David Safier - Mieses Karma

  • Ich packe meine Rezension mal hier mit rein, auch wenn ich nicht das Buch gelesen, sondern das Hörbuch gehört habe, aber da ich nur am Rande auf die Sprecher eingehe, passt es hier wohl am besten hin.


    Rezension
    "Mieses Karma" von David Safier habe ich mir als Hörbuch zugelegt, da ich zur Abwechslung mal etwas lustiges im Auto hören wollte. Die Idee der Story war interessant und bietet sicher eine Menge Potential. Schön wäre es gewesen, wäre dieses Potential vom Autor auch ausgeschöpft worden. Leider bleibt das Buch flach und ohne Entwicklung, dafür aber mit gehörig Nerv-Potential.


    Es hat seine witzigen Momente, durchaus. Das sei dem Autor zugute gehalten. Aber wenn er seiner Geschichte schon die Möglichkeit der Wiedergeburt zugrunde legt, warum nutzt er diese dann nicht in allen Facetten aus? Allein die Einführung dauert schon so lange, dass ich dachte, das Hörbuch müsse ja gleich schon vorbei sein, bevor Protagonistin Kim erstmals aus dem Leben geschieden ist. Auch die ersten Reinkarnationen, jeweils als Ameise, werden in aller Ausführlichkeit beschrieben, so dass später dann scheinbar nicht mehr genug Raum für Variationen war - ein Großteil der weiteren Leben werden einfach übersprungen. Zieht man dann am Ende Bilanz über Entwicklung und Spannungsbogen der Geschichte und stellt sich das ganze als Graph vor dem geistigen Auge vor, so dürfte man in etwa eine Null-Linie sehen.


    Hauptfigur Kim Lange, und das mag als Grundlage der Story noch seine Daseinsberechtigung haben, ist eine unglaublich nervtötende, selbstsüchtige, unreife Kuh. Dieses Bild wird so gut und realistisch gezeichnet (und ebenso lebending gesprochen von Nina Spier), dass man es eigentlich positiv bewerten müsste - wäre sie nicht einfach so unglaublich NERVIG. Ich konnte den Namen "Daniel Kohn", den sie wie eine verknallte Dreizehnjährige in jedem zweiten Satz vor sich hin ejakuliert, schon nach zehn Minuten nicht mehr hören. Ihr Charakter ändert sich auch im Verlauf der Geschichte kaum, wodurch es mir ein Rätsel ist, woher sie das gute Karma sammelt. Ohne auf das Ende eingehen zu wollen, sind manche Entscheidungen, sowohl von "oben", als auch der handelnden Personen manchmal zu sehr auf den geplanten Schluss zurechtgeschnitten, um als nachvollziehbar durchzugehen.


    Mit Casanova, genauer genommen Casanovas wiedergeborener Seele, als Nebenerzähler bereitete sich David Safier eine gute Möglichkeit, etwas willkommene Abwechslung in die monotonen Gehirnwindungen der Hauptprotagonistin zu bringen. Leider ließ er auch diese Möglichkeit ungenutzt. In den meisten Fällen hat Casanova, gewohnt routiniert gesprochen von Christoph Maria Herbst, nicht mehr als einen Satz für den Zuhörer übrig, der aber jedesmal mit einem "Aus Casanovas Erinnerungen" eingeleitet wird, und so eher eine störende Unterbrechung als eine Abwechslung darstellt. Hätte Casanova wenigstens vier, fünf Sätze pro Absatz von sich gegeben, hätte es völlig anders gewirkt.


    Für mich war "Mieses Karma" ein Reinfall. Eine dermaßen unsympathische Hauptfigur zerstört jeden Hör/Lesegenuss, zumal wenn sich die Geschichte als wenig ausgereift und allzu zurechtgebogen präsentiert. Am Ende war ich froh, als das Hörbuch zuende war und ich Kim nicht länger ertragen musste. Daran konnte leider auch die gute Leistung der beiden Sprecher nichts ändern.


