Carol Berg - Tor der Verwandlung / Transformation

  • Kurzmeinung

    antikoerper
    Nach langer Zeit wieder gelesen und ich war gleich wieder voll gepackt!
  • Hallo novelista, freut mich, dir dieses Buch so empfehlen zu können.
    Ich glaube, du wirst es nicht bereuen ;)


    Ich habe vor zwei Monaten die gesamte Triologie noch einmal gelesen und es ist immer noch LIEBE, schlichtweg :love: .

    Hallo Karen :winken:
    kannst du mir vielleicht einen Tipp geben, ob ich mir lieber die englische oder deutsche Fassung zulegen sollte? Ist die Übersetzung ins Deutsche gelungen? Eventuell hast du ja beide Versionen gelesen.

  • Hallo novelista,


    ich habe bisher nur die deutsche Version gelesen, die fand ich allerdings ziemlich gut.
    Ich meine mich auch zu erinnern, dass das Buch mal irgendwo einen Award für
    "Am besten übersetzt" bekommen hat, wenn ich mich nicht irre. Es lohnt sich also
    auch auf Deutsch :wink:


    LG, Karön :D

    Was sind wir denn anderes als Narren,
    Motten, die, von der eigenen eingebildeten Helligkeit geblendet
    ins Licht fliegen und dort verbrennen?
    Nichts als Staub auf dem ewigen Rad der Zeit.
    Nichts als Staub.

  • Seit sein Volk, die Ezzarier, vor sechzehn Jahren praktisch ausgerottet wurde, ist Seyonne ein Sklave. Wieder einmal wird er auf dem Sklavenmarkt verkauft, diesmal an den Hof des derzhischen Kaisers, wo er dem verwöhnten und vor allem launischen Prinzen Aleksander als Schreiber dienen soll. Häufig bekommt er dessen Jähzorn zu spüren, doch Seyonne hat in seinem langen Sklavendasein gelernt, seine Gefühle für sich zu behalten. Seine magischen Fähigkeiten hat man ihm schon bei seiner Gefangennahme entrissen, und er hat sich irgendwann seinem Schicksal ergeben und vermeidet jeden Gedanken an die Vergangenheit.


    Ein guter Beobachter ist er jedoch geblieben, und so entgeht ihm nicht, dass am Kaiserhof ein Dämon sein Unwesen treibt, einer der gefürchteten Rai-Kirah, der sich Aleksanders bemächtigt hat, ihn ganz zu vereinnahmen droht und Misstrauen und Zwietracht sät. Die alte Prophezeiung von einer Schlacht gegen die Dämonen und einem Auserwählten kommt ihm in den Sinn. Könnte diese sich auf die Geschehnisse am derzhischen Hof beziehen?


    Wenn Aleksander ihm nur Gehör schenkte, was angesichts seiner Stellung nicht besonders wahrscheinlich ist, wüsste Seyonne möglicherweise einen Ausweg, auch wenn das hieße, dass er sich seinen grausamen Erinnerungen stellen müsste …


    Sobald man einen Überblick über die zahlreichen Völker und Orte gewonnen hat, was dank eines ausführlichen Glossars und einer Übersichtskarte relativ schnell geht, taucht man in eine Welt ein, die unserer Antike nicht unähnlich ist, ein farbenprächtiges Panorama von Machtkämpfen und Intrigen, Kriegen und Ritualen.


    Seyonne erzählt seine Geschichte in der Ich-Form mit einem trockenen, ironischen Unterton. Hier gibt es keine salbungsvollen Heldengeschichten, sondern sehr handfeste Persönlichkeiten, und bei aller inneren Distanz, die Seyonne an den Tag legt, liest sich das ziemlich amüsant.


    Die Figuren sind keine platten Schablonen, sondern allesamt wandlungsfähig und machen teils sogar erstaunliche Veränderungen durch. Dadurch wechseln auch die Sympathien des Lesers. Aber nicht nur interessante Charaktere, sondern auch die spannende Handlung fesselt. Kein Kampf gegen brüllende Ungeheuer, sondern gegen eine Bedrohung von innen, eine besessene Seele, die auch nur von innen heraus mit Hilfe besonderer Magie geheilt werden kann (auch wenn natürlich trotzdem im Lauf der Geschichte das eine oder andere Schwert gezückt wird).


