Jeffrey Deaver - Die Menschenleserin / The Sleeping Doll

  • Klappentext:

    Der hoch intelligente und größenwahnsinnige Mörder Daniel Pell ist vor acht Jahren in das Heim der Industriellenfamilie Croyton eingedrungen, wo er in der Folge ein wahres Blutbad anrichtete – bei dem er abschließend seinen Komplizen James Newberg umbrachte. Pell hat bei dem Massaker allerdings nicht bemerkt, dass sich die jüngste Tochter der Croytons, die 9jährige Theresa, vor den Mördern hatte verstecken können. Die Presse nennt Pell seither „Mansons Sohn“, denn ähnlich wie der berühmte Charles Manson hatte auch Pell eine „Familie“ aus ihm treu ergebenen Anhängern um sich versammelt – bestehend aus James Newberg und drei jungen Frauen, mit denen der Mörder bis zu seiner Verhaftung ein schäbiges Haus in der Nähe von Monterey bewohnte. Pell wurde nach der Tat zu lebenslanger Haft verurteilt; die drei Frauen haben dagegen n den folgenden Jahren mit ihrer Vergangenheit gebrochen und versucht, sich ein bürgerliches Leben aufzubauen.

    Doch dann gelingt Daniel Pell die spektakuläre Flucht: Während eines Verhörs mit der Körpersprachen-Expertin Kathryn Dance, die Pell zu einem weiteren ungeklärten befragt, explodieren auf dem Parkplatz vor dem Gefängnis plötzlich mehrere Autos – das Gebäude wird evakuiert. In dem allgemein herrschenden Chaos kann Pell mit Hilfe einer Komplizin unbemerkt entwischen.

    Kathryn Dance, die bereits im Fall des „gehetzten Uhrmachers“ (Blanvalet 2007) gemeinsam mit dem New Yorker Kriminalisten Lincoln Rhyme ermittelt hat, leitet die polizeiliche Suchaktion. Dance weiß, dass sie bei diesem Fall auf jede Hilfe angewiesen ist, und freut sich, als das FBI ihr den Agenten Winston Kellogg als Berater zur Seite stellt. Bald darauf meldet sich zudem der renommierte Journalist Morton Nagle, der gerade ein Buch über den Croyton-Fall schreibt und bereit ist, der Polizei die Ergebnisse seiner Recherchen zur Verfügung zu stellen.

    Bei einer Überprüfung der drei Frauen aus Pells ehemaliger „Familie“ erweist sich bald, dass keine von ihnen seine Komplizin bei der Flucht gewesen sein kann. Kathryn gelingt es jedoch, die Frauen zu einem Treffen in einem stark gesicherten Bungalow zu bewegen, bei dem sie möglichst viel über Pells komplexe Persönlichkeit erfahren möchte. Zudem macht die Ermittlerin Theresa Croyton ausfindig, von der sie einige wichtige Hinweise erhält – und die lassen die bisherigen Ermittlungsergebnisse in einem ganz neuen Licht erscheinen …

    Eigene Beurteilung:

    Zum Inhalt braucht hiernach wohl nichts mehr gesagt zu werden.

    Die Geschichte beginnt ein wenig müde und die Figuren – besonders Kathryn – gewinnen trotz ausgiebiger Beschreibungen ihrer Lebensumstände zunächst nicht wirklich Konturen, weil der Stil ziemlich „journalistisch“ gehalten bleibt. Ab etwa der Mitte des Buches nimmt die Geschichte dann aber enorm Tempo auf und auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden dann deutlich plastischer.

    Die vertiefende Betrachtung der Kinesologie und allgemeinen Verhörtechnik ist gleichfalls sehr interessant, sowohl in Hinblick auf die polizeiliche Arbeit, wie auch auf das „normale“ Leben. Netterweise hängt Deaver hierzu am Ende noch ein kleines Literaturverzeichnis an.