    Wertung
    Zwei von fünf.
    :bewertung1von5::bewertung1von5:

    "I went down the road, the road was a-muddy.
    I stubbed my toe, my toe was a-bloody.
    You all there?
    Count two an three an four an fi'!
    My true love's a butterfly!"


    aus "Der Anschlag" von Stephen King

  • Ich habe das Buch ebenfalls gelesen und muss leider zugeben, dass es nicht das beste Buch von David Safier war. - Was vielleicht aber auch an der Grundidee des Buches liegen mag.
    Der Anfang war ja noch schön beschrieben, dass Kim eher eine Karrierefrau ist, einen Mann hat der mit ihr nicht wirklich glücklich ist und eine Tochter, für die sie keine Zeit hat.
    Was mich ein bisschen gestört hat, waren die vielen Zeitsprünge bzw. die Sprünge, in denen sie ein anderes Tier war und welche nicht genau beschrieben wurden.
    Ein bisschen hat mich auch die Sache genervt, wo sie immer zwischen ihrem Mann und Daniel Kohn hin und herspringt. Liebt sie jetzt ihren Mann mehr, mit dem sie eine Tochter hat - im früheren Leben - oder liebt sie das arrogante Arschloch mehr, der eigentlich eher eine Vorliebe für Supermodel hat, sich aber augenblicklich in die übergewichtige, wiedergeborene Kim Lange verliebt. Irgendwie hat mir da einen Zusammenhang gefehlt. Eigentlich war sie ja nur die Putzfrau von dem Typ der viel Kohle hat und super aussieht und nur mit Frauen mit Barbie-Maßen ausgeht. Und wieso verliebt er sich ausgerechnet in eine übergewichtige Frau die kein festes zuhause hat?
    Das waren so kleine Punkte, die mich gestört haben. Aber trotzdem war das Buch nicht schlecht. Es war nett, etwas abwechslungsreiches. Aber auch kein Top-Produkt von David Safier, muss ich leider sagen.
    Von mir würde das Buch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne bekommen. ;)

    ♫.:Am Ende wird alles gut, und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende:.♫

  • Mit Mitte 20 hat Becky noch immer keine Ahnung was sie mit ihrem Leben
    anfangen soll. Sie wohnt in einer WG, raucht, trinkt und bestiehlt zu
    dem auch noch ihre Mitbewohner. Doch leider wird es auch so nicht mehr
    weitergehen, den sie erleidet einen tödliche Unfall mit dem arroganten
    Marc Barton (Hollywoodstar). Und ausgerechnet beide werden als Ameisen
    wiedergeboren, weil sie wenig gutes Karma hatten. Da beide aber nicht das Leben einer
    Arbeiterameise verbringen wollen versuchen sie so schnell es geht gutes Karma zu bekommen.
    Und so klettern sie natürlich nicht ohne Komplikationen so nach und nach
    die Reinkanationsleiter nach oben. Den inzwischen müssen sie befürchten
    das ausgerechnet Marc´s Frau und Becky`s Freund ein Paar werden und das
    muss auf alle Fälle rechtzeitig verhindert werden. Aber das ist alles
    nicht so leicht, wenn man sich gegenseitig die Schuld des Unfalls zu
    schiebt und zu dem sich immer mehr in einander verliebt.



    Meine Meinung:
    Schade hatte mir eine etwas neue und bessere Story erhofft gehabt,trotzdem war
    das Buch humorvoll und wie immer im Stil von David Safier geschrieben.
    Jedoch gab es leider sehr viele Ähnlichkeiten zu Mieses Karma. Ich habe
    trotzdem gelacht, da ich den ersten Band schon vor längerer Zeit gelesen
    hatte. Allerdings wenn man erst vor kurzem Mieses Karma gelesen hat
    dann könnte man dieses Buch wirklich als puren Abklatsch empfinden.
    Schade den das hat der Autor gar nicht nötig. Auch das Fluchen in diesem
    Buch hat mich doch sehr gestört, da hat mir dann doch der erste Teil
    wesentlich besser gefallen. Ich denke es war jetzt nicht gerade seine
    beste Idee gewesen einen zweiten Teil mit diesem Thema zu schreiben, den
    auch bei mir blieb ein wenig das AHA Erlebnis aus.
    Das Cover gewohnt in David Safier Manier gelber Hintergrund und die netten Ameisen ist
    man ja schon etwas gewohnt als Stammleser von ihm. Ich hoffe das sein
    nächstes Buch wieder etwas neues ist, den eigentlich lese ich ihn sehr
    gerne.


