Richard Matheson - Ich bin Legende / Ich, der letzte Mensch / I Am Legend

  • Was denn für ein Ende? Ich liebe diesen Film! Was für ein ursprüngliches Ende?

    Das eigentlich gedrehte Ende findest du *hier* (z.B.). :wink: Aber laut Kritiker brachte das eine falsche Message rüber und war "un-amerikanisch", so dass es wieder geändert wurde - was einigen Stellen vorher im Film den Sinn genommen hat!

  • Das eigentlich gedrehte Ende findest du *hier* (z.B.). :wink: Aber laut Kritiker brachte das eine falsche Message rüber und war "un-amerikanisch", so dass es wieder geändert wurde - was einigen Stellen vorher im Film den Sinn genommen hat!


    Das ursprüngliche Ende hat mir viel besser gefallen und war auch logischer. Das Ende habe ich aus Prinzip mir auch nicht angeschaut. Trotzdem ein guter Film, ausser das Ende. :-,
    Auch zu empfehlen ist der Originalfilm. :wink:


    @FallenAngel: Danke für die Rezi. Bis jetzt wusste ich garnicht das der Film auf ein Buch basiert. 8-[ Daher wanderte das Buch sofort auf meiner Wunschliste.

    Ihr aber seht und sagt: Warum? Aber ich träume und sage: Warum nicht? - George Bernahrd Shaw

  • Das eigentlich gedrehte Ende findest du *hier* (z.B.). :wink: Aber laut Kritiker brachte das eine falsche Message rüber und war "un-amerikanisch", so dass es wieder geändert wurde - was einigen Stellen vorher im Film den Sinn genommen hat!


    Das ist alles? :-k Andere Musik und einfach ohne die Fahrt zu dem Rettungspunkt? Ist ja langweilig... :(

  • @FallenAngel: Danke für die Rezi. Bis jetzt wusste ich garnicht das der Film auf ein Buch basiert. 8-[ Daher wanderte das Buch sofort auf meiner Wunschliste.

    Gern geschehen. Wobei das Buch neben der Kerngeschichte auch noch einige interessante Kurzgeschichten enthält - ich bin gespannt, wie du es finden wirst.



    Das ist alles? :-k Andere Musik und einfach ohne die Fahrt zu dem Rettungspunkt? Ist ja langweilig... :(

    :scratch: Da ist noch einiges anders. Hab ich da den richtigen Link gepostet?

  • Entschuldige. Ich dachte, ich hätte den richtigen Link gepostet.


    Ich hab es jetzt gesehen bei youtube. Ehrlich gesagt, gefällt mir das Ende mit dem Dorf fast besser. Auch wenn es kitschig ist.

  • Ich hab es jetzt gesehen bei youtube. Ehrlich gesagt, gefällt mir das Ende mit dem Dorf fast besser. Auch wenn es kitschig ist.

    Wie gesagt, ist das andere Ende eben wesentlich näher am Buch und mir gefällt das neue Ende deshalb nicht, weil einige Szenen eben sinnlos wurden, nachdem man alles "amerikanisiert" hat.

  • Hallole!


    "I am legend" wurde jetzt übrigens schon das dritte mal verfilmt. Zum ersten mal 1964 mit Vincent Price in der Hauptrolle als "The Last Man on Earth". Richard Matheson schrieb zusammen mit Ubaldo Ragona das Drehbuch. Die Italienisch-amerikanische Co-Produktion erschien in deutscher Synchronasition erstmals im Mai 2008 auf DVD. Die zweite Verfilmung war 1971 "TheOmega Man" mit Charlton Heston als Robert Neville. Auch hier war Richard Matheson zusammen mit John William Corrington und Joyce Hooper Corrington am Drehbuch beteiligt. Die deutsche Erstaufführung dieses Films war bereits am 26.11.1971.


    Zur Frage Fantasy oder Horror würde ich ganz klar sagen: Science Fiction (mit starkem phantastischem Einschlag). :wink:


    Der Reclam Science Fiction Führer schrieb ein schönes Resümee:

    Zitat


    "I Am Legend" (1954) war ein Novum in der SF der 50er Jahre, einmal weil das Buch klassische Horrorelemente mit einem SF-Hintergrund verband, zum anderen weil "bösartige" Lebewesen nicht als Abnormitäten denunziert wurden, die es um jeden Preis auszurotten gilt, sondern als Kinder einer neuen Evolution, mit der das alte Menschengeschlecht nicht mehr mithalten kann. Nicht mehr der Mensch steht im Mittelpunkt des Universums, sondern das Leben selbst, in seiner ganzen Vielfalt und mit allen seltsamen Wesen, die es hervorbringt und die alle ihre Existenzberechtigung haben, gleich wie sie aussehen und was sie sind.

  • Zitat von »Lina68«
    @FallenAngel: Danke für die Rezi. Bis jetzt wusste ich garnicht das der Film auf ein Buch basiert. 8-[ Daher wanderte das Buch sofort auf meiner Wunschliste.


    Gern geschehen. Wobei das Buch neben der Kerngeschichte auch noch einige interessante Kurzgeschichten enthält - ich bin gespannt, wie du es finden wirst.

    Da bin ich schon auf das Buch und auf die Kurzgeschichten gespannt, da endlich mein Buch "I am Legend" von buecher.de kam. :bounce:
    Ich bin schon aufgeregt aber ich werde erst meine Bücher zu Ende lesen. Ich hoffe ich halte es noch aus. :pray:

    Ihr aber seht und sagt: Warum? Aber ich träume und sage: Warum nicht? - George Bernahrd Shaw

  • Da bin ich schon auf das Buch und auf die Kurzgeschichten gespannt, da endlich mein Buch "I am Legend" von buecher.de kam. :bounce:
    Ich bin schon aufgeregt aber ich werde erst meine Bücher zu Ende lesen. Ich hoffe ich halte es noch aus. :pray:

    :mrgreen: Sag mir dann, ob du standhaft bleiben konntest bzw. wie das Buch/die Geschichten war/waren.

  • Ich habe das Buch jetzt auf deutsch gelesen, möchte aber nicht keinen neuen Thread extra aufmachen. Ich bin zwar noch nicht ganz durch mit dem Buch, 3 Kurzgeschichten fehlen mir noch, aber ich denke meine Meinung wird sich nicht mehr ändern. Ich finds langweilig :uups: :sleep: Den Film fand ich soooooo gut, das Buch fällt meiner Meinung nach weit dahinter zurück. Zumal beide ja eigentlich auch nur das Grundthema und das Verschanzen im Haus gemein haben. Ansonsten erzählt der Film doch eine ziemlich andere Geschichte, die ich viel besser finde. Neville ist mir sehr sehr unsympathisch und man erfährt so gut wie nichts über ihn und diesen angeblichen Bazillus den er da entdeckt hat. Das finde ich sehr schade (hat mir auch im Film ein bisschen gefehlt) ich hätte gerne mehr Hintergrundinfos gehabt. Auch werden einem die "Vampire" nie richtig erklärt, man weiß gar nicht genau wie sie aussehen, ich hatte dann halt immer die aus dem Film vor Augen. Deshalb konnte ich mich auch nicht vor ihnen gruseln. Und die 2 Seiten über den Hund waren ja auch ein Witz, da hätte man ihn auch weg lassen können #-o Nene, das war so gar nichts für mich [-( .


    Und diese konfusen Kurzgeschichten, die hätte man sich sparen können. Ein paar Seiten aneinandergereiht und schon hat man eine Geschichte, nene, die haben mir bisher gar nicht gefallen. Die Geschichte um diese Puppe hat mich an Stephen King's "Katzenauge" und an Dean Koontz' "Morgengrauen" erinnert, da haben die beiden sich wohl was abgeschaut :wink: Ich werde die letzten Seiten jetzt nur noch überfliegen und das Buch enttäuscht ins Regal zurück stellen!

    <--- The Power of books!


    :study: Judith Pinnow - Fast bis zum Nordkap

  • Ich habe das Buch jetzt auf deutsch gelesen, möchte aber nicht keinen neuen Thread extra aufmachen. Ich bin zwar noch nicht ganz durch mit dem Buch, 3 Kurzgeschichten fehlen mir noch, aber ich denke meine Meinung wird sich nicht mehr ändern. Ich finds langweilig :uups: :sleep: Den Film fand ich soooooo gut, das Buch fällt meiner Meinung nach weit dahinter zurück. Zumal beide ja eigentlich auch nur das Grundthema und das Verschanzen im Haus gemein haben. Ansonsten erzählt der Film doch eine ziemlich andere Geschichte, die ich viel besser finde. Neville ist mir sehr sehr unsympathisch und man erfährt so gut wie nichts über ihn und diesen angeblichen Bazillus den er da entdeckt hat. Das finde ich sehr schade (hat mir auch im Film ein bisschen gefehlt) ich hätte gerne mehr Hintergrundinfos gehabt. Auch werden einem die "Vampire" nie richtig erklärt, man weiß gar nicht genau wie sie aussehen, ich hatte dann halt immer die aus dem Film vor Augen. Deshalb konnte ich mich auch nicht vor ihnen gruseln. Und die 2 Seiten über den Hund waren ja auch ein Witz, da hätte man ihn auch weg lassen können #-o Nene, das war so gar nichts für mich [-( .


