Alan Weisman - Die Welt ohne uns. Reise über eine unbevölkerte Erde

  • Ich bin jetzt auf Seite 124 und überlege, ob ich überhaupt weiter lese. Vielleicht wird es ja noch interessant, doch bisher ist es nicht berauschend. Ich habe irgendwie mehr erwartet. Es gibt sicherlich einige interessante Fakten in diesem Buch und wie die Welt ohne uns wäre, ist auch eine spannende Frage. Doch irgendwie schrammt der Autor am Thema vorbei. Mein Lehrer hätte mir unter solch einen Aufsatz "Thema verfehlt" geschrieben.
    Es ist schon klar, dass man Vergleiche zieht, wie die Welt, Flora, Fauna, Klima ect. war, bevor es Menschen gab und dass man daraus die Schlüsse zieht, wie es nach der Menschheit aussehen könnte. Doch irgendwie verliert sich der Autor in der Beschreibung der Vergangenheit und Gegenwart, des Pleistozäns, ausgestorbener Tiere, Invasionen von eingeschleppten Pflanzen und Tieren, Beschreibung der Machtverhältnisse auf Zypern und etlichen anderen Dingen und nur ganz kurz kommt der Autor zwischendurch mal auf das eigentliche Thema zurück, in Form einiger weniger Sätze. Ich sehe wirklich keinen Zusammenhang zwischen der Spekulation, wie die Welt ohne uns wäre und seitenweise Beschreibungen über die Eroberung Zyperns, Hotelbauten, Säbelzahntiger, das Problem zwischen Elefanten und Massai, das Problem der Wilderei, Sklaverei, Eisenbahnbau in Tsavo, afrikanische Massai (sogar mit Beschreibung, dass ein Massai sich nur eine Frau nehmen wollte, sie aber nicht ohne Gefährtin leben möchte und da hat der Massai....bla….bla…bla).

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Pandämonium: Ich habe das Buch auch vor einiger Zeit begonnen, aber ehrlich gesagt, geht es mir genauso wie dir - mir fehlt etwas entscheidendes :-? . Eigentlich schade, denn ich hatte mich seit geraumer Zeit richtig auf das Buch gefreut und mir viel mehr davon versprochen.

  • :mrgreen: Jetzt weißt du, was ich meinte.


    Schon, aber Jule und du, ihr sagt eher, dass dieses Thema schon x mal da war und er nichts Neues erzählt. Ich hingegen finde, er kommt kaum auf das eigentliche Thema zu sprechen.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Schon, aber Jule und du, ihr sagt eher, dass dieses Thema schon x mal da war und er nichts Neues erzählt. Ich hingegen finde, er kommt kaum auf das eigentliche Thema zu sprechen.

    Naja, weil es in vielen Büchern so ist, dass auch auf die Vergangenheit/Gegenwart hingewiesen wird. Aber ich gebe dir recht, so extrem ist nur selten einer abgedriftet.

  • Ich habe mir das Buch neulich gekauft und leider die Rezi hier vergessen. :roll: Eigentlich mag ich solche was-wäre-wenn-Bücher gerne, aber dieses habe ich nach 50 Seiten abgebrochen. Ich fand es einfach nur langweilig - schade. :-?


    Pandämonium,
    hast du das Buch eigentlich jemals beendet?

  • Karthause, wenn das Buch eh schon auf deinen SuB liegt...ich persönlich würde allerdings niemanden empfehlen, das Buch zu kaufen. Ich weiß gar nicht, wieso das Buch plötzlich in jeder (Bahnhofs)Buchhandlung rumliegt... :-k

  • Ich weiß gar nicht, wieso das Buch plötzlich in jeder (Bahnhofs)Buchhandlung rumliegt... :-k

    Vielleicht, weil es jetzt auch als Taschebuch zu haben ist ...

    Shalom, kfir


    :study: Joe Hill - Teufelszeug
    :thumleft: Farin Urlaub - Indien & Bhutan - Unterwegs 1 #2533 signiert


    "Scheiss' dir nix, dann feit dir nix!"

  • So, hätte ich diesen Thread mal besser ghelesen BEVOR ich mir das Buch angeschafft habe. Dann hätte ich es vermutlich gar nicht erst gelesen.
    Hab mich ewig auf das Buch gefreut (TB) und habe es gestern endlcih zu lesen begonnen.