    Das Buch soll übrigens bei Warner Bros mit Uma Thurman in der Hauptrolle verfilmt werden.

  • Danke für die Vorstellung des Buches. Ich habe gerade in einer Buchzeitschrift davon gelesen und hab sofort hier nachschauen müssen, ob es sich bei Kathryn Dance tatsächlich um jene Frau handelte, die schon bei Sachs/Rhyme eine Rolle spielte. Das Buch ist nun natürlich 1:1 auf meine Wunschliste gesetzt worden.


    Im "Der gehetzte Uhrmacher" habe ich mich immer wieder gefragt, warum man bei einer solchen Fähigkeit noch überhaupt einen Lügendetektor etc braucht bzw. hat Dance ja dem Team teilweise ganz die Arbeit abgenommen. Vermutlich wird das hier auch so ähnlich sein, oder?

  • Zitat


    Yupp, es ist "Sleeping Doll." Ausnahmsweise ist der deutsche Titel aber in meinen Augen passender.


    Ich habe es mir inzwischen gekauft und werde es bei meiner zweiten Hüftoperation im Krankenhaus genießen... :loool:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Habe dieses Buch gestern ausgelesen und muss mich euren Meinungen anschließen. Der Beginn ist etwas lahm und ich finde auch das die Figuren mir nicht so nahe gebracht worden sind wie in den anderen Deaver Büchern. Aber trotzdem bewerte ich es insgesamt als ganz gut, da es sehr interessant war über die verschiedenen Verhörtechniken zu lesen und das Ende mich dann doch überrascht hat.

    Verstehst du, was es heißt, irgendein bescheuertes kleines Musikstück oder eine Band so maßlos zu lieben, dass es wehtut?
    (Almost Famous)

  • Ich habe jetzt auch endlich mit "The sleeping doll" angefangen, finde es bisher aber nicht übermäßig aufregend. Aber wenn man Euch glauben darf, ändert sich das ja noch.

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    (Francis Bacon)
    :study:
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  • Originaltitel: The Sleeping Doll
    543 Seiten



    1.Fall - Kathryn Dance


    Meine Meinung:
    Dies ist der erste Fall mit Kathryn Dance, die bereits einen Auftritt in der Rhyme/Sachs-Reihe "Der gehetzte Uhrmacher" hatte. Sie ist Expertin für Körpersprache und Verhörspezialistin beim CBI (California Bureau of Investigation).


    Eine spannende Geschichte um den Psychopathen Daniel Pell, der vor acht Jahren eine ganze Familie, bis auf die Tochter Theresa, umgebracht hat. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt und Kathrin Dance bekommt nun, als Spezialistin für Körpersprache, die Möglichkeit ihn zu verhören. Pell nutzt die Gelegenheit und flüchtet anschließend aus dem Gefängnis.


    Nun beginnt sein mörderischer Feldzug mit weiteren Opfern. Er verfolgt da einen ganz bestimmten Plan. Kathryn Dance übernimmt die Ermittlungen und hat es äußerst schwer seine Spur zu verfolgen und vor allem ihn auch zu erwischen, da er sehr klug und raffiniert vorgeht.


    Eine sehr spannende und auch interessante Geschichte mit gut gezeichneten Personen, die mir auch sofort gefallen haben. Im Mittelstück vielleicht eine kleine Durststrecke, die aber überhaupt nicht ins Gewicht fällt. Es gibt viele Wendungen in alle möglichen Richtungen und das Ende hält noch einige Überraschungen bereit.


    Mir hat der Beginn dieser neuen Serie richtig gut gefallen. Ich finde sie genau so spannend wie die Rhyme/Sachs-Reihe und bin froh, dass Jeffery Deaver seinen Stil auch hier beibehalten hat. Übrigens hat er im Roman sogar ein kurzes Telefonat mit Rhyme/Sachs eingeflochten. Freue mich schon sehr auf den zweiten Fall.

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Ich habe dieses Buch inzwischen auch fertig gelesen, bzw. mich ziemlich durchgequält. Es konnte mich gar nicht packen, bestenfalls das letzte Drittel wurde ein bisschen kurzweiliger.
    Die Serie um Lincoln Rhyme gefällt mir besser, das beste Buch von Deaver ist meiner Meinung nach aber ein "einzelnes" mit dem Titel "The blue nowhere".

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  • Nachdem ich im ganzen Monat November ausschließlich gute und sehr gute Bücher gelesen und keins abgebrochen habe, fiel mir am 30. noch dieses Buch in die Finger. Mir stand nach den vielen Erzählungen und ruhigen Büchern der Sinn nach fesselnder Krimi-Spannung. Eigentlich dachte ich, mit diesem Wunsch bei Deaver richtig zu liegen, aber die ersten 100 Seiten langweilten mich. Ich las dann hier im Thread, dass es besser werden sollte. Bis ca. Seite 250 habe ich dem Buch noch eine Chance gegeben, dann war Schluss.
    Verfolgungsjagden, in denen der Verbrecher trotz des Scharfsinns seiner Jäger ihnen immer wieder durch ein Quentchen Glück, ein paar Sekunden Vorsprung oder eine andere der 100 hinlänglich bekannten Möglichkeiten durch die Lappen geht, hat auf Dauer zu wenig Substanz. Zwar tippe ich darauf, das Deaver wieder einige unerwartete Wendungen einbaut, doch es dauerte mir einfach zu lang auf sie zu warten.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Was bin ich froh dies zu lesen. Ich habe auch gestern zu diesem Buch gegriffen und lasse keine Gelegenheit vergehen, das Buch wieder zur Seite zu legen und etwas anderes zu tun. Ich bin auf Seite 65 und frage mich, was Deaver da gemacht hat. Bei der Lincoln Rhyme/Amelia Sachs-Reihe ist es mir bisher noch nicht passiert, nicht in das Buch zu kommen. :-?

  • @ Marie & Karthause


    "Die Menschenleserin", das erste Buch mit Karhryn Dance, fand ich auch nicht gerade prickelnd (siehe oben). Der zweite Band "Roadside Crosses " ist dagegen wieder ein Deaver in Reinform, Ihr solltet also nicht aufgeben.
    Im Februar 2010 gibt es die deutsche Übersetzung unter dem Titel "Allwissend".

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  • Danke, €nigma, dann war es anscheinend ein Ausrutscher. Gönnen wir ihn Deaver. Unsereiner ist ja auch nicht jeden Tag in Topform. Gut zu wissen, dass man trotzdem den nächsten Band mit Kathryn Dance wieder lesen kann.


    Unter dem Namen "William Jefferies" hat Deaver auch schon einige Langweiler fabriziert: Die Serie um den Location-Scout John Pellam.

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  • Unter dem Namen "William Jefferies" hat Deaver auch schon einige Langweiler fabriziert: Die Serie um den Location-Scout John Pellam.

    Uh ja, jetzt wo Du's erwähnst. Obwohl "Feuerzeit" noch ganz in Ordnung war.


    Noch schlimmer fand ich die Roman um Hobby-Detektivin Rune, "Manhattan Beat" und "Tod eines Pornostars". Um mal Ekel Alfred zu zitieren: Dusslige Kuh! :thumbdown:

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben.
    Jimi Hendrix

  • Unter dem Namen "William Jefferies" hat Deaver auch schon einige Langweiler fabriziert: Die Serie um den Location-Scout John Pellam.


    Das Pseudonym und die Serie kenne ich nicht.

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  • Auf Jeffrey Deavers Seite bei Krimi-Couch kannst Du Dir die Reihe ansehen.


    Danke für die Info. Diese Serie ist auf der Krimi-Couch ja auch ziemlich niedrig bepunktet, dann kann ich mir das wohl wirklich ersparen.

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    (Francis Bacon)
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