    Und diese konfusen Kurzgeschichten, die hätte man sich sparen können. Ein paar Seiten aneinandergereiht und schon hat man eine Geschichte, nene, die haben mir bisher gar nicht gefallen. Die Geschichte um diese Puppe hat mich an Stephen King's "Katzenauge" und an Dean Koontz' "Morgengrauen" erinnert, da haben die beiden sich wohl was abgeschaut :wink: Ich werde die letzten Seiten jetzt nur noch überfliegen und das Buch enttäuscht ins Regal zurück stellen!

    Aber dass man kaum etwas über den Bazillus erfährt, ist ja gerade der Witz! Robert Neville ist nicht irgendein bedeutender Militärwissenschaftler wie im Film - er ist ein gewöhnlicher Bürger, wie du und ich. Genau das macht das Buch ja wesentlich glaubhafter! Und eine Story muss meiner Meinung nach nicht immer alles offen legen, sondern soll ja zum Nachdenken anregen, was das Buch eindeutig mehr geschafft hat, als der Film! Und das mit dem Hund war gleich nochmal eine ganz andere Ebene, denn wer sich richtig ins Buch einfühlt, der

  • Na klar, man muss nicht alles vorgekaut bekommen in Büchern, aber ein paar mehr Infos wären schon nicht schlecht gewesen. Mir kommt es sonst immer so vor, als hätte der Autor selbst keine Ahnung wie er das ganze erklären soll :-s


    Und zu deinem Spoiler: Klar, war das super für ihn und dann umso trauriger, aber man hat von seinen Gefühlen dabei ja kaum was mitbekommen!
    Letzendlich gebe ich dem Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: von 5 Sternen.

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    :study: Judith Pinnow - Fast bis zum Nordkap

  • Ich bin mit dem Buch noch nicht fertig, aber erfährt man nicht etwas über den Virus?


  • Das sind aber auch die einzigen Infos die man erhält, bzw. sind es ja gar keine Infos sondern nur Vermutungen von Robert oder?


    Ja, wie gesagt, ich weiß nicht, was noch kommt. Aber da das Buch aus seiner Sicht geschrieben ist und er nicht mehr weiß, kann der Leser auch gar nichts wissen.
    Wobei mir die Idee und der Auslöser im Film besser gefallen :-k

  • Nun, ich habe mir während meines Krankenscheins nun auch den Roman gegönnt, nachdem ich vorher die Steve Niles-Adaption gelesen hatte und natürlich "Omega-Mann" kannte.


    Zunächst einmal: Es ist ein Bazillus und kein Virus.
    Dann: Wir erfahren alles durch Robert Neville als Reflektorfigur. Seine erste Priorität ist Überleben. Dann muss er über Dinge wie Blut, Bazillen und Mutationen Einiges lernen. So nebenher, neben all den anderen Dingen, die er zu tun hat. (Und die Urfassung des Textes ist von 1954. Was die Menschen damals über Genetik und Bakteriologie im Fachbereich wussten ist verschwindend gering gegenüber dem, was der durchschnittliche Doku-Gucker heutzutage zu wissen glaubt. Abgesehen davon erklärt keiner dieser Vampir/Zombie-Endzeitfilme wirklich im wissenschaftlichen Sinne etwas).


    Der Hund ist tatsächlich ein extrem wichtiger Anker für Robert. Sein seelischer Zustand vorher und nachher ist deutlich verändert. Das dies nicht so ausgebreitet wird hat auch mit der Struktur der Geschichte zu tun. Matheson lässt seine Leserinnen und Leser gerne mitdenken. Tatsächlich sind Roberts Reaktionen wesentlich nachvollziehbarer, wenn man sich mit Traumatologie beschäftigt, als das, was man meist in der Thrillerliteratur der 80er und 90er Jahre geboten bekommen hat. Ich halte diesen Roman für einen der ganz großen Klassiker der Endzeit-Literatur, wenn man sie denn so nennen möchte.


    Die Kurzgeschichten in der neuen Heynefassung fand ich sehr amüsant bis gruselig. Auch hier ist die Fantasie des Rezipienten immer wieder stark herausgefordert und das ist etwas, was mir persönlich immer Spaß macht.

  • Matheson lässt seine Leserinnen und Leser gerne mitdenken.


    Auch hier ist die Fantasie des Rezipienten immer wieder stark herausgefordert und das ist etwas, was mir persönlich immer Spaß macht.