    Was soll ich sagen, "Thema verfehlt" ist eine gute Beschreibung! Die "Reise über eine unbevölkerte Erde" war mehr eine Reise durch das verlassene New York City und zwar in erster Linie das NYC VOR der Besiedelung durch Menschen. Die ständigen "so sähe die Welt dann auch aus, wenn wir nicht mehr da wären" konnte ich irgendwann nicht mehr hören - denn DAS war mir auch vorher schon klar gewesen.


    Es ist sicher ein interessantes Gedankenexperiment, das Weisman da aufstellt, aber ich fand sowohl die Aufbereitung als auch seinen leiernden und wenig mitreißenden Schreibstil nicht eben sehr spannend.

  • Im Gegensatz zu den vielen anderen Meinungen kann ich das Buch nur empfehlen. Mir hat es sehr gut gefallen und gerade die "Abweichungen vom Thema" sind interessant. Es ist für mich aber ein Buch, welches ich nur ab und zu gelesen habe...während der Zugfahrt, im Wartezimmer, also immer dort, wo ich von Menschen umgeben war...vielleicht wirkte der Inhalt des Buches auch deshalb so faszinierend auf mich? :alien:

  • Mir erging es wie vielen der anderen Leser in diesem Thread. Große Erwartungen, die nicht erfüllt wurden.


    Außerdem gefiel mir die Idee nicht, dass wir einfach von der Weltbühne abtreten, ohne dass irgendeine Katastrophe eintritt. So wird es angesichts der existierenden Bedrohungen wohl kaum sein, und deshalb konnte ich mich auf das Gedankenexperiment schon mal nicht so einlassen, wie es vielleicht erforderlich gewesen wäre.


    Ich habe das Buch schon vor einiger Zeit gelesen und ewig lange dafür gebraucht, obwohl ich sonst eine begeisterte Sachbuchleserin bin. Ein ungutes Gefühl hat die Lektüre jedenfalls hinterlassen. Dabei hat mich weniger der Zustand des vom Menschen verlassenen Planeten erschreckt, als vielmehr die Zeit des Untergangs, die gar nicht Thema des Buches war. Da habe ich mir einige Horrorszenarien ausgemalt, die hoffentlich keiner von uns je erleben muss ...

  • Hallo zusammen!


    So wie ich es beim Überfliegen bemerkt habe bin ich nicht die Einzige, die etwas enttäuscht ist. Einerseits gefällt mir die Idee des Buches und auch die wissenschaftlichen Anmerkungen sind interessant, allerdings find ich den Schreibstil (evtl. auch nur den des Übersetzers) grausig.


    Ansonsten ist mir das Ende -hier brauchts ja wohl keinen Spoiler :wink: - suspekt. Will man mich hier doch zu irgendeinem Glauben bekehren, oder soll ich mich von einer Klippe stürzen? Auf jeden Fall klingt es nach guten Drogen oder eben einem schlechten Trip. :scratch:


    Alles in Allem eine nette Idee mit interessanten Teilaspekten. Sonst nicht so mein Fall.


    Liebe Grüße,
    kali

    „Verrücktheit ist unendlich faszinierender als Intelligenz, unendlich tiefgründiger. Intelligenz hat Grenzen, Verrücktheit nicht.”


    Claude Chabrol (*1930), frz. Filmregisseur u. -kritiker

  • Zum Inhalt (Booklet):

    Was wäre, wenn wir Menschen von einem Tag auf den anderen verschwinden würden? Zum Beispiel morgen. Ein ungeheures Gedankenexperiment! Alan Weisman entwirft das Szenario einer unbevölkerten Erde – gestützt auf das Wissen von Biologen, Geologen, Physikern, Architekten und Ingenieuren und mit atemberaubender Phantasie. Schritt für Schritt vollzieht Weisman nach, wie die Natur unseren Planeten zurückerobert, und führt dem Leser dabei zweierlei vor Augen: was der Mensch in Jahrtausenden zu schaffen vermochte und über welch unerhörte Macht die Natur verfügt.


    Cover:

    Das Cover fand ich ganz gut gemacht. Zu sehen ist hier eine Kathedrale, welche scheinbar in einem Dschungel zu stehen scheint. Das macht neugierig und anhand des Titels lässt sich auch schnell erahnen, worum es sich hier handelt, ohne in den Inhalt sehen zu müssen. Mir jedenfalls gefällt das Cover wirklich außerordentlich gut.


    Eigener Eindruck:

    Der Mensch hat sich in vielen Jahrtausenden immer mehr auf der Erde breit gemacht und so das Bild der Welt nachhaltig verändert. Pflanzen und Tiere wurden highend-gezüchtet, Bauwerke immer größer, die Technik immer schneller und vielschichtiger. Mit all diesen Dingen gingen nicht nur das Ausrotten von Tier- und Pflanzenarten einher, sondern auch andere Umwelteinflüsse die Mensch und Tier belasten. Doch was würde passieren, wenn der Mensch einfach verschwindet, von heute auf Morgen? Was wäre, wenn Technik und Bauwerke wieder verfallen? Was würde mit Tier und Pflanzen passieren? Wie würde sich die Welt nun verändern?


    In diesem Gedankenexperiment lässt der Autor den Mensch verschwinden und zeigt über verschiedene Zeitspannen, wie sich die Welt verändern würde. Da sind Haustiere die nicht allein in der Wildnis überleben können oder sich gar aus Wohnungen befreien, Supermärkte deren Waren immer mehr verderben, Pflanzen welche sich in ihrer Kultivierung kaum noch weiter entwickeln und den neuen Umständen anpassen können, da verwittern Gebäude, da entstehen neue Wiesen und Wälder. Doch bis es so weit ist, müssen sich die Pflanzen und Tiere an ihre neue Umgebung auch wieder anpassen. Das vom Menschen geschaffene Weltbild verfällt immer mehr und zurück bleiben nur noch Ruinen. Das ist interessant zu lesen, aber leider auch durch die vielen langatmigen Erklärungen auch so fad, dass man über dem Buch des Öfteren einschläft. Ich hatte wirklich so meine Mühe mich bei dem Buch bei der Stange zu halten und so landete das Werk immer und immer wieder auf meinem SuB, bis ich mich gezwungen habe, mich von Kapitel zu Kapitel durchzuarbeiten. Die Ideen sind wirklich genial und absolut nachvollziehbar, aber das große Ganze konnte mich leider nicht überzeugen. Das Buch ist wirklich nur für Freunde des trockenen Lesestoffs. Schade eigentlich. Mit etwas mehr Schwung und vielleicht auch bisschen mehr Witz hätte das Buch wirklich fesseln können, aber so war ich dann doch ganz froh als ich es endlich durch hatte und weit weg packen konnte. Schade.


    Fazit:

    Tolle Idee, aber von der Schreibweise her doch recht zäh und einschläfernd. Wirklich fesseln konnte mich das Buch nicht, deshalb gibt es auch keine Leseempfehlung. Schade.


    Gesamt:

    2 von 5 Sterne


    Daten:

    ISBN: 9783492959933

    Sprache: Deutsch

    Ausgabe: E-Buch Text

    Umfang: 384 Seiten

    Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag

    Erscheinungsdatum: 13.08.2012

  • Auf mich wirkt Die Welt ohne uns wie eine Sammlung schon bekannter Theorien über das Aussehen der Welt ohne den Menschen. Dabei wechselt der Autor zwischen zwei Möglichkeiten: die Welt, von der der Mensch verschwunden ist und die Welt, auf der es den Menschen nie gegeben hat. Dass sich da die eine oder Aussage widerspricht, übersieht er großzügig.


    Solche Gedankenspiele gibt es immer wieder und deshalb habe ich im Buch nicht viel Neues gefunden. Die ersten Kapitel fand ich noch interessant, dann haben sich aber für meinen Geschmack zu viele Aussagen wiederholt. Damit meine ich nicht die Wichtigkeit dieser Aussagen, aber sie werden nicht besser oder richtiger, wenn man sie mehrmals hintereinander liest.


    Ich fand Die Welt ohne uns nicht so schlecht wie manche Vorredner. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man zu diesem Thema ein Buch etwas mehr Tiefe schreiben sollte.

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