Tom Rob Smith - Kind 44 / Child 44

  • Ich habe das Buch heute beendet. Es ist irgendwie mit nichts zu vergleichen, was ich bisher gelesen habe. Dieses Buch hat mich über eine Zeit in einem Land informiert, über die ich vieles nicht - und schon gar nicht so! - wusste. Ich kann das Ganze noch gar nicht so recht in Worte fassen, vieles habt ihr hier auch schon gesagt. Der Roman schockt einen auch an Stellen, die auf den ersten Blick vielleicht harmlos wirken. So hat bei mir von diesen Szenen zum Beispiel Raisas Äußerung, die Schüler würden sich unbehaglich fühlen, wenn sie sie beim Namen nennt, aus Angst, dann angreifbar und denunzierbar zu sein, Gänsehaut verursacht. Eine schreckliche Vorstellung.
    Leo und Raisa waren für mich anfangs ein Liebespaar, dessen Beziehung ich in diesem Staat als eine Art Anker gesehen habe, und ich fand

    Das Ende fand ich, wie es hier auch schon gesagt wurde, etwas konstruiert, aber auch durchaus gut. "Kind 44" ist ein Buch, das zu lesen lohnt, finde ich, und es hinterlässt Eindrücke, die dafür sorgen, dass man nicht einfach zum nächsten Buch übergehen kann.
    Den Nachfolger werde ich auf jeden Fall auch lesen.

  • Es ist irgendwie mit nichts zu vergleichen, was ich bisher gelesen habe.

    Stimme vollkommen zu. Die pure und unverblümte Wahrheit über die kommunistische Zeit. Einfach erschreckend realitätstreu (weiß wo von ich rede, da ich diese Zeiten selbst als Kind erlebt habe)


    Es ist schier unglaublich, wie die Leute zur Stalinzeit gelebt haben und nie wussten, wann sie (sehr oft zu Unrecht) denunziert, verhaftet und exekutiert würden.
    Es ist ein beeindruckendes und total beklemmendes Buch, meiner Meinung nach absolut lesenswert.


    Wer will schon wahrhaben, dass man als Unschuldiger nur für eine falsche Bewegung und Reaktion in die Ungunst des Staates kommt und als Spion hingestellt wird.
    Unglaublich aber wahr!


    Wie schon meine Vorschreiber fand ich dieses Buch einfach nur genial realitätsnah, beeindruckend, traurig, einfach atemberaubend.


    Die erste Hälfte des Buches hat mich 100% überzeugt, mehr Realität und Authentizität kann man kaum in einem Roman finden. Hatte z.T. den Eindruck, dass ich eine Berichterstattung lese.
    Alle beschriebenen Wohnverhältnisse, zwischenmenschliche Beziehungen, die permanente Angst nicht auffallen zu wollen etc. entsprechen der tatsächlichen, purer Wahrheit.
    Dagegen hat es damit m.E. in der zweiten Hälfte was nachgelassen, die Spannung war nach wie vor da, aber mir waren auf einmal zu viele Zufälle und ungeklärte Sachen.
    Einfach zu viele "positive" Ereignisse die dieses Buch doch zu einem Roman gemacht haben.


    Das Ende hat mich nicht überzeugt, für mich sind die Hintergründe der Morde doch sehr vage geblieben.


    Das Buch ist jedoch absolut empfehlenswert :thumright:
    Es beschreibt das Leben der Menschen zu Stalinszeit, für viele doch ein unbekanntes Gebiet.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Es ist irgendwie mit nichts zu vergleichen, was ich bisher gelesen habe. Dieses Buch hat mich über eine Zeit in einem Land informiert, über die ich vieles nicht - und schon gar nicht so! - wusste.


    Mir geht es da genauso. Das Buch ist beklemmend, erschütternd, aber auch spannend geschrieben. Manche Szenen sind sehr realistisch beschrieben.
    Ich denke da etwa an die


    Mit bookgirl habe ich das Buch gemeinsam in einer LR gelesen und es hat sehr viel Stoff zum Diskutieren geboten.


