Mir hat der Roman ebenfalls gut gefallen; ein sehr ruhiger Roman mit einem wunderbaren Schreibstil, an den man sich allerdings erstmal gewöhnen muss - vor allem zu Beginn.
Es ist kein Buch für nebenher, es fordert Konzentration und Ruhe. Ich schließe mich also den Meinungen von tom leo und Farast an.
In diesem Artikel heißt es:
ZitatMan kann ein Gemälde betrachten und sich aufs Abendessen freuen; man kann eine Symphonie hören und an Sex denken – und dabei doch eine künstlerische Erfahrung machen, trotz Ablenkung. Aber ein Gedicht, ohne volle Konzentration gelesen, bleibt ein totes Ding, dem die notwendige Inspiration unserer Aufmerksamkeit fehlt«, schrieb der irische Erzähler John Banville kürzlich in einem Essay. Es war zweifellos auch ein Hinweis für Banville-Leser: Wenn ihr nicht mit allem, was ihr habt, meine romanförmige Elegie beseelt und begeistert, also mit leuchtenden Luftgeistern und zwielichtigen Chimären verseht, dann liegt euch Die See wie Blei vor den Augen und in der Hand, grau und schwer.
Dem kann man sicher zustimmen, denke ich.
Zitatvon Farast: Da sind Sätze dabei, die man sich direkt notieren möchte
Farast, den folgenden Satz habe ich mir sogar angestrichen:
" Ich muss zur Zeit die Welt in kleinen, sorgfältig abgemessenen Dosen zu mir nehmen, das ist eine Art homöopathische Heilkur, der ich mich unterziehe, obwohl ich mir nicht sicher bin, was diese Kur genau kurieren soll. Vielleicht lerne ich, wieder unter den Lebenden zu leben." S. 162