So, dann werde ich mich mal an die Rezi zu meinem Wichtelgeschenk machen.
Amazon-Kurzbeschreibung:
Seit mehr als sechzehn Jahren ist Seyonne ein Sklave. Und diese Jahre der Erniedrigung und des Elends haben ihn fast alles vergessen lassen, was vorher war. Er erinnert sich kaum noch an die Magie, die er einst beherrscht hat, oder an sein Volk, für das er bereits tot ist. Doch als Aleksander, der Kronprinz des derzhischen Kaiserreichs, ihn als Schreibsklaven kauft, wird Seyonne mit einer Bedrohung aus seiner längst vergessenen Vergangenheit konfrontiert. Und ihm ist nichts geblieben, was ihm helfen könnte, sich und seinen neuen Herrn gegen das alte Übel zu beschützen, das nicht nur die Derzhi, sondern die ganze Welt bedroht ...
Meine Meinung:
Beginnen wir zuerst einmal mit dem, was ein hauptsächlicher Anteil vieler Fantasy-Bücher darstellt: Die Fantasiewelt.
Carol Berg wirft uns schon von Anfang an in das Geschehen, ohne große erklärende Worte oder Einführung der Welt, in der das ganze spielt. Somit muss der Leser selbst nach und nach alles erforschen (hinten ist übrigens eine Landkarte abgedruckt) und sich eine Vorstellung bilden, was ungemein reizovll ist.
Carol Berg beweist eine außerordentliche Liebe zu Details, wenn es darum geht, fremde Völker und vor allem ihre Sitten zu beschreiben (Stichwort: Bedienung der Dherzi bei Tisch).
Am meisten aber gefallen mir die beiden Charaktere, Aleksander und Seyonne. Was zu Anfang ein reines Herr-Diener-Verhältnis ist, ändert sich notgedrungen nach und nach (warum genau, das sei hier nicht verraten; da müsst ihr schon selbst lesen ). Dabei ist es aber nicht die typische Verwandlung, die Aleksander und Seyonne gleichermaßen durchmachen. Im Gegenteil, Aleksander ist eigentlich kein Mensch, den man wirklich mögen könnte, auch er muss sich beweisen, ebenso wie Seyonne, der durch die Erniedrigung selbst herab gesunken ist.
Beide müssen sich ändern und wie sich das langsam und manchmal auch schmerzhaft vollzieht, ist wunderbar zu lesen.
Schon ab der ersten Sekunde leidet und lacht man mit den Charakteren.
Und hier kommen wir zu der Geschichte.
Die ist ebenso mitreißend geschrieben wie die Personen. Natürlich liegt dem ganzen auch das übliche Gut-Böse-Schema zu Grunde, was aber gerade durch Personen wie Rhys oder Aleksander wieder leicht verzerrt wird - am ende empfindet man sogar so etwas wie Sympathie mit ein paar Derzhi.
Auch die eigentliche Story ist nicht so vorhersehbar, wie die Beschreibung es vermuten lässt, sondern hält vor allem in den kleinen Seitenhandlungen immer wieder Überraschungen parat.
Der letzte Pluspunkt liegt im Ende: Man könnte vermuten, dass es offen ist, da es sich ja um den ersten Band einer Triologie handelt, aber zu meiner Freude gibt es wirklich so etwas wie einen Abschluss der Handlung, was wirklich, wirklich gut und erleichernd ist. Jedoch bleibt noch genug Fäden übrig, die man weiterspinnen kann.
Übrigens: der zweite Teil soll noch diesen Monat (also Januar 2008 ) erscheinen!
Fazit:
Auf jeden Fall ein Muss für jeden Fantasy-Fan. LESEN!
Wertung:
*****
LG, Karön