    Das Ende hat mich nicht überzeugt, für mich sind die Hintergründe der Morde doch sehr vage geblieben.


    Es blieben leider auch für mich einige Dinge ungeklärt, meine Bewertung ist aber trotzdem :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Jede Minute, die man lacht, verlängert das Leben um eine Stunde. (Chinesisches Sprichwort)

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere. (Erich Kästner)

  • Ein absolutes Gänsehautbuch: Die Stimmung, die Spannung und am Ende: das Motiv für die Taten.


    Echt empfehlenswert, aber wirklich bedrückend.

    Ich lese gerade: Der Hunderjährige ...


    Und höre: Totenmaske

  • Ich habe das Buch verschlungen. Es war ungemein spannend, ichkonnte es kaum aus der Hand legen und lernte eine Menge über die Sowjetunion in den 50ger Jahren. Zuweilen echt beklemmend, diese Hilflosigkeit und Willkür auszuhalten.


    grüße von missmarple

  • Da habt ihr mich aber neugierig gemacht, obwohl ich nicht allzusehr auf scheußliche Bücher stehe, wandert dieses ganz schnell auf meine Wunschliste. Erst einmal steht aber sowieso SuB-Abbau an und danach geh ich erst wieder ins Buchgeschäft... :D

  • Zu diesem Buch gibt es nicht viel zu sagen. Da es in großem und ganzen schon alles gesagt worden ist.
    Ich habe das Buch verschlungen.
    Unglaublich, spannend, genial geschrieben, sehr beeindruckend und authentisch.
    Gleichzeitig macht die Geschichte traurig und wütend, wegen der Hilflosigkeit gegenüber dem System, und dem was da alles so passierte. Einfach unglaublich, und dennoch, weiß jeder, dass es die Wahrheit ist. So war es zu dieser Zeit.


    Das Ende des Buch fand ich, wie viele hier, etwas unrealistisch und konstruiert. Was allerdings mein Gesamteindruck von dem Werk auf keinen Fall gemindert hat.
    Ich fand das Buch ausgesprochen gut. Von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    2024: Bücher: 87/Seiten: 38 703

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Newman, T. J. - Absturz

    Müller, Asta - Kairra

  • Auf dieses Buch habe ich mich ewig gefreut und am Freitag habe ich es endlich begonnen! Bin nun schon zu 2/3 durch und....tja, was soll ich sagen....ich finde die Story seltsam holzschnittartig. Stalinzeit- niemand traut niemanden. Damit der geneigte Leser diese Tatsache auch ja nicht vergisst, wird dies zur Sicherheit 2 Mal pro Seite wiederholt. Gähn. Worum ging es eigentlich nochmal? Achja, um Morde an Kindern. Ohne Klappentext hätte man dieses aber erst nach etlichen Stunden erfahren.


    So ein bißchen hat mich die Story an "1984" für Arme erinnert. Ob ich das Buch noch zu Ende lese? Mal schauen....

  • So, ich bin durch. Ich vergebe mal wohlwollend 3 Sterne.


    Die Auflösung des Buches wurde ungefähr nach 2/3 des Buches verraten und ab dann war die Spannung für mich auch raus.


    Etwas zäh. So richtig fesselnd war es halt einfach nicht und weitere Bücher von dem Schreiberling brauche ich erst einmal nicht :roll:

  • Dies war mein Wichtelbuch und es hat mir ziemlich gut gefallen, danke nochmal an Hasewue :friends:


    Besonders blutig fand ich es nicht gerade, da bin ich anderes gewohnt :wink: aber erschreckend ist es auf jeden Fall! Was für ein System, da möchte doch niemand leben. Ich denke es war zur Nazizeit in Deutschland ähnlich, wer da nicht den Arm gehoben hat, wurde auch gleich als Verräter verhaftet. Es war interessant zu erfahren was in diesem Staat los war und machte das Buch für mich lesenswert. Die Mordgeschichte ist da eigentlich eher hintergründig und auch nicht so wichtig, sie bildet nur einen "Umschwung" für einige Personen.


    Mir war der Hintergrund für das Morden auch ein bisschen zu vage und eigentlich auch unlogisch, daher von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von 5 Sternen und den Nachfolger "Kolyma" werde ich mir auch zulegen. Sehe gerade, er hat nicht so gute Bewertungen, hmmmm :scratch:

  • Was für ein gewaltiges, grausames, lehrreiches, faszinierendes und erschreckendes Buch!


    Ich habe lange keinen so fesslenden Thriller mehr gelesen, der mich an jeder Stelle hat mitfiebern lassen. Die Geschichte ist so dicht geschrieben, dass es meiner Meinung nach nicht eine einizge Länge in dem Buch gibt.
    Außerdem ist dieses buch sehr informativ, gerade für Menschen wie mich, die zuvor nur spartanische Kenntnisse über die Stalinzeit hatten. Allerdings muss ich mich meinen Vorrednern anschließen: Es ist wohl nichts für Zartbesaitete. Es ist nicht das blutigste Buch, was ich gelesen habe, aber es ist psychologisch an vielen Stellen sehr grausam.


    Absolut lesenswert :thumleft: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Liebe die Kunst in dir und nicht dich in der Kunst" - Stanislawski


    :study: J.K. Rowling - Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

  • Besonders gelungen an Kind 44 ist das Können des Autors die düstere Stimmung der Zeit einzufangen. Die beklemmende Beschreibung der Verhältnisse, in denen das Volk leben musste, hat mich sehr berührt. In den Bildern in meinem Kopfkino herrschte die Farbe grau, die Figuren umgeben eine latente Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit. Die eigentliche Krimihandlung wird fast schon zur Nebensache, trotzdem war mir während der Lektüre nicht eine Seite lang langweilig. Tolles Buch!

  • Meine Meinung:
    Ein befreundeter Kollege von Geheimdienstoffizier Leo Demidow ersucht ihn, das Verbrechen an seinem Sohn aufzuklären. Da aber Leo nur die Informationen eines Unfalles hat, versteht er nicht, dass Fjordo von Mord redet und kann es auch nicht glauben, da es ja in der Sowjetunion offiziell keine Verbrechen gibt. Als Leo selber in die gefährlichen Räder des Geheimdienstes gerät, wird er in ein weit entferntes Nest versetzt und dort bei der Miliz als niedrigster Soldat eingestellt. Durch Zufall wird er hier mit weiteren Morden an Kindern konfrontiert und er versucht auf eigene Faust dem Mörder auf die Spur zu kommen. Und damit beginnt erst die richtige Hetzjagd auf ihn und seine Frau. Eine Jagd auf Leben und Tod.


    Ein Buch, dass einem voll zum Nachdenken bringt.
    Ein Buch, dass einem nicht mehr loslässt und immer wieder hinterfragt, wie so ein kommunistisches Regieme bestehen kann, dass nur Macht und Angst aufrechterhält.

    Ohne ein Wort :study: Linwood Barclay
    Mein SuB: 30

    Meine Bücher 2013: 56
    Seiten: 26.603

  • Ich habe das Buch mir gekauft weil viele hier davon schwärmten, anfangs war es auch noch gut aber als ich dann bei Seite 220 rum war fand ich das Buch einfach nur Schlecht. Für mich war in diesem Buch keine Spannung drin, alles einfach viel zu düster aufgebaut. Die Sprünge von den Orten waren für mich nicht nachzu vollziehen. Es gab auch den ersten 220 Seiten 2 Szenen die sich insgesamt über vielleicht 10 Seiten gezogen haben wo ich sag die waren Spannend oder gruselig. Das Schicksal dieser Leute damals war dramatisch, aber das Buch brachte einfach für mich keine Spannung auf.... :(


    Wo noch ein Problem meiner Seits war ich konnte mit den Namen nicht wirklich umgehen, ich musste imemr wieder überlegen wer das gleich nochmal gewesen ist, geschweigedenn die Name richtig aussprechen....was mich dann noch mehr dazu getrieben hat dieses Buch ab zu brechen....(ist mein erstes Buch das ich abbreche)


    Darum bekommt es von mir auch nur :bewertung1von5: .


