Herman Melville - Moby Dick

  • Moby Dick:


    Unter dem finsteren Kapitän Ahab kreuzt eine gemischte Mannschaft rauer Walfänger auf ihrem unheimlichen Schiff über die vier Weltmeere. Sie jagen den weißen Wal, den die Seeleute Moby Dick nennen. Moby Dick hat dem Kapitän ein Bein vom Körper gerissen und nun verfolgt dieser den weißenWal mit tödlichen Hass ...


    -Autor: Hermann Melville
    -Verlag: Arena
    -Erscheinungsjahr: 1972
    -Seitenanzahl: 248
    -Quelle: Buch



    Persönliche Meinung:
    Dieses Buch ist wirklich zu Recht ein Klassiker, ich habe schon viel über Moby Dick gehört auch den Fernsehfilm mit Patrick Stewart gesehen und beschloss nun das Buch endlich mal zu lesen und es hat mir sehr gut gefallen, eine interessante Abeneuergeschichte die in die alte Zeit entführt und einiges über den damiligen Walfang erzählt.
    Die beste Charakterfigur hier ist für mich natürlich Ahab ohne ihn wäre das Buch nur halb so gut, sein ganzes Auftreten sowie sein Starrsinn und sein blinder Hass auf Moby Dick machen ihn sogar recht fazinierend finde ich.
    Ein wirklich gutes Buch das man ruhig mal gelesen haben sollte.



    MFG: John.

  • Es ist schon eine Weile her, dass ich versucht habe dieses Buch zu lesen. Ich erinnere mich nur noch daran, dass ich irgendwann aufgehört habe, weil es zu langatmig war.
    Ich werde aber sicherlich irgendwann einen zweiten Versuch starten.

    "Wie soll auch eine Generation von Männern, die hauptsächlich von Müttern, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen umsorgt und erzogen wurde, Frauen glücklich machen?"
    (Generation Doof)

  • Melville, nein danke! =;


    Ich musste im Studium "Billy Budd" lesen und das war zäh wie Kaugummi.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Also, ich habe Moby Dick mit 16 oder so aus der Bücherei ausgeliehen... und mir hats sehr gut gefallen...
    Man muss sich zwar etwas "hineinarbeiten" aber dann gehts.

  • Mir war "Moby Dick" auch zu langatmig, diese Walbeschreibungen...
    ich habe das Buch der Obdachlosenhilfe gespendet, nachdem ich mich durchgequält hatte, evtl. findet sich dann ein begeisterter Leser als ich.

  • Also mir wars auch zu langweilig. Aber vielleicht lag das auch schon am Layout und am Papier...wir hatten so eine ur-dicke wabbelige TB Ausgabe mit gebetbuchsdünnen Knister-Seiten und endlos langen Kommentaren und Anmerkungen drin - das hat mich von vornherein gegen das Buch eingenommen. Weil ich da sofort "Bibel" assoziieren musste.
    Und nicht nur die langatmige Walbeschreibungen stehn drin...waren da nicht auch noch andere Einschübe drin über irgendwelches Zubehör, die Melville aus Sachbüchern "abgepinnt" hat, komplett mit Darstellungen und so? Ich meine ich erinnere mich da an sowas. Also..das fand ich nervend und echt etwas übetrieben..

    Ich lese gerade "Fabian - Die Geschichte eines Moralisten" von Erich Kästner

    2 Mal editiert, zuletzt von modern_millie ()

  • Meine Güte, was bin ich froh, dass es der Mehrheit hier genauso ging mit dem Buch, wie mir. Ich hatte vor ein paar Semestern den Fehler gemacht, mich für ein Seminar in der Uni anzumelden, in dem dieses Buch behandelt wurde - ich dachte immer, das Buch würde mir gefallen. Tja, Fehlanzeige. Nach sechs Wochen habe ich es aufgegeben, das Buch fertiglesen zu wollen und habe mich auch im Seminar nicht mehr blicken lassen.


    Schreckliches Buch! =; Kann mich nur €nigmas Meinung (auch wenn sie zu einem anderen Buch war) anschließen: Zäh wie Kaugummi!

  • Ich lese auch gerade Moby Dick und finde es interessant. Manche Stellen ziehen sich zwar ein wenig aber es hält sich - wider Erwarten - in Grenzen. Nach dem Lesen werde ich ausführlicher posten.


