Lee Child - Ausgeliefert / Die Trying

  • Klappentext:
    Ein Plan mit der Logik des Wahnsinns
    Ein Mann und eine Frau treffen zufällig auf einer Straße in Chicago zusammen. Plötzlich tauchen zwei Fremde auf und entführen beide mit vorgehaltener Waffe. Mit Handschellen aneinander gekettet werden sie in einen Lieferwagen geworfen. Ein Horrortrip beginnt.


    Meine Meinung
    Dies war mein erste Lee Child - und ich bin begeistert!!
    Der ehemalige Militärpolizist Jack Reacher trifft zufällig auf Holly Johnson, gemeinsam werden sie entführt. Holly ist nicht nur FBI-Agentinn, sondern die Tochter des ranghöchsten Generals in Washington. Die Entführer gehören einer Gruppe fanatischer Extremisten an, die vorhaben einen eigenen Staat zu gründen und gegen die Weltregierung zu kämpfen. Diese Gruppe braucht Holly um Aufmerksamkeit zu erregen (der Präsident ist ihr Patenonkel), und möchte am 4. Juli - dem Unabhängigkeitstag - zuschlagen.
    Geschildert werden eine Vielzahl von Waffentechnische Details, von verschiedensten Verwendungseigenheiten, bis Geschossverhalten - allerdings überhaupt nicht langatmig, sondern sehr spannend und interessant. (Obwohl ich kein Waffennarr bin!)
    Außerdem beschreibt Child ein Bild von Amerika, wie es durchaus realistisch ist: Politische Aspekte, FBI, Ausländerhass, Waffen, Terror von Innen,...
    Nebenbei fehlt auch nicht der Held, der allerdings auch manchmal Schwächen zeigt...


    Ein sehr spannender, durchwegs kurzweiliger Krimi - sehr zu empfehlen!


    Lg. Gabi

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • Beschreibung von Amazon:


    Ex-military policeman Jack Reacher, just happen to be walking by a Chicago dry cleaner when an attractive young FBI agent named Holly Johnson comes out carrying nine expensive outfits and a crutch to support her soccer-injured knee. As Holly stumbles, Reacher grabs her and her garments--which gets him kidnapped along with her by a trio of very determined badguys.Just a freak of chance had put him alongside Holly Johnson at the exact time the snatch was going down. Lucky for Holly--whose father just happens to be an Army general and current head of the Joint Chiefs of Staff, thus making her a tempting target for a bunch of Montana-based extremists.


    Inhalt und Aufbau:


    Der zweite Teil der Jack- Reacher- Reihe führt den Lesern von den Häuserschluchten von Chicago in die einsame Wildnis Montanas, wo sich eine Miliz verschanzt hat und gedenkt, sich vom Rest der Außenwelt abzuschotten und ihren eigenen Staat zu gründen. Dazu benötigen sie ein Druckmittel - Holly Johnson, FBI-Agentin. Diese wird entführt und durch einen Wink des Schicksals hält sich Jack Reacher gerade in der Sekunde auf dem Fußweg auf, in dem Holly Johnson aus der Textilreinigung tritt und aufgrund eines kaputten Knies eine Stütze braucht. Reacher hilft ihr und ist schon mittendrin in einer Entführung, aus der er nur mit Müh und Not entkommt.


    Eigene Meinung:


    In diesem Buch kann Jack Reacher seine Stärken ausspielen: sein militärisches Training, seinen überlegenen Intellekt und seine Kraft.
    Lee Child versteht es, den Leser in Bann zu schlagen und nicht wieder loszulassen, bis auch nicht das letzte Quentchen Spannung aus der Geschichte gepresst ist...
    Besonders gefällt mir an Büchern von Lee Child die Verwendung von militärischen Begriffen und amerikanischen Redewendungen (allerdings nur, wenn man die englische Ausgabe liest). Der kurze, prägnante Erzählstil lässt keine Langeweile aufkommen.


    Fazit:


    Wer Tom Clancy mag, wird Lee Child lieben!!!