    Ein schöner Fantasy-Schmöker, bei dem man allerdings keine zu langen Lesepausen einlegen sollte.


    Schade übrigens, dass die deutsche TB-Ausgabe so ein „beliebiges“ Coverbild hat.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Hallo novelista,


    ich habe bisher nur die deutsche Version gelesen, die fand ich allerdings ziemlich gut.
    Ich meine mich auch zu erinnern, dass das Buch mal irgendwo einen Award für
    "Am besten übersetzt" bekommen hat, wenn ich mich nicht irre. Es lohnt sich also
    auch auf Deutsch :wink:


    LG, Karön :D


    Hallo Karen,
    na, wenn die Übersetzung schon einen Award wert war, dann starte ich diese Reihe gerne auf Deutsch. Ist zwar etwas kostspieliger, aber mit Sicherheit "gemütlicher" zu lesen. Danke dir! :winken:

  • Seyonne erzählt seine Geschichte in der Ich-Form mit einem trockenen, ironischen Unterton. Hier gibt es keine salbungsvollen Heldengeschichten, sondern sehr handfeste Persönlichkeiten, und bei aller inneren Distanz, die Seyonne an den Tag legt, liest sich das ziemlich amüsant.


    Die Figuren sind keine platten Schablonen, sondern allesamt wandlungsfähig und machen teils sogar erstaunliche Veränderungen durch. Dadurch wechseln auch die Sympathien des Lesers. Aber nicht nur interessante Charaktere, sondern auch die spannende Handlung fesselt.


    Hallo Magdalena,
    das hört sich ja wirklich fantastisch an! Ich werde mir den ersten Band umgehend zulegen und freue mich nun schon SEHR auf diese Reihe.
    Vielen Dank für deine tolle, aufschlussreiche Rezi! :flower:

  • Ab auf die wunschliste^^
    Ich brauche mal wieder ein richtig geiles Fantasy-buch a la Name des windes. ich hab so das gefühl, dass es mir genauso gut gefallen wird.
    wir werden ja sehen, gruß
    (danke für die vielen rezis)

  • Ich bin grad mit dem Buch fertig geworden.
    Das buch hat mich sehr beeindruckt, dadurch das es so vielseitig und "rund" gestaltet ist.
    Ich weiß nicht, was man sonst noch dazu sagen könnte. Ich kaufe mir jedenfalls so bald wie möglich den 2. Teil

  • Das war mal eine wirklich gute Empfehlung im Bereich Fantasy! Vielen Dank dafür! :thumleft:


    Da die Geschichte aus der Perspektive Seyonne´s erzählt ist, erlebt man seine anfängliche Hoffnungslosigkeit, die Erniedrigungen und vor allem sein kontrolliertes Verhalten sehr eindringlich mit und kann sich äußerst gut in diese Hauptfigur hineinversetzen. Insbesondere deswegen, weil nach und nach Seyonne´s persönliche Vorgeschichte aufgedeckt wird, die in krassem Gegensatz zu seinem Sklavendasein steht.
    Auch sehr gut gefallen hat mir, dass man Aleksander nur durch Seyonne´s Augen sieht und ihn im gleichen Maße langsam näher kennenlernt wie sein Sklave.
    Und so arbeitet sich das Buch bis zur langsam stattfindenden "Verwandlung" dieser Männer vor, was für mich auch der Kern des Romanes war, der im englischen Original auch so treffend "Transformation" heißt. Dieser Teil war so spannend, dass ich das Buch fast gar nicht mehr weglegen wollte, wobei ich Catrin und Ysanne und auch die temperamentvolle Lady Lydia gerne noch ausführlicher kennengelernt hätte, was ja vielleicht dann in den beiden Folgebänden noch passiert, die ich mir auf jeden Fall ebenfalls zulegen werde.
    Bleibt noch zu sagen, dass ich das Ende, d. h. den abschließenden Brief mit Aleksander´s Randnotiz, irgendwie sehr rührend fand. Ein sehr gelungener Abschluss eines außergewöhnlichen Fantasy-Romanes.