  • Meine Meinung:


    So bin durch mit diesem kleinen Büchlein und eins vorweg, weil hier auch jede Menge Kritik steht, ich bin begeistert vom Buch. Zugegeben lese ich nicht oft Komödien bzw. humoristische Bücher, aber es kann durchaus vorkommen und vielleicht bin ich deswegen ja so leicht zu begeistern gewesen. Ich fand die Idee gut und auch die Umsetzung ist für mich gelungen. Vielleicht hätte man 50 Seiten mehr schreiben können, aber im Groß und Ganzen hat mich das Buch gut unterhalten und zum Lachen gebracht. Ich habe das Buch, wie in letzter Zeit häufiger nicht nur gelesen und muss auch hier ein Lob an die Vorleserin "Nana Spiers" geben, die wirklich gut vorgelesen und betont hat. Mir gefiel vor allem die Art der Stimme von Buddha und Kim Lange. Wenn man liest und zeitgleich hört und somit mehrere Sinne bedient, dann ist das Lese- und Hörerlebnis wesentlich empfindsamer im positiven und negativen Sinne.


    Fazit:


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 14 / 268 Seiten


    SUB: 857

  • Klappentext (Quelle Amazon.de):

    Moderatorin Kim Lange hält endlich den heißersehnten Fernsehpreis in den Händen. Schade, dass sie noch am selben Abend von den Trümmern einer Raumstation erschlagen wird. Im Jenseits erfährt Kim, dass sie in ihrem Leben sehr viel mieses Karma gesammelt hat. Zur Strafe findet sie sich mit sechs Beinen und Fühlern in einem Erdloch wieder: Sie ist eine Ameise! Da hilft nur eins: Gutes Karma muss her!


    Das Buch ist sehr locker geschrieben und kann "in einem Rutsch" gelesen werden. Der Verlauf der Geschichte ist absolut nicht vorherzusehen und sorgt immer wieder für Überraschungen und ein Schmunzeln im Gesicht! :wink:
    Besonders viel Tiefe hat das Buch allerdings nicht. Wer also ein "einfaches" Buch mit orrigineller Geschichte zur Unterhaltung lesen, ist hier goldrichtig!

  • EsraNussbaum Willkommen im BT :winken:


    Ich hab Deinen Beitrag an den bereits bestehenden Thread zum Buch angehängt. Bitte schau erst einmal nach, ob es bereits einen Rezensionsthread zum Buch gibt und häng dort Deine Rezension an. Danke :wink:

  • Das eigene Leben von aussen betrachten!


    Kim Lange, Karrierefrau, hat soeben den deutschen Fernsehpreis entgegen genommen, als beim Luft schnappen auf dem Dach etwas vom Himmel fällt. Kim wird von dem glühenden Waschbecken einer russischen Weltraumstation erschlagen und …. verwandelt sich in eine Ameise.

    Mit sechs Füssen und einen überdimensionalen Kopf macht sie sich auf den Weg zu ihren Zuhause. Um ihrer kleinen Tochter Lilly nahe zu sein, und zuzusehen wie ihre ehemals beste Freundin Nina ihren Mann Alex umgarnt. Es muss was geschehen und zwar sofort! Kim legt es darauf an, wieder geboren zu werden, unterstützt wird sie dabei von Casanova der Ameise.


    Eines vorneweg: ich war äusserst skeptisch … denn normalerweise gefallen mir Bücher, in denen es um Themen wie Wiedergeburt etc. geht weniger. Budda, Karma und Reinkarnation ist weniger meines.

    Dieses Buch hier darf man einfach nicht zu ernst nehmen. Schon nur die Tatsache, dass der Protagonistin mitten in der Stadt das glühende Waschbecken einer russischen Weltraumstation auf den Kopf fällt, ist … na ja. So habe ich solche überzogenen Handlungsfortsätze einfach mal weg geblinzelt. Und habe mich danach köstlich amüsiert. Der Schreibstil ist humorvoll und witzig. Immer wieder gibt es lustige Passagen, in denen ich lachen musste. David Safier hat die Ameisenperspektive auf Gegenstände, Menschen und Situationen echt gut beschrieben. Ebenfalls die folgenden Verwandlungen von Kim, die ich hier spoilere.

    Kim gibt alles für ihre Karriere, verpasst dadurch auch den Geburtstag ihrer kleinen Tochter. Zweifelt die Liebe zu ihrem Mann Alex an. Die Idee, das eigene Leben mal von aussen zu betrachten, hat mir unheimlich gut gefallen. Auch die Idee, dass Kim dies als Ameise und weiteren Verwandlungen tut. Wenn es auch einige langatmige Stellen gerade in den Gesprächen mit Budda gab, hat mir die Story gut gefallen. Ob diese Wiedergeburten Kim läutern und ändern? Lasst euch überraschen!