    Viel Spaß beim Lesen!


    valorien :dwarf:

  • "Ausgeliefert" war nach "Killing Floor" mein zweiter Reacher-Krimi. (Ich lese in der Reihenfolge der Erscheinung)


    Es war ein äußerst spannendes Buch, das ich in zwei Tagen ausgelesen habe, es fast nicht aus der Hand legen konnte. Der Charakter von Reacher (für mich immer noch sehr nahe an Jack Bauer aus der Serie "24", mit vielen Parallelen) gefällt mir ausgesprochen gut und konnte, wie weiter oben schon erwähnt wurde, seine Stärken nocheinmal anders und umfangreicher auspielen, als in Teil 1. Auch hat er sich, was den Wissensstand des Lesers über ihn betrifft deutlich weiterentwickelt, beispielsweise auch mal Schwächen gezeigt. Lee Child beschreibt äußerst ausführlich und kenntnisreich die im weitesten Sinne militärisch/technischen Fakten (Waffenaufbau und -benutzung, Fahrzeuge, Munition etc.), was an manchen Stellen sicherlich zu langatmig gerät, mich allerdings nicht wirklich gestört hat.
    Auch die Story war interessant und hatte eine unglaubliche Spannungskurve - wenngleich einige Details für mich zu phantastisch klangen. Auch die Handlungsweisen und Gedankengänge der Nebencharaktere waren teilweise nicht nachvollziehbar und dienten oft nur dazu, die Plattform für den Hauptprotagonisten zu schaffen und herauszustellen, wie edel, besonnen und intelligent Reacher doch ist. Dabei verkommen sie oft zu austauschbaren, flachen Personen, wo ich mir manchmal mehr Tiefe gewünscht hätte.
    Aber es ist wohl der Anspruch oder eher die Erwartung, mit der man dieses Buch liest, die stimmen muß: Das Buch hat mich unterhalten und es war spannend. Wenn man nicht so sehr mit Begriffen wie Realismus, tiefgründigen Charakteren oder bis ins kleinste Detail begründete oder nachvollziehbare Handlung operiert, sondern sich schlicht mit einem guten Action Krimi anfreunden kann, dann gibt es eine klare Leseempfehlung. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Einige Worte noch zum Film, den ich auch vor kurzem gesehen habe:
    Ich war positiv überrascht von der Umsetzung. Meine Bedenken waren weitestgehend unbegründet:
    Bedenken 1: Warum steigen die mitten in der Serie ein ? (die Handlung basierte auf dem Buch "One Shot" (Band 9 der Reacher Reihe) Da die bisher gelesenen Bücher durchaus auch als Stand-alone - Krimi einen Sinn machen und verständlich sind, war es nicht so schlimm, dass die Verfilmung mit Band 9 startete.
    Bedenken 2: Tom Cruise, der Zwerg, spielt Jack Reacher. Hatte ich für eine klassische Fehlbesetzung gehalten, Jack Reacher soll ja nach den Beschreibungen im Buch über 1,90 m groß sein. Ich muss sagen, wenn man diesen Faktor außer Acht lässt, so hat Cruise seine Sache ganz ordentlich gemacht. Ich hätte ihn zwar trotzdem nicht besetzt, aber es war nicht das von mir erwartete Desaster.

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


    "Chaos is found in greatest abundance wherever order is being sought. It always defeats order, because it is better organized."

    Terry Pratchett

    "The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid."

    Jane Austen


    :study:

    Alex Haley - Roots

    Andrew Jefford - Whisky Island

    Randale Munroe - What if 2


    :bewertung1von5: 2024: 5 :bewertung1von5:

  • Jack Reacher kommt bei mir immer dann zum Einsatz, wenn ich mich vorher durch ein Buch gequält habe und dann einfach mal einen Pageturner schmökern will. Das klappt eientlich immer, diesmal auch, allerdings mit ein paar Abstrichen. Normalerweise geht das alles sehr straight (so erinnere ich es jedenfalls), man lernt die Bösen kennen, dann kommt der einsame Wolf und verhaut sie.

    Diesmal ist es komplexer, da spielen noch viel mehr Gute mit und ein paar Gute werden dann doch Böse und die große Politik spielt rein und sogar der Potus darf mal was sagen. Zwischendurch wird auch mal schnell eine Nummer geschoben. Das ist alles nicht schlimm, aber meine Erwartung einer schönen Hau-drauf-Geschichte wurde halt nicht wirklich erfüllt. Trotzdem war es spannend und gut in ein paar Stunden durchgenudelt, er erwartete Effekt insofern auch eingetreten. Ich habe das Buch gebraucht erstanden und der Preis für das neue gebundene Buch wäre mir nicht adäquat erschienen.

    Von den mir bekannten Child-Romanen bisher der Schwächste, aber doch wirklich gute spannende Schmökerliteratur.