    Ich LIEBE Romane, in denen der Leser aufgefordert wird, selbst "aktiv" zu werden, anstatt alles vorgekaut zu bekommen. Unter anderem deshalb finde ich dieses Buch wohl auch so toll. :thumleft:

  • Endlich, nach vielen Jahren, habe ich mir an 2 warmen Nachmittagen auf dem Balkon auch einmal diese in SciFi-Kreisen legendäre Novelle aus dem Jahr 1954 erlesen. Und angesichts der massiven Erwartungen an dieses Schwergewicht der modernen phantastischen Literatur wurde ich einigermaßen überrascht, denn viel mehr Wert als auf dem Action- oder Horrorgehalt des Plots wurde auf die psychologische Ebene der Situation und Person von Robert Neville gelegt. Das bringt auf die Idee, den eigentlichen Subtext hinter diesem Werk zu suchen, und ich habe folgende Gedanken dazu:


    1. die biologische Seite:


    Es handelt sich ja bei der Metamorphose der Menschen (und Toten) zu Vampiren um einen bakteriellen Prozess, wie Neville herausfindet. Die Novelle erscheint 1954, also zu Zeiten des kalten Kriegs, die US-Atombomben-Test im Bikini- und Eniwetok-Atoll lagen teils nur wenige Jahre zurück. Schließlich erinnert sich Neville an die ständigen Sandstürme , die vor dem Ausbruch der Seuche über Los Angeles tobten (und vielleicht aus New Mexico und Nevada kommen, den US amerikanischen Testgebieten?) und möglicherweise die seuchenauslösenden Sporen/Bakterien verteilten. Vielleicht ist Mathesons Novelle also eine Warnung vor den unkontrollierbaren Folgen der Atombombe?


    weitere Gedankensplitter dazu:


    1953 endete der Koreakrieg, in dem durch die US-Luftwaffe massiv chemische Waffen (Napalm) eingesetzt wurden. Und: am 30.11.1950 gibt Truman zu, dass der von General MacArthur geforderte Einsatz der Atombombe, intensiv erwogen wurde.


    Erst 1945 gab das US-Kriegsministerium zu, an der Erforschung von B-Waffen zu arbeiten und 1950 wurde das Biowaffenforschungszentrum in Fort Detrick, Maryland, ausgebaut.


    2. die psychologische Seite:
    1953 erreicht die (vermeintliche) Kommunistenjagd des Senators Joseph McCarthy ihren Höhepunkt, als die Anhörungen des Ständigen Unterausschusses für Untersuchungen (Permanent Subcommittee on Investigations) landesweit per Radio und teilweise per TV übertragen wurden. McCarthy verfolgte darin seine Theorie der kommunistischen Unterwanderung der US amerikanischen Gesellschaft, insbesondere auf dem Gebiet der Kunst und Kultur. Die Hysterie gipfelte darin, dass Aussenminister John Foster Dulles (ja der, dem Berlin eine ganze Allee gewidmet hat!) im März 1953 die Entfernung kommunistischer Autoren (wozu auch Aussageverweigerer vordem Kongress gezählt wurden) aus öffentlichen Bibliotheken anordnete.


    Vielleicht also sind die "neuen Menschen", also die vom Bazillus Befallenen, bei denen Ruth eine höhere Position einnimmt, Mathesons die Welteroberung anstrebenden Kommunisten. Dazu passen täten neben dem generellen Unbehagen vor diesen Infizierten, die Hinweise auf ihre hierarchische Organisation ("die neue Gesellschaft") und ihr Gewaltbereitschaft. Vor allem Ruths Aussagen könnten direkt aus McCarthys Anschuldigungskatalog stammen: "Vorerst sind wir noch wenige. Aber früher oder später werden wir besser organisiert sein, und nichts kann Dich dann vor der Vernichtung durch unsere Leute retten."(im Abschiedsbrief an Neville) und: "Neue Gesellschaftsformen sind anfangs immer primitiv (...). In gewissem Sinne sind wir Revolutionäre, die mit Gewalt die Führungsrolle in einer neuen Gesellschaft übernehmen."


    Aus dieser Sicht heraus ist Robert Neville natürlich eine Legende (so der Originaltitel: I am legend)- nämlich der letzte Aufrechte und Freie, der sich gegen die Diktatur des Kommunismus gestemmt hat.


    * * *
    ...aber vielleicht wollte Richard Matheson auch einfach nur eine flotte Horror/SciFi-Geschichte erzählen...

    Es gibt keine grössere Einsamkeit als die des Samurai. Es sei denn die des Tigers im Dschungel