    Gegen Schluss wird es tiefsinnig und ist zu 100 % aufgegangen. Zum Glück habe ich noch Mieses Karma 2 hier liegen….


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • ### Inhalt ###

    Kim Lange ist Fernsehmoderatorin und lebt mit ihrem bislang wenig erfolgreichen und integren Mann und Studenten Alex und ihrer kleinen Tochter Lilly in einer Villa in Potsdam. Kim ist ganz oben im Fersehbusiness angekommen und ist für einen begehrten Fersehpreis nominiert. Wie hat sie das geschafft? Sie nimmt sich was sie will und geht dabei über Leichen. Nachdem sie ihren Mann mit einem Kollegen betrogen hat wird sie von einem Raumstationswrackteil erschlagen, aufersteht als Ameise und versucht wieder zu ihrer Familie zu gelangen. Dummerweise interessiert sich nun auch ihre alte Freundin Nina sehr für Alex und versucht ihren Platz einzunehmen. Jetzt gilt es für Kim fleißig Karma zu sammeln, um auf der Leiter der Wiedergeburten nach oben zu steigen und Ninas Plan zu vereiteln.


    ### Positives ###

    Die Buch ist sehr locker und unterhaltsam ohne Längen geschrieben. Die Schilderungen der Erlebnisse aus ihrer Sicht sind so komisch, dass ich in der Bahn oft lachen musste, weswegen mich das Buch sehr gut unterhalten hat. Bei allem Humor denkt man bei der Lektüre auch an sein eigenes Leben und sinniert über Fragen wie „Was ist wirklich wichtig im Leben?“ Und „Was habe ich bereits, wofür ich dankbar sein kann?"


    ### Negatives ###

    Das Buch ist für mich gelungene Unterhaltung und regt zum Nachdenken an. Die Charakere wirken jedoch teilweise oberflächlich und handeln für mich oft nicht nachvollziehbar. Darüber sehe ich jedoch hinweg, da der Fokus hier für mich auf dem Witz der Sprache und der Situationskomik liegt.


    ### Fazit ###

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Ich empfehle das Buch allen, die gute humorvolle Unterhaltung für zwischendurch geniessen wollen.

    Der ideale Tag wird nie kommen. Der ideale Tag ist heute, wenn wir ihn dazu machen. -- Horaz


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  • Die Fernsehmoderatorin Kim Lange hat in ihrem - nach außen hin - sehr erfolgreichen Leben längst nicht alles richtig gemacht. Als sie von einem, buchstäblich vom Himmel fallenden Waschbecken erschlagen wird, ist ihr irdisches Dasein aber noch lange nicht zu Ende.

    Gutes Karma muss gesammelt werden, um ins Nirwana eingehen zu dürfen. Wie aber soll das einer als Ameise wiedergeborenen Kim gelingen, zumal die wirklich wichtigen Aufgaben auf Erden noch längst nicht erfüllt sind?


    Die Idee zu dieser Geschichte fand ich so wunderbar fantasievoll, dass ich sie unbedingt lesen wollte, und habe diesen Entschluss auch nicht bereut.

    David Safier schreibt wirklich sehr humorvoll, und doch spricht aus seinen Zeilen ein ernster und tiefsinniger Umgang zu den Themen Lebenssinn, wahre Werte, vor allem aber zu Humanität und Liebe in ihren vielfältigen Formen. Beim raschen Durchlesen des Buches mögen die genannten Inhalte nicht gleich erkennbar sein, aber hinter der manchmal doch sehr überzogenen Darstellung seiner Protagonisten in all ihren menschlichen und tierischen Gestalten, entdeckt man beim genaueren Reflektieren die Botschaft dahinter. Der Weg, den der Autor dafür gewählt hat, ist ein eher ungewöhnlicher, ein Gedankenexperiment, auf das ich mich sehr gerne eingelassen habe.

    Mir hat die grundlegende originelle Idee, aber auch die Umsetzung gut gefallen, eine Geschichte, die man einfach "nur" zur Unterhaltung lesen, hinter der man aber auch sehr viel mehr entdecken kann.

    Je nach "Reinkarnationsstufe" wird jeder Leser wohl das Richtige für sich herausfiltern. :wink:

    Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: für so viel Fantasie und Originalität.

    Liebe Grüße von Lorraine :)


    "Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen." (Karl Kraus) :study: