Sibylle Berg - Die Fahrt

  • Zum Inhalt:


    Getrieben sind sie alle, die Figuren in Sibylle Bergs neuem Buch, einem Reiseroman. Ruhelos fahren die einen an exotische Orte, auf der Suche nach einem kleinen bisschen Glück. Oder Sinn oder Abwechslung. Hauptsache, etwas passiert. Die anderen haben keine Wahl und müssen bleiben, wo sie sind. Wo auf der Welt kann der der Mensch glücklich sein? Heimat gibt's nicht mehr. Heimat ist für Menschen, die in Bergdörfern aufgewachsen sind, dort wo man alle kennt, auch die Tiere und wo man statt ins Kino Sonnenuntergang schauen geht. Für alle anderen, also für die meisten, stellt sich die Frage immer wieder neu: gehen oder bleiben? ... Wann entstand die aberwitzige Idee des Individuums, ein Individuum sein zu wollen? Mit allen dazugehörigen Individuumsansprüchen? Glücklich sein zu wollen, zum Beispiel. (amazon)


    Meine Meinung:


    Befand sich Frau Berg in Sex 2 noch auf dem Höhepunkt ihres Hasses, ihrer Abscheu und Verachtung, so wird in ihrem neuen Buch zum ersten Mal ganz offensichtlich, was in Ende gut schon zu ahnen war: Verständnis für die Menschen und für das, was sie umtreibt, Mitgefühl, Anteilnahme, und vielleicht sogar eine Spur von Liebe. Natürlich enden auch diesmal die meisten Begebenheiten im Elend, im Nichts; sind so furchtbar deprimierend, dass man schon wieder lächeln muss; aber zumindest dies: es scheint die Hoffnung zu geben, dass so etwas wie Glück möglich ist. Ein Buch zum Nachdenken, voller Wärme, Humor und Traurigkeit.


    Und natürlich: meine Empfehlung. :thumleft::thumleft: :thumleft: Frau Berg sollte niemals damit aufhören, diese Art von Büchern zu schreiben.


    Grüße von blackbird