    Von mir gibt´s jedenfalls :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Das ist anscheinend so ein Buch, das allen gefällt nur mir nicht :lol:
    Ich habe nach 400 Seiten abgebrochen, da es absolut nichts für mich war, ich fand es einfach nur gähnend langweilig. Am Anfang fand ich dieses ewige Sklaven-Gerede schon sehr nervig, immer unterwürfig usw. Klar, Sklaven mussten wohl so sein, aber mich hat es genervt. Dann passiert bis Seite 200 eigentlich so gut wie gar nichts und dann dauert es auch wieder, bis die Geschichte in die Gänge kommt. Wie es nach Seite 400 weiterging, konnte ich mir selbst ausmalen, ich habe dann noch die letzten 10 Seiten gelesen und alles ist so gekommen, wie ich es gedacht habe. Der einzige Charakter der mir gefallen hat, war Aleksander und Lydia fand ich noch ganz gut. Da die Personen und die "Welt" gut durchdacht waren, vergebe ich nett gemeinte :bewertung1von5: :bewertung1von5: von 5 Sternen, aber werde definitiv die Reihe nicht weiter lesen.

    <--- The Power of books!


    :study: Judith Pinnow - Fast bis zum Nordkap

  • Schon seit 16 Jahren ist Seyonne ein Sklave. Seiner Macht, der Melydda, wurde er durch ein grausames Ritual beraubt. Er hat alles vergessen, was sein früheres Leben ausmachte, denn nur so konnte er überleben. Und für die Angehörigen seines Volkes gilt er sowieso als unrein, sie würden nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen.
    Sein neuester Herr ist Prinz Aleksander, der Thronfolger der Derzhi. Auf der Suche nach einem gebildeten Sklaven, der als Schreiber dienen kann, kauft der launenhafte Prinz den Sklaven.
    Seyonne akzeptiert seinen neuen Herren, etwas anderes bleibt ihm sowieso nicht übrig. Er konzentriert sich ganz auf sein Überleben. Doch dann entdeckt er entsetzt, das die Rai-Kirah sich in der Umgebung des Prinzen eingenistet haben. Und wenn sie sich in den Prinzen selbst eingenistet haben, dann ist die Welt verloren. Doch wie soll er das dem arroganten Prinzen begreiflich machen?


    Die beiden Personen könnten nicht unterschiedlicher sein. Aleksander ist unbeherrscht und arrogant. Die meisten seiner Entscheidungen sind grausam - es gehört nicht viel dazu, in seinem Dienst den Kopf zu verlieren, und das im wörtlichen Sinne. Allerdings unterscheidet er sich dabei auch nicht besonders von seinen Untertanen.
    Seyonne hat alles aus seinem früheren Leben aus dem Gedächtnis gestrichen. Sklaven sind die niedrigsten Wesen bei den Derzhi, die ihre Tiere besser behandeln. Die Strafen sind grausam - Auspeitschungen, Verstümmelungen, etc.
    Es gibt kein Gesetz das einen Sklaven vor Gewalt schützen würde und so sind sie der völlig der Willkür des jeweiligen Herren ausgesetzt.


    Die Derzhi sind ein Kriegervolk, das bereits viele anderen Völker erobert hat. Darunter auch die Ezzarier. In den Augen der Derzhi sind die Ezzarier verweichlichte Memen, die zwar über Zauberkräfte verfügen, diese aber anscheinend nicht nutzen. Noch dazu lassen sie sich von einer Frau regieren.


    Die Rai-Kirah sind Dämonen. Sie nisten sich im Körper von Menschen ein und treiben ihn zu den grausamsten Taten.
    Allerdings ist die Tatsache, das es die Rai-Kirah überhaupt gibt, nicht allgemein bekannt. Die Derzhi wissen davon überhaupt nichts und so reagiert Prinz Aleksander zunächst mit ungläubigen Hohn.
    Man wird direkt in das Geschehen rein geworfen. Große Erklärungen gab es zunächst nicht und die ersten 200 Seiten ist das Tempo noch eher bedächtig. Aleksander ist ein Ekelpaket und Seyonne leidet vor sich hin.