    VG Bartman1860 :winken:

    :montag: Anne Freytag - Aus schwarzem Wasser

    :study: Gelesene Bücher 2020: 11

    [-X Seiten gesamt 2020: 4196



    "Es sind nicht unsere Fähigkeiten, die zeigen wer wir sind, sondern unsere Entscheidungen."

    Albus Dumbledore

  • Also dieses Buch habe ich an einem Tag ausgelesen und es war total spannend! Schon auf der zweiten Seite, wo der Autor beschrieb, wie die Katze im Schnee herumtigerte, überzeugte mich. Das Buch war immer spannend und was mir noch sehr gut gefallen hat, war dass man unbewusst, viele Informationen aufnimmt. Allerdings rate ich nur den Menschen das Buch zu lesen, die in Büchern nichts gegen Gewalt haben. Ein total spannendes Buch, dass mit immer neuen Personen und neuen Entwicklungen überrascht. Einfach toll! :applause:

    „Die Kindheit misst
    sich in Geräuschen und Anblicken, bevor das Dunkel der Vernunft heranwächst.“

    John Betzeman

  • Wow, ich bin noch ganz geplättet und sprachlos. Das war ein geniales Buch, das ich nur so verschlungen habe. So gefesselt war ich schon lange nicht mehr. :lechz:

    In den Bildern in meinem Kopfkino herrschte die Farbe grau,

    Bei mir auch. Die einzigen anderen Töne, die bei mir sonst noch vorgekommen sind, waren weiß, schwarz, braun. Farben wiederum haben für mich überhaupt nicht existiert.


    Die beschriebenen Zustände in der Sowjetunion haben mich viel stärker schockiert als es z.B. die allerbrutalsten Morde bei Chris Carter oder Cody McFadyen getan haben. Mit Letzterem wurde "Kind 44" hier ja auch verglichen, was ich allerdings überhaupt nicht nachvollziehen kann, da dieses Buch auf völlig anderes abzielt. Die Beschreibung des totalitären Systemes mit seinen Folterknechten, den gnadenlosen Überwachungen und seiner knallharten Politik ging allerdings schon ganz schön an die Psyche.
    Es war ein völlig anderer Thriller wie ich ihn noch nie gelesen habe. Ich dachte schon, das erste Drittel kann nicht mehr getoppt werden und habe schon befürchtet, dass die Geschichte in eine "normale" Krimihandlung abdriften könnte als die Hauptperson zur Miliz, also zur gewöhnlichen Polizei, versetzt wird. Dies war aber nicht der Fall und es wurde nicht minder interessant. Schon allein die Tatsache, dass jemand Morde in einem Staat aufklären will, in dem es keine Verbrechen geben KANN, erzeugt bei mir Gänsehaut. Vor allem in den Fluchtszenen und in denen, in denen Leo fast mit den Soldaten oder den MGB-Agenten zusammenstößt, wäre ich vor lauter Spannung fast selbst ins Schwitzen gekommen.


    Ungeheuer spannend, erschreckend, realistisch (zumindest die Zustände in der Sowjetunion). Das wird ganz sicher zu meinen Jahres-Highlights zählen.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Vielen Dank auch noch an meine Wichtelmama kampfguerkchen für diese genialen 500 Seiten. :friends:

  • Wow, ich bin noch ganz geplättet und sprachlos. Das war ein geniales Buch, das ich nur so verschlungen habe. So gefesselt war ich schon lange nicht mehr.


    Kapo
    Die Tage habe ich gesehen, dass du das Buch liest und war gespannt, wie es dir gefallen wird. Denn, wie du es schon gesagt hast, es war etwas anderer Art von Thriller, als die Bücher von Cody McFadyen z.B.
    Freut mich, dass es dir auch gut gefallen hat. :)

    2024: Bücher: 87/Seiten: 38 703

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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