Rosa Montero - Die Tochter des Kannibalen

  • Zur Autorin (von Dtv):


    Rosa Montero, 1951 in Madrid geboren, studierte Publizistik, Literatur und Psychologie. Ab 1969 schrieb sie zunächst als Kolumnistin und Sonderkorrespondentin für verschiedene Medien, bevor sie Ende 1976 bei der Tageszeitung "El Pais" Redakteurin wurde, für die sie auch heute noch exklusiv arbeitet. Sie ist die angesehenste Journalistin Spaniens und eine der meistgelesenen Romanautorinnen. Für "Die Tochter des Kannibalen" erhielt sie den Premio Primavera de de Novela 1997.



    Inhhalt:
    Auf dem Weg in den Urlaub kurz vorm Abflug am Flughafen verschwindet der Ehemann der 40jährgen Lucia spurlos. Zu Hause melden sich bald die Entführer bei ihr. Da ihr die Polizei zu lasch arbeitet, beginnt sie selbst die Suche in die Hand zu nehmen und muss bald feststellen, dass ihr Ehemann dunkle Geheimnisse vor ihr hatte . Bei ihren Nachforschungen erhält sie Hilfe von ihren beiden Nachbarn – dem alten Mann Felix und dem jungen, attraktiven Adrian .


    Fazit:
    Das Buch ist eine gelunge Mischung aus Krimi, psychologischen Frauenroman und historischen Roman.
    Die reine Krimihandlung ist recht spannend, obwohl eigentlich eher durchschnittlich – aber das ist auch gar nicht das, was dieses Buch so lesenswert u. einmalig macht. Mich haben die fast philosophischen Lebensbetrachtungen der Protagonistin sehr angesprochen – ihre Erinnungen, ihre Gedanken über die Liebe, das Altern, die Gesellschaft, das Leben .... Ich mußte immer wieder nicken u. zustimmen – ja genauso ist es - das sind genau die Gedanken, die ich mir selbst auch mache. Dank ihrer Selbstironie u. ihres spritzig-erfrischenden Schreibstils, wirken ihre Ausführungen aber nie zu depressiv oder belehrend, im Gegenteil stellenweise ist das Buch sogar echt witzig.
    In die Handlung eingewoben ist auch die Lebensgeschichte des 80jährigen Felix, er erzählt unter anderen seine Erlebnisse im spanischen Bürgerkrieg, so erfährt man auch einiges über die spanische Geschichte des 20. Jahrhunderts


    Die „Tochter des Kannibalen“ war mein erstes Buch von Rosa Montero, inzwischen habe ich alle ihre ins Deutsche übersetzten Bücher gelesen(leider reicht mein Spanisch noch nicht für die Originale) und ich kann eigentlich jedes einzelne weiterempfehlen. Es lohnt sich meiner Meinung nach, sich mal mit dieser Autorin zu beschäftigen.

    Gruß Bibliomana :cat:
    "Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur!"

  • Nur zu empfehlen. Nicht nur ein gutes Buch, sondern eine Autorin, die ihr Handwerk verstanden hat und noch heute versteht.