Christoph Wortberg, Manfred Thesen - Der Geist der Bücher

  • Klappentext:Romeo wird ermordet, Don Quijote ist verschwunden - und wer bedroht Kapitän Ahab?
    Der rachsüchtige und brutale Gondar hat der Weltliteratur den Kampf angesagt. Doch hat er nicht mit dem Widerstand des fünfzehnjährigen Ben gerechnet. Als Bens Tante Lynn, eine berühmte Schriftstellerin aus New York, von Gondar entführt wird, kann nur Ben sie retten. Hat er gegen den mächtigen Gondar eine Chance? Der Geist der Bücher erzählt packend von Bens abenteuerlicher Reise durch die Welt der Literatur.



    Tja, leider ist das Buch eben nicht packend. Die Idee ist super, aber die Charaktere sind total flach gezeichnet.


    Bens Eltern sind bei einem Flugzeugabsturz gestorben und seitdem lebt er bei seiner Tante Lynn. Mit Büchern kann er überhaupt nichts anfangen:

    Zitat

    Wozu brauchte man Bücher, wenn man da draußen das echte Leben haben konnte?

    dachte Ben.


    Die Geschichte entwickelt sich rasend, bereits im vierten Kapitel beginnt Bens Reise durch die Bücher mit "Romeo und Julia". Romeo wird ermordet, und er flieht mit Mercutio und der (natürlich wunderschönen) Julia durch Verona. Nur ein paar Seiten später sind die drei dann schon im nächstem Buch angelangt.


    Insgesamt reisen die drei durch durch 17 verschiedene Bücher. Eine Hetzerei für die drei und auch für den Leser. Oft dauerte eine "Buchreise" nur ein Kapitel lang. Gerade genug Zeit, um die jeweilige Romanfigur für wenige Zeilen zu "sehen". Um nicht völlig den Faden zu verlieren, musste ich mir aufschreiben, wann welches Buch "dran" war.


    Ziehmlich unglaubwürdig wirkte die Tatsache auf mich, das ein fünfzehnjähriger Junge wie Ben, der mit Büchern nichts anfangen kann, stets nur wenige Augenblicke benötigt, um herausfinden, in welchem Buch er sich gersde befindet. Bei einem bekannten Jugendklassiker wie Robinson Crusoe kann das ja noch stimmen, aber bei Werken von Thomas Mann oder Samuel Beckett? :-k


    Gleichzeitig werden die drei von Gondars Truppen verfolgt, den Schattenkrieger, die alles dahinmetzeln, was ihnen im Weg steht.


    Schade, ich hatte mir wesentlich mehr von dem Buch versprochen!
    Wegen der Brutalität würde ich das Buch erst ab 12 Jahren empfehlen.

  • Zitat

    Original von Hermia
    Tja, leider ist das Buch eben nicht packend. Die Idee ist super, aber die Charaktere sind total flach gezeichnet.


    Diesen Eindruck muss ich leider zustimmen - ich hatte das Buch letztes Jahr begonnen, aber bereits nach 50 Seiten wieder weggelegt, da es mich nicht fesseln konnte. Hatte eigentlich den Plan es zu einem späteren Zeitpunkt erneut bzw. weiter zu lesen, aber nun werde ich es auf dem SUB erstma wieter nach unten schicken.


    LG,
    Casoubon.

  • Hmm....
    hatte das Buch letztens selbst in einer Buchhandlung entdeckt und als ich die Beschreibung gelesen hatte, dachte ich "Wow, hört sich klasse an. Das musst ich unbedingt mal lesen". Nur jetzt habe ich Bedenken.... Naja, mal sehen ob ich mir das nicht doch irgendwann mal kaufe....


    lg. Florian

  • Ich hab das Buch auch "gelesen", zumindest habe ich es versucht. Anfangs fand ich die Idee total interessant und das Buch auch spannend. Doch als Ben dann in diese einzelnen Geschichten schlüpfen musste, langweilte ich mich schnell. Irgendwie konnte der Funke nicht auf mich überspringen, ich wurde nicht gepackt. Hinzu kam auch, dass der Schreibstil so gar nichts für mich war. Schade eigentlich. Denn die Idee ist echt eine gute. Aber die Umsetzung hat mir nicht gefallen.

  • Ich muss mich euch leider anschließen. Auch ich fand die Idee genial und da ich gern Bücher über Bücher lese, musste ich es einfach haben.
    Allerdings hat man beim Lesen wirklich den Eindruck, als wolle der Autor nur schnell zum Ende kommen und hätte sich über die Geschichte garkeine Gedanken gemacht.
    Wie bereits gesagt wurde, ist es mehr als unglaubwürdig, dass ein Junge, der sich nicht für Bücher interessiert, sofort weiß, in welcher Geschichte er sich befindet, selbst wenn es sich um alles andere als Kinder- und Jugendbücher handelt. Gestört hat mich auch, dass die einzelnen Bücher so knapp angerissen wurden, dass man sich kaum ein Bild davon machen kann, wenn man´s nicht kennt.
    Für jüngere Leser wäre das Buch lesenswert, wenn es nicht soviel Gewalt beinhalten würde, aber so bekommen meine Kinder dieses Buch sicher nicht in die Hände.

    lg Schattenlady


    Bücher lesen heißt: wandern gehen in fernen Welten, aus den Stuben über die Sterne
    (Jean Paul)

  • Fand es einfach eine Klasse Idee.


    Naja, die Idee hat mir auch gut gefallen, aber die Umsetzung überhaupt nicht. :roll:

    Gestört hat mich auch, dass die einzelnen Bücher so knapp angerissen wurden, dass man sich kaum ein Bild davon machen kann, wenn man´s nicht kennt.

    Ja, eben. Ich musste manchmal wirklich überlegen, und dann soll ein 15jähriger Bengel, der nicht liest, das sooo schnell rausfinden? :shock:
    Schade, schade, schade. [-(

  • Ich hab das Buch vor kurzem beendet und muss mich der Mehrheit hier anschliessen. Die Idee ist genial, aber leider die Umsetzung nicht wirklich. Da ich selbst eigentlich keines der Bücher kannte, in das Ben geschlüpft war, konnte ich mich auch recht schwer zurecht finden. Und dann war er schon im nächsten Buch. Nebst dem fand ich es auch sehr komisch, dass Ben, der selbst nicht viel liest, genau diese Bücher kannte. Die Protagonisten haben leider nicht wirklich eine grossartige Persönlichkeit. So kommen alle ziemlich gleich rüber, mit denselben Problemen und Reaktionen. Irgendwie langweilig halt. Brutal fand ich das Buch jetzt nicht unbedingt, aber ich lese halt auch viele Krimis, die davon nur so triefen.
    Ich hatte relativ lange am Buch, da ich weitere Bücher dazwischengeschoben habe. Und das heisst bei mir eigentlich immer, dass das Buch nicht gerade der Hammer ist.

    Book hangover: Inability to start a new book, because you're still living in the last book's world. :drunken: