Bei Amazon ist mir da noch niemand Spezielles aufgefallen, aber hier bei uns gibt's auch einen speziellen User, dessen seelenlose Massenabarbeitung verschiedenster Bücher bei mir nur noch ein ungelesenes Wegklicken verursachen.
wenn wir dieselbe Person meinen, dann sind auch seine Rezensionen bei amazon von der Sorte, die mich gegen den jeweiligen Buchkauf überzeugen (vielleicht findest Du den entsprechenden Namen ja auch in der "Amazon Hall of Fame"? )
Es gibt auch amazon-Top-Bücherrezensenten, die vernünftig geworden sind und das Bücher"rezensieren" aufgegeben haben, z.B. Thorsten Wiedau. Über seine Gründe zum Ausstieg aus dem amazon-Rezensionssystem wurde unter anderem sogar in der faz und der Zeit berichtet. Da bestätigt er mehr oder weniger, wie krank man eigentlich sein muss, um Hunderte und Aberhunderte von superpositiven Buchrezensionen loszulassen.
Rezensionen von solchen Leuten haben für mich absolutes Kaffeefahrt-Niveau - und ganz ehrlich - Bücher würde ich auf Kaffeefahrten nun echt nicht kaufen - weshalb ich ein Buch ganz konsequent nicht kaufe, wenn ich entdecke, dass es von einem dieser Bücherschmeichler hochgejubelt wird.
Außerdem Jungs und Mädels: es ist doch keine Kunst, solche Rezensionen zu verfassen. Das kann jeder von Euch auch, der sich zum Ziel macht, in den amazon-Ranglisten aufzusteigen. Dazu muss man sich eine Datei mit ein paar hundert vorformulierten Redewendungen anlegen, die man sich aus anderen Rezensionen zusammenstellt, wie z.B. "diese Geschichtensammlung erweist sich für Literaturkenner als ein wahres Schatzkistchen", "ein Kleinod berührender Prosa", "selten ist mir eine Geschichte so nah gegangen wie diese", "meisterhafte Beherrschung im Wechsel der Zeitebenen", "ein schriftstellerisches Meisterstück", "die sensible Abhandlung des Themas ... geht dem Leser unter die Haut", "atemberaubend schöne Naturbeschreibungen", "zeitlose Thematik", "immerwährende Kraft des Ausdrucks", ... bla, bla, bla ... Von Vorteil ist es auch, wenn man die Dreistigkeit besitzt und mehrwörtige Phrasen aus entsprechenden Kritiken der großen Tageszeitungen oder Literatursendungen einbaut oder gar ganze Sätze halbwegs synonimisiert übernimmt. Auch sollte man immer wieder mal Wikipedia konsultieren und irgendeine literarische Auszeichnung des betreffenden Autors einflechten oder ein kleines Bonmot.
Ich glaube sogar, dass wir hier im Thread nach und nach eine Riesenliste mit verbalen Rezensions-Klugschwätzereien zusammentragen könnten, wenn wir uns das hier gemeinsam vornehmen würden. Aber mit einer ehrlichen Meinung zu einer Lektüre und der Bereitschaft zum gegenseitigen Austausch darüber, die für mich ursprünglich mal das Herzstück hier im Forum dargestellt haben, haben solche Kaffeefahrts-Buchrezensionen nichts mehr zu tun. (Puh, hat gut getan, sich das mal von der Leber zu schreiben ).
Aber mal zurück zu frau Helga König (siehe mein vorheriger Post): Hat irgendjemand eine Ahnung, was da abgelaufen ist, dass man ihr von 4.952 Rezensionen seit 08. Mai, also seit weniger als einem Monat, 3.050 Rezensionen gelöscht hat?