amazon - Kurzbeschreibung
Eine fiktive Atombombenexplosion in Deutschland. Ein Szenario zum Nachdenken.
Der Verlag über das Buch
oder ... sieht so unsere Zukunft aus?
Klappentext
Über Deutschland explodiert eine Atombombe. Von nun an beherrschen Krankheit, Todesangst und Kriminalität den Alltag. Eine Zukunft gibt es nicht mehr. Gudrun Pausewang entwirft ein fiktives Szenario, das erschüttert und zum Nachdenken zwingt.
Autorenportrait
Gudrun Pausewang wurde am 3. März 1928 in Wichstadtl in Böhmen geboren. Sie wurde Lehrerin, unterrichtete an deutschen Schulen in Chile, Venezuela und Kolumbien und war seit ihrer Rückkehr aus Lateinamerika im Jahre 1972 bis 1989 als Lehrerin in der Nähe von Fulda tätig.
Meine Meinung
In den 1980er Jahren, in Zeiten von Kaltem Krieg, Wettrüsten, Nato-Doppelbeschluss, Pershing 2, SS-20, Overkill, Ostermarsch oder Friedensbewegung war dieses Buch Pflichtlektüre für jeden Jugendlichen. Die voran genannten Begriffe sagen Jugendlichen heute, knapp über 20 Jahre später, kaum noch etwas. Um so mehr verwundert und auch erfreut es mich, dass dieses Buch laut der Buchhändlerin meines Vertrauens immer noch zur gängigen Schullektüre gehört.
Das Buch erzählt die Gesschichte eines pubertierenden Mädchens und seiner Familie im Umfeld eines Dorfes von dem Zeitpunkt eines Atomschlages an. Dabei geht es nicht um den Krieg an sich, der hat nur Stunden und Tage gedauert bis alles kaputt war, und warum er letzlich geführt wurde, sondern um das nackte Überleben der Menschen in einem kleinen Dorf, ohne Hilfe von irgendwem. Und wie das Leben, so wie wir es heute kennen, abrupt zu Ende geht. Auch wenn es aus Sicht eines Mädchens geschrieben ist, ein Mädchenbuch ist es keineswegs.
Die Schilderung aus Sicht der Jugendlichen ist sprachlich an sich recht schlicht gehalten, doch allein darin liegt auch die Eindringlichkeit, in den klaren und deutlichen Bildern. Diese kommen mitunter sehr brutal und unverblümt herüber, aber das Buch soll ja auch die ganze Perversion eines Atomkrieges mit allen seinen Konsequenzen zeigen.
Manch einer mag hier eine Altersempfehlung geben. Ich selber habe es mit 12 Jahren ohne jegliche Führung durch und Nachbesprechung mit Eltern oder Schule gelesen. Das Buch hat mich nachhaltig stark beeindruckt, teilweise sogar ziemlich Angst gemacht, aber letztlich hat gerade das mich zum Nachdenken veranlasst. Jeder Elternteil kann sein Kind am besten einschätzen, ein angebotenes Gespräch kann auf jeden Fall nicht schaden.
Trotz der zum Glück abhanden gekommen Aktualität noch immer ein sehr gutes und bewegendes Buch, das sehr nachdenklich macht.