Zum Inhalt (kopiert bei amazon)
Nach dem Tod ihrer Eltern wird die junge Fygen in die Obhut ihres lüsternen Onkels gegeben. Nur der mütterlichen Sorge seiner Haushälterin ist es zu verdanken, dass sie seiner Begierde nicht zum Opfer fällt: Sie wird nach Köln zu ihrer Tante Mettel geschickt, bei der sie das Handwerk einer Seidenweberin erlernen soll. Doch Mettel entpuppt sich als grausame und ungerechte Lehrherrin. Fygen ist vom ersten Augenblick an fasziniert von den Stoffen, mit denen sie nun tagtäglich umgehen darf. Bald schon stellt sich heraus, dass in ihr eine begabte Seidenweberin steckt - sehr zum Unwillen ihrer Tante und deren Tochter, die alles daransetzen, um Fygen das Leben zur Hölle zu machen. Allen Widerständen zum Trotz wächst Fygen zu einer mutigen jungen Frau heran, die keine Auseinandersetzung scheut - nicht mal mit Peter Lützenkirchen, dem wortgewandten Vorsitzenden des Seidamts. Ihm imponiert die selbstbewusste junge Seidenweberin - doch keiner ahnt, dass ihre Herkunft von einem Geheimnis umgeben ist ...
Autorin (Klappentext)
Ursula Niehaus wurde 1965 geboren. Ihre Leidenschaft für Stoffe führte dazu, dass sie sich nach dem Studium mit einem Stoffgeschäft selbstständig machte. Heute lebt sie mit ihrem Mann in einem kleinen historischen Winzerstädtchen am Rhein, doch im Herzen ist die gebürtige Kölnerin ihrer Heimatstadt treu geblieben. Mit ihrem ersten Roman hat sie sich einen seit Jugendzeiten gehegten Traum erfüllt.
Meine Meinung
"Die Seidenweberin" ist sehr flüssig und unterhaltsam geschrieben, so dass man das Buch trotz des recht großen Umfangs von 633 Seiten sehr zügig lesen kann. Über bloße Unterhaltung geht dieser historische Roman hinaus. Die Autorin beschreibt die "Karriere" einer historischen Persönlichkeit: die Protagonistin Fygen Lützenkirchen hat, ebenso wie ihr Mann Peter und einige andere Figuren, wirklich gelebt und als Seidenweberin ein eigenes Geschäft geführt. Ursula Niehaus hat sich zwar nicht durchgehend an die Chronologie der historischen Ereignisse gehalten, wie sie in ihrem Nachwort erläutert, die dargestellten Verhältnisse und Befugnisse der Frauen im Köln des 15.Jahrhunderts sind jedoch verbürgt: im Gegensatz zu anderen Städten genossen die Frauen in Köln wesentlich mehr Freiheiten. Das gesamte Seidengewerbe befand sich in der Hand der Frauen.
Sehr gut recherchiert sind die Einzelheiten über die Seidenraupenzucht und das Handwerk der Seidenweberei.
Ein gelungenes Debut, dem hoffentlich noch weitere Romane folgen werden. =D>