und weitere 250 Seiten um fest zustellen, dass das Buch kein richtige Hauptthematik besitzt und der roten Faden nur mit großer Mühe aus den abertauenden Zeilen schwer zufolgen ist. Das Einzigste, was mich am diesen 'Horrorroman' im seinen Bann ziehen könnte, ist die atembetraubende Schilderungen der 'Malerei' auf der mystischen Insel und die Charakterdarbietung durch orginäre Dialoge und reger Lebenigkeit.Es sind die präsiven Schauplatzbeschreibungen wie Handlungsdetailtiefe, die sich im brillanten spektrumreicher Leuchtkraft ins Langzeitgedächtnis verankert und doch etwas Emotionales in sich birgt...2,75 Sterne