    Mich verwundert es aber sehr, wie unterschiedlich dick die Ausgaben sind. Meine (bei Diogenes erschienen) hat ca. 550. Die Verlinkte hier hat 248. Und eine andere bei Amazon erhältliche (btb-Verlag) ist über 1000 Seiten stark. Wurden die Ausgaben denn so stark gekürzt? :-k

    Ich :study:
    J.M.Coetzee - Das Leben der Tiere
    Erzählungen von Franz Kafka
    Gedichte von Allen Ginsberg und Cummings

  • shia: Leider findet man oft gekürzte Ausgaben und nicht immer weisen die Verlage darauf hin. Was ziemlich ärgerlich ist, da bleibt einem immer nur übrig Seitenzahlen zu vergleichen :roll:
    Meine verlinkte Ausgabe vom Hanser Verlag hat ca. 1040 Seiten, inkl. einem wirklich gutem Kommentarteils.


    Ärgerlich. :x Aber naja, ich weiß nicht, ob ich bei einem 1000-Seiten Wälzer wirklich genug Geduld hätte.

    Ich :study:
    J.M.Coetzee - Das Leben der Tiere
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  • Moby Dick fand ich sehr gut. Okay, manchmal, wenn der Auto zu sehr ins Detail geht, wird es schon mal langatmig. Aber das Buch ist trotzdem sehr gut geschrieben. Nur das Finale wird meines Erachtens zu kurz behandelt.

  • So, nun bin ich durch mit dem Wal. :)


    Wider Erwarten hat sich das Buch nicht so sehr gezogen, wie ich vorerst dachte. Die Passagen, in denen die Anatomie der einzelnen Wale oder der Aufbau eines Walfangschiffes beschrieben werden,haben zwar ihre Längen, das stimmt, aber das Buch vermochte mich zu fesseln. Trotzdem muss ich noch hinzufügen, dass ich in einzelnen Kapiteln schlecht folgen konnte, was daran lag, dass sehr häufig Begriffe aus der Schifffahrt verwendet werden, die wir als Laien eher nicht kennen. (Luv? Achtern? Tackelage? )
    Merkwürdig ist, dass ich kaum begründen kann, warum ich es trotzdem so mochte. Sonst mag ich "Abenteuerromane" eher nicht.


    4 Sterne von mir. :wink:

    Ich :study:
    J.M.Coetzee - Das Leben der Tiere
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  • Ja, das stimmt. Irgendwie macht es auch Spaß etwas über Wale zu lernen. Es sind ungemein interessante Tiere.
    Schade, dass ich nicht auch so eine Ausgabe habe. :(

    Ich :study:
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  • Mir hat "Moby Dick" sehr gut gefallen ! Allerdings finde ich wie schon gesagt das Ende irgendiwe zu kurz geraten . Mich überrascht es um ehrlich zu sein das das Buch hier soviel negative Kritik erntet . Aber gut jedem das seine , ich jedenfalls würde es durchaus weiter empfehlen .

    "Um Geld zu verdienen brauchen wir keine
    grandiose, makellose Literatur. Was wir brauchen ist Mittelmaß,
    Massenware. Was zählt, ist das verkaufte Papier. Und nicht die Worte,
    die drauf stehen"
    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher
    :love:

  • Ich habe "Moby Dick" glelesen und weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Es ist zäh, zu detaillreich. Es ist aber auch hervorrgand in der Weise, wie es die Absurdität dessen schildert, inwiefern man seinen eigenen Dämonen/Ängste nachjagt. Nichts anderes soll die Jagd auf den Wal ja darstellen. Dieses für die Geschichte tragende Bild ist außerordentlich gut!


    Ich finde allerdings die bis ins letzte Detail beschriebene Walfängertätigkeit auch extrem nerivg. Ich will kein Walfänger werden, sondern Ahab´s Geschichte kennenlernen.


    Übrigens:
    Diejenigen, die meinen, man lerne in dem Buch viel über Wale: Melville schildert in Moby Dick, warum er davon überzeugt ist, dass Wale Fische seien. Kein weiterer Kommentar!

  • Ihr Lieben,


    ich denke auch darüber nach, dieses Buch zu bestellen. Die Fischer-Ausgabe hat mir nicht so gut gefallen, es "griff" sich einfach nicht so schön. Könnt ihr mir vielleicht sagen, ob ihr mit der Übersetzung von Matthias Jendis, der die hier schon verlinkte Ausgabe vom btb bearbeitet hat, zufrieden wart? Und die Ausgabe vielleicht ein wenig näher beschreiben? Ich möchte solche seitenstarken Bücher ungern online bestellen, ohne wenigstens zu wissen, wie sie sich greifen lassen und wie eng sie beschrieben sind. :)


    Danke für eure Hilfe!

