Habe mich an dieser Stelle mit Marie verabredet um eine Minileserunde zu diesem Buch zu starten.
Dass ich ganz entzückt bin von den Büchern der Autorin Anne Tyler dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Auch dieses Buch zieht mich von den ersten Seiten an in seinen Bann.
Es ist die Chronik der Familie Peck. Eine chaotische und total spinnerte Familie, wie ich bereits jetzt nach den ersten 50 Seiten feststellen konnte, aber mein Herz fliegt ihnen bereits entgegen.
Was bisher geschah:
Der Großvater ist auf der Suche nach seinem Bruder Caleb, den er 1912 das letzte Mal gesehen hat. Bedenken er könne vielleicht nicht mehr am Leben sein, wischt er entschieden zur Seite, denn alle Pecks haben eine konstante Gesundheit. Seine Enkelin Justine unterstützt seine Suche und sitzt auch jetzt im Zug mit ihm um die Witwe eines Freundes von früher zu besuchen und zu befragen.
Großvater Daniel wohnt bei Justine zusammen mit ihrem Ehemann Duncan und der Tochter Meg. Er murrt zwar manchmal, aber er macht alle Umzüge, die regelmäßig jedes Jahr stattfinden mit. Grund ist Duncan, ein neugieriger, aber unruhiger Geist, talentiert in viele Richtungen, doch so schnell er sich für eine Aufgabe begeistert, langweilt er sich auch wieder und es steht ein Ortswechsel bevor. Auf zu neuen Taten. Ein weiters Opfer ist Meg, die Tochter-steht kurz vor dem Schulabschluß und muß nun erneut die Schule wechseln.
Justine gelingt es diesen wirren Haufen zusammenzuhalten. Sie kocht nicht gerne, sie putzt nicht gerne-also kein üblich geregelter Haushalt, aber trotzdem scheint alles zu klappen.
Wieder stehen alle vor einem Neubeginn. Duncan hat eine Stelle in einem Antiquariat angenommen, sie ziehen in ein eher baufälliges Haus.
Großvater Daniel erinnert mich ein wenig an den Opa meines Mannes. Liebenswert,ehemaliger Richter,aber eben schwerhörig. Sein Hörgerät verlegt oder vergißt er öfters. Unser Großvater hatte auch ein Hörgerät. Im Gegensatz zu Daniel trug er es auch, aber er merkte nicht, wenn es falsch eingestellt war und pfiff, was besonders bei Telefonanrufen zu so manchem Verdruß und Heiterkeitsausbrüchen führte.
Duncan irgendwie beneidenswert. Seine Unstetigkeit läßt ihn vieles ausprobieren. So ist er Experte für viele unnützliche Dinge geworden. Hat er keine Lust mehr auf den derzeitigen Alltag, beginnt er ein neues Umfeld zu schaffen. Hat nicht jeder mal schon das Gefühl gehabt, einfach alles hinzuwerfen und neu zu beginnen? Worüber wir nachdenken und es dann doch verwerfen, er führt es durch. Nun ja ob ich ständig mit Koffern und Kisten leben möchte-eher nicht. Auch um die zurückgelassenen Freunde und Bekannte täte es mir leid. Den Pecks mangelt es nicht daran. Sie scheinen schnell im neuen Umkreis Fuß zu fassen. Die Zurückgebliebenen schütteln traurig die Köpfe.
Vorneraus Justine, fröhlich und heiter, so scheint es mir bis jetzt, das Chaos "organisiert". Sie liest den Leuten die Karten. Keine Vergangenheit wie sie betont nur die Zukunft. Manche reisen ihr hinterher oder treffen sich mit ihr wie im Augenblick der Chef eines Wanderzirkus, der sich die Zukunft sagen läßt, aber nie danach handelt.
Alles in allem wieder viele skurile Personen und ein ungewöhnlicher Alltag in all dem Vertrauten.
Ich freu mich schon heute Abend weiter zu lesen und bin gespannt wir Marie die ersten Kapitel des Buches sieht.
Gruß Wirbelwind
Anne Tyler, Caleb oder Das Glück aus den Karten