Peter Straub - Geisterstunde / Ghost Story

  • Kurzbeschreibung auf http://www.aum.at
    Der Schrecken wartet nur auf seine Chance. Vier Männer erzählen sich gegenseitig Gespenstergeschichten, um sich zu unterhalten. Doch plötzlich kommt es in der Stadt zu einer Serie von mysteriösen Morden und abscheulichen Gräueltaten. Voller Entsetzen müssen die Männer erkennen, dass sie die Grenze zwischen Fantasie und Wirklichkeit überschreiten und die schlafenden Geister zum Leben erwecken.


    Vier ältere Herren, die sich im Rahmen ihres "Alteherrenabends" Gespenstergeschichten erzählen, werden in Form von untoten Monstern von ihrer Vergangenheit eingeholt. Von dem Neffen eines ehemaligen Mitglieds ihres Alteherrenvereins versprechen sie sich Hilfe in dieser prekären Situation. Es stellt sich heraus, dass auch dieser Neffe schon Bekanntschaft mit den Monstern gemacht hat und gemeinsam mit ihm und einem 18jährigen Mitstreiter machen sich die vier Männr auf den Weg, die Geister, die sie riefen zu bekämpfen.


    Dass sich Herr Straub sehr viel von seinem Mentor Stephen King abzuschauen versucht, kann er nicht leugnen. Dass es ihm nicht so sehr gelingen will, in dessen Fußstapfen zu treten, aber auch nicht. Für mich was das Buch nicht schlüssig, viele Details waren mir zu erzwungen, den Stil fand ich sehr ... einfach.


    Einzig den Prolog fand ich wirklich gut. Daraus hätte man was machen können... :wink:


    Mein Fazit: Es gibt soviel gute Fantasy-/Horrorliteratur, da muß man sich nicht mit "Geisterstunde" herumschlagen
    Meine Bewertung: **

  • sehr schade.. wäre bestimmt auch eins der Bücher, was ich vielleicht kaufen würde wenn es mir in die Hände fiele. Danke für die Rezi

  • Also, ich habe das Buch im Urlaub gelesen, und mir hat`s gefallen. Ich fand gerade die unheimliche, winterliche Atmosphäre welche sich durch das Buch zieht wirklich sehr ansprechend. Das ging so weit, dass ich teilweise in meinem Liegestuhl in der Sonne schonmal ein Zittern nicht unterdrücken konnte.


    Auch Straubs Stil hat mir gut gefallen. Und, seien wir doch mal ehrlich, King bläht seine Romane in lezter Zeit auf den doppelten Umfang des nötigen auf. Davon hebt sich Straub hier sehr wohltuend ab.

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben.
    Jimi Hendrix

  • Ich hatte mir damals das Buch gekauft, nachdem ich die Verfilmung gesehen hatte. Der Film hat mir besser gefallen, erzählt aber, zugegebenermaßen, auch nur eine relativ simple, wenngleich effektive Gruselstory. Die Handung des Romans ist sehr viel verzwickter, aber deutlich weniger unheilmlich und ziemlich gedehnt.

  • Oh, wie sicher ich doch war, dass dieses Buch genau meine Kragenweite ist…


    Gleich zum Einstieg eine Kindesentführung, in der weder Entführer noch Kind den üblichen Erwartungen genregestählter Leser entsprechen (mit Verlaub, das Kind ist creepy), es geht also vielversprechend los.


    Und bis zur Hälfte des Buchs, an der mich dann endgültig die Geduld verlassen und zum Abbruch bewegt hat, wird keins dieser Versprechen eingelöst. Nach dem Prolog wechselt die Handlung in ein kleines, verpenntes Städtchen in der Provinz, in dem vier ältere Herren sich regelmäßig zu ihrer privaten kleinen Tratschrunde, genannt The Chowder Society, treffen. Höhepunkt dieser Runden ist seit neuestem die Beantwortung, oder genauer gesagt das Ausweichen, dieser Frage:


    What was the worst thing you’ve ever done?


    Stattdessen präsentiert bei jedem Treffen ein anderes Mitglied der Society eine Geschichte über das Schlimmste, dass ihm zugestoßen ist. Was leider eher behäbige, arg staubig daherkommende Gespenstergeschichten sind, die im weiteren Verlauf der Geschichte ein Eigenleben in der Gegenwart der Protagonisten entwickeln. Die Society schrumpft durch mysteriöse Todesfälle, es werden Schafe und Kühe gemeuchelt und bis auf den letzten Blutstropfen ausgelutscht, Verstärkung naht in Gestalt des Entführers aus dem Prolog, eine geheimnisvolle junge Frau kreuzt immer wieder auf und hinterlässt eine Spur dahingeschiedener oder wenigstens gebrochener Liebhaber… und es lässt mich alles so unglaublich kalt.


    In der Gemeinde passionierter Horrorleser wird dieser Roman sehr hoch geschätzt, und mir bleibt es leider ein Rätsel, wieso. Die Handlung schleppt sich am Rollator mit angezogener Handbremse voran, die Charaktere bleiben mir allesamt herzlichst egal, und Spannung oder gar Grusel will sich einfach an keiner Stelle aufbauen, zu betulich ist das alles geschrieben. Was nebenbei gesagt nicht etwa daran liegt, dass die Hauptfiguren Senioren sind und ich eher jüngeres Personal bevorzugt hätte (siehe Stephen Kings Schlaflos für gelungenen Rentnergrusel), die Ödnis ist altersneutral.


    Nach rund 50% dieser literarischen Baldriantinktur gebe ich besten Gewissens: ★★☆☆☆