  • Die Geschichte ist allseits bekannt und schnell umrissen: der Erzähler Ismael heuert Mitte des 19. Jahrhunderts auf einem Walfänger an. Dessen Kapitän Ahab verlor auf seiner letzten Jagd ein Bein, beim Versuch den weissen Wal "Moby Dick" zu erlegen. Nun sinnt er auf Rache und stellt alle übrigen Interessen hintenan.


    Diese Rahmenhandlung bildet aber wirklich nur die Struktur für eine weitaus umfangreichere Geschichte. Wer diese "Rachestory" erwartet, der ist mit einer der zahlreichen gekürzten Fassungen gut bedient, denn diese Handlung kann man tatsächlich auf 250 Seiten unterbringen. Was das Buch aber so bedeutend macht, sind die unzähligen Abschweifungen und Erklärungen zum Walfang, der Besonderheit des Wales, dem Arbeitsleben auf einem Walfänger, die Vorbereitungen im Walfängerdorf Nantucket, und, und, und. Melville möchte durch seinen ausschweifend gesprächigen Erzähler Ismael sicherstellen, dass der Leser (der nicht nur heutzutage wohl noch nie auf einem Walfänger tätig war) ein möglichst umfangreiches Bild von der Bedeutung des Walfangs und dem Leben an Bord eines solchen Fängers erhält. Dazu gehören dann eben auch seitenlange Beschreibungen der Walanatomie, die Herstellung und Bedeutung verschiedener Leinen, die Zubereitung eines ordentlichen Chowders, und Dutzend andere erdenkliche Sachen, die mit dem Fortgang der eigentlichen Geschichte gar nichts zu tun haben, die aber einen ganz hervorragenden Einblick in die damalige Zeit gibt, wenn man sich eben darauf einlässt.


    Ich gebe zu, ich hatte auch manches Mal Mühe, in den 870 bibeldürren Seiten meiner Hanserausgabe weiterzulesen, und ich verstehe jeden, der das Buch abbricht, wenn man eigentlich eine handlungsreiche Abenteuergeschichte erwartet, wie man sie aus den Filmen kennt.
    Das Schöne ist aber, dass die vielen Ausschweifungen, die wie Mosaiksteinchen am Ende ein atemberaubendes Ergebnis bilden, gar nicht so gross sind; immerhin besteht der Roman aus 137 Kapiteln plus Epilog. Da sind viele Ergänzungen, in denen Ismael den Leser direkt anspricht, um wieder etwas Neues zu erklären, was später eventuell interessant sein wird, mit einer Handvoll Seiten gar nicht mal so lang. (Mir kommen kurze Kapitel ohnehin stets sehr gelegen)
    Zudem kann ich die Hanserausgabe mit der Übersetzung von Matthias Jendis sehr empfehlen. Mehr fehlt zwar der Vergleich mit anderen Übersetzungen, aber die Sprache war leicht zu verstehen, wirkte gar nicht angestaubt und wartet zudem mit einem Glossar auf, in dem die nötigsten nautischen Begriffe aufgeführt sind.
    Das (für mich) Wichtigste aber kommt zum Schluss: diese Ausgabe beinhaltet über 200 Seiten Anmerkungen und Fussnoten, die den Hintergrund/ Zusammenhang vieler Bemerkungen in der Handlung erklären, die ich ansonsten überlesen, bzw. nicht verstanden hätte. Denn neben der Rahmenhandlung, und den vielen erzählerischen Ausflügen, in denen philosophische, geschichtliche und wissenschaftliche Aspekte einbezogen werden, gibt es auch unzählige Verweise auf andere Werke, die Melville kurz zuvor studiert hatte, auf zeitgenössische Vorbilder, auf historische Ereignisse, und vieles mehr. Wenn man zudem bibelfest ist, schadet es auch nicht. Wer, wie ich, mit den Hunderten Anspielungen in diesem komplexen Werk überfordert ist, dem kann ich nur zu dieser gut kommentierten Ausgabe raten. Bei entsprechendem Interesse kann man leicht - geleitet von der Moby Dick-Erzählung, und weitergetragen durch die vielen Kommentare und ergänzenden Hinweisen - ein paar Monate ausschweifend studieren.
    Es ist auf jeden Fall ein bemerkenswertes Werk, aber man sollte vorgewarnt sein, auf was man sich einlässt!