    Doch im Laufe der Story ändert sich die Charaktere. Das Buch wird in Ich-Form aus der Sicht von Seyonne erzählt. Und gerade dadurch wirken die Änderungen, die bei Aleksander stattfinden, noch beeindruckender.Aleksander fällt richtig tief. Durch seine arrogante Art hat er viele Menschen in seiner Umgebung verprellt.
    Und wie Seyonne unter dem Verlust seiner Freiheit leidet und doch irgendwie überlebt ist sehr eindrucksvoll geschildert. Gerade das fand ich unglaublich berührend, obwohl - oder gerade deswegen - das Buch keine Schnulze ist.


    Neben Seyonne und Aleksander gibt es viele weiteren Charaktere - Mitsklaven, Aufseher, Diener, Höflinge...da sind die vielen Namen doch etwas verwirrend. Am Ende des Buches gibt es zwar ein Glossar, in dem viele Begriffe erklärt werden und eine Landkarte. Ich hätte es praktischer gefunden, wenn das Glossar am Anfang des Buches gewesen wäre. Dann hätte ich auch während des Lesens öfter mal einen Begriff nachschlagen können. So habe ich das Glossar erst gefunden, als ich das Buch beendet hatte.
    "Tor der Verwandlung" ist der erste Teil einer Trilogie, ist aber trotzdem abgeschlossen. Trotzdem bin ich sehr gespannt, wie der weitere Kampf zwischen den Rai-Kirah und Seyonne und Prinz Aleksander auf der anderen Seite.


    Fazit: Carol Berg hat mit dem ersten Band der Rai-Kirah Trilogie eine sehr interessante Welt erschaffen mit großartigen Charakteren.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :thumleft:

  • Mich hat dieser erste Band der Reihe begeistert mit seiner geschmeidigen Sprache und der Tiefe und Vielschichtigkeit, mit der die Kulturen mit ihren Sitten und Gebräuchen datrgestellt werden. Selbst solche, die nur kurz Erwähnung finden, standen mir sofort klar vor Augen.


    Erfreulicherweise gibt es bei der Figurenzeihnung keine Schwarz-Weiß-Malerei, und die Entwicklung der Charaktere habe ich als sehr spannend empfunden.


    Da ich Briefromane liebe, hat mich begeistert, dass Briefe immer wieder den normalen Erzähltext durchbrechen, jedoch sich harmonisch in das Ganze einfügen.


    Das Magiesystem ist gut durchdacht und originell.


    Emotional hat mich der Roman sehr berührt und mitgerissen, besonders eindrücklich war nach meinem Empfinden die Darstellung von Seyonnes Leben als Sklave.


    Es gibt immer wieder grausame Stellen, die jedoch durch wunderschöne Beschreibungen von Natur und Gebäuden und Humor ausbalanciert werden.


    Darüber hnasu besticht die Geschichte durch intelligente Dialoge.


    Ich bedaure sehr, dass die Reihe nicht mehr aufgelegt wird, denn obwohl die Geschichte gradlinig erzählt wird, ist sie nicht simpel gestrickt.


    Ich habe diesem Roman die volle Sternenzahl gegeben, denn er ist Fantasy, wie ich sie mir wünsche: Kraftvoll erzählt und mit Tiefgang.

  • Könnte bitte noch jemand das überflüssige "o" bei der Tri-o-logie eliminieren? Danke.

  • Und das Original: Transformation

    "o" bei der Tri-o-logie

    Die gehört ganz weg, Überschriften sollen nur Autor - Titel / Originaltitel
    enthalten, niemals den Reihennamen.

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Carol Berg - Tor der Verwandlung. Rai-Kirah-Triologie 1“ zu „Carol Berg - Tor der Verwandlung / Transformation“ geändert.