Scott Smith - Ein ganz einfacher Plan

  • Hallo :-)


    Nachdem ich heute meine erste Antwort im Forum Horror zu dem Buch "Dickicht" geschrieben habe, möchte ich hier nun ein weiteres Buch von Scott Smith vorstellen: Ein ganz einfacher Plan


    ***


    Amazon:


    Jedes Jahr an Silvester gehen die beiden Brüder Hank und Jacob zum Grab ihrer Eltern. Ihr Vater hat das in seinem Testament ausdrücklich so verlangt, doch bei diesem Besuch ist alles anders. Sie entdecken mitten im dicht verschneiten Wald ein abgestürztes Flugzeug mit einem Sack voll mit Hundertdollar-Scheinen. Der Pilot ist tot und so beschließen die drei Männer, Jacobs Freund Lou hat sie begleitet, das Geld mitzunehmen und erstmal zu verstecken. Sie wollen abwarten, ob sich der Eigentümer von 4,4 Millionen Dollar melden wird. Sollte die Polizei nach dem Geld fahnden, so wird Hank, der das Geld verwaltet, alles verbrennen, wenn nicht, so soll das Geld unter den drei Freunden gerecht aufgeteilt werden.
    Eigentlich ein ganz einfacher Plan. Doch die Probleme häufen sich sofort. Hank, der es zu einem kleinen Einfamilienhaus und einem sicheren Job in der Futtermittelhandlung gebracht hat, hat noch nie Geheimnisse vor seiner Frau gehabt. Soll er ihr gleich oder erst später von seinem unglaublichen Fund erzählen? Jacob und Lou haben keinen festen Job und sind beide dem Alkohol zugetan. Sie könnten das Geld sofort gebrauchen. Und so nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Aus einem biederen Ehemann wird ein kalblütiger Mörder, der selbst vor einem Brudermord nicht zurückschreckt. Das Geld hat ihn fest im Griff, es zieht das Verbrechen nach sich. Die Handlungen der drei Männer werden immer irrationaler, brutaler und rücksichtsloser. Je mehr sich Hank, der eigentlich ein kluger, kühler Kopf ist, in das Verbrechen verstrickt, um so mehr versucht er seine Probleme mit Gewalt und mit der Waffe zu lösen. Plötzlich ist auch für ihn ein Leben ohne das Geld nicht mehr denkbar. Wie er am Ende doch noch auf alles verzichten muss, liest sich sehr spannend im ersten Thriller von Scott Smith.


    ***


    Ich habe dieses Buch vor einigen Jahren gelesen. Mir hat es sehr gut gefallen. Hank hat es wirklich nicht einfach und zu Beginn sind die "Probleme" noch überschaubar...doch schon nach kurzer Zeit möchte man den Akteuren und vor allem Hank zurufen: " Ihr Idioten!" ;-) Ich möchte nicht verschweigen, dass hier eine Vielzahl von Personen ihr Leben lassen müssen. Der einfache Plan entpuppt sich als ein Drama erster Klasse.


    Das Buch wurde auch verfilmt. Die Figuren wurden im Film sehr gut umgesetzt. Doch das Buch ist natürlich um ein vielfaches tragischer.


    Gruß,


    nasap

  • Das hört sich ja sehr spannend an! Als ich mir die Beschreibung durch gelesen habe, habe ich echt Gedacht ich lese den Klappentext von "Die Kammer der toten Kinder" :shock: . Da sind es 2 Männer die durch einen Unfall Geld finden. Sind auch beide arbeitslos, der eine hat auch nicht gerne Geheimnisse vor seiner Frau und da einer das Geld sofort verprassen will und einer lieber abwarten kriegen sie sich in die Haare und auch hier werden ihre Handlungen immer brutaler und unlogischer.


    Jetzt weiß ich wo die Idee her war :lol:

    <--- The Power of books!


    :study: Judith Pinnow - Fast bis zum Nordkap

  • Was macht man, wenn man über 4 Millionen Dollar in einem abgestürzten Flugzeug findet? Das Geld behalten? Der Polizei melden?
    Genau dies ist Hank, Jacob und Lou passiert. Die drei beschließen, das Geld erst einmal zu behalten, bis sie sicher sein können, woher es stammt bzw. dass es keiner vermisst. Klingt einfach, doch daraus entwickelt sich eine Spirale, aus der die drei nicht mehr herauskommen und es wird auch vor Mord nicht zurückgeschreckt.


    Das Thema klingt toll; auch hat es der Autor recht gut umgesetzt. Die Geschichte beginnt spannend, hat aber leider in der Mitte einen Durchhänger, der erst gegen Ende hin wieder nachlässt. Der Schreibstil hat mir nicht so zugesagt, was daran gelegen ist, dass die Geschichte in der Ich-Form (Hank) geschrieben ist und stellenweise recht monoton erzählt wird.
    Sehr gut gemacht war der Aspekt, zu welchen Dingen einem so viel Geld treiben kann. Die Protagonisten steigern sich immer mehr in Sachen hinein; "können" gar nicht mehr anders handeln, versuchen ihr Tun irgendwie zu rechtfertigen. Und am Ende kommt dann die große Ernüchterung.


    Ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: / :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Jede Minute, die man lacht, verlängert das Leben um eine Stunde. (Chinesisches Sprichwort)

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere. (Erich Kästner)

  • Endlich habe ich es geschafft und bin damit fertig.


    Es hat mich nicht vom Hocker gerissen.
    Ja, die Idee ist Klasse, habe mir aber mehr davon versprochen.
    Der Protagonist versucht immer wieder sympathisch rüberzukommen, er ringt um Entschuldigungen für sein Tun, aber m.E. ist alles inakzeptabel was er im Endeffekt macht.


    Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, etwas langatmig und wie schon erwähnt, voll mit Entschuldigungen warum so viele Morde passieren müssen.
    Alles nur Gier und nicht Überlebenskampf oder Notwehr.


    Das Ende entschädigt für die langatmigen Passagen, da gibt es doch noch eine Art Gerechtigkeit.


    Von mir: :bewertung1von5::bewertung1von5: , :bewertung1von5: