Eine kleine Warnung vornweg. Man sollte mit diesem Buch
möglichst nicht abends vor dem Einschlafen beginnen. Denn es wäre dann durchaus
möglich, dass es mit dem Einschlafen so richtig nichts wird. Dieses Buch wird
man nämlich erst dann wieder aus der Hand legen, wenn man auch die letzte Seite
gelesen hat.
Die zehnjährige Michelle wird am
helllichten Tage in Düsseldorf entführt. Nur wenig später wird das Mädchen tot
aufgefunden. Kommissar Hagen Brandt und sein Team bleiben mit ihren
Ermittlungen erfolglos. Dann wird wieder ein Mädchen entführt. Doch diesmal
gelingt es der Polizei den Täter zu fassen, doch dieser schweigt über den
Aufenthalt des Mädchens.
Auch mit ihrem dritten Krimi ist
Sandra Dünschede wieder ein echter Volltreffer gelungen. Sie erzählt mit einer
gewissen distanzierten Kühle, trotzdem verzichtet sie nicht auf eine echte und
nicht aufgesetzte Anteilnahme am Schicksal ihrer handelnden Personen. Sie
schildert die Menschen so, wie sie uns auch in unserem ganz normalen Alltag
begegnen. Da fällt es auch nicht weiter ins Gewicht, dass der Krimi an einer
Stelle doch etwas konstruiert wirkt, der Spannung tut das aber keinen Abbruch.
Wer einen „Supermann-Krimi“
erwartet wird enttäuscht sein, wer einen „Knallharter-Cop-Krimi“ erwartet wird
wohl ebenfalls nicht auf seine Kosten kommen, wer aber einen Krimi erwartet,
der auch noch einen Blick auf andere Dinge riskiert, dem nicht nur der nackte
Plot wichtig ist, der sollte „Solomord“ von Sandra Dünschede lesen.