Die Schwerter des Tiberius - Iris Kammerer

  • Nachdem ich den Tribun verschlungen habe, konnte ich natürlich auch vor den Schwertern des Tiberius nicht halt machen.


    Klappentext:
    "11 n. Chr.: Die Römer sind aus weiten Teilen Germaniens vertrieben. Seit seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft muss sich Gaius Cinna im römischen Heer neu behaupten. Als Unterhändler für Tiberius, den Erben des Augustus, trifft er erneut auf seinen Erzfeind Arminius, den Anführer der Aufständischen. Bald wird Cinna in den eigenen Reihen verdächtigt, mit dem Feind gemeinsame Sache zu machen. Als es zur Meuterei kommt, ist plötzlich auch das Leben seiner Frau Sunja in größter Gefahr. "


    Ich fand das Buch nicht ganz so gut wie den ersten Band "Der Tribun".
    Die Spannung hielt mich nicht so in den Bann, wie das im Tribun der Fall war. Es ist interessant, wie Sunja sich im römischen Alltagsleben behaupten muss, wie Cinnas Schwester in das häusliche Leben eindringt und welche militärischen Machtkämpfe Cinna ausfechten musst, aber doch insgesamt nicht so fesselnd, das man das Buch nicht wieder aus der Hand legen kann (wie es mir beim Tribun ergangen ist)
    Und im Gegensatz zum ersten Buch, wo die Charaktere auch - ich will es mal so ausdrücken - Grautöne hatten, waren sie hier überwiegend schwarz-weiß, gut-böse. Cinna hat seine unsympathischen Züge weitgehend abgelegt, das macht ihn etwas langweiliger.


    Aber die Geschichte ist dennoch lesenswert und ich finde es faszinierend, etwas über diese Zeit in Germanien zu erfahren. Bei den einzelnen germanischen Völkern und Ortsangaben blättere ich immer gerne auf die Karte, um zu sehen, wo sich das alles abspielte.
    Über die römische Strategie, sich einzelner Stämme zu versichern und die Uneinigkeit und die verschiedenen Interessen der einzelnen Fürsten gegeneinander auszuspielen, habe ich mir noch nie groß Gedanken gemacht und ich genieße es sehr, wie Cinna es schafft, private Interessen mit den römischen geschickt zu verbinden.
    Und angesichts mancher germanischen Bräuche (z.B. Frauen im Sumpf zu versenken) bekomme ich eine Gänsehaut und bin froh, damals nicht gelebt zu haben.


    Ich bin wirklich neugierig, wie es weitergeht, so dass auch der dritte Band sicher bald nach seinem Erscheinen seinen Weg zu mir finden wird. :mrgreen:


    grüße von missmarple

  • Hach, das klingt ja toll, Missmarple! Auch wenn du das Buch nicht gaaanz so toll fandest wie den Tribun, kann ich es trotzdem kaum erwarten es zu lesen... :mrgreen:
    Nur blöd, unsere Bibliotheken haben es nicht da...grummel...was mach ich denn da?



    LG schnakchen

  • Zitat

    Original von missmarple



    Ich fand das Buch nicht ganz so gut wie den ersten Band "Der Tribun".
    Die Spannung hielt mich nicht so in den Bann, wie das im Tribun der Fall war. Es ist interessant, wie Sunja sich im römischen Alltagsleben behaupten muss, wie Cinnas Schwester in das häusliche Leben eindringt und welche militärischen Machtkämpfe Cinna ausfechten musst, aber doch insgesamt nicht so fesselnd, das man das Buch nicht wieder aus der Hand legen kann (wie es mir beim Tribun ergangen ist)
    Und im Gegensatz zum ersten Buch, wo die Charaktere auch - ich will es mal so ausdrücken - Grautöne hatten, waren sie hier überwiegend schwarz-weiß, gut-böse. Cinna hat seine unsympathischen Züge weitgehend abgelegt, das macht ihn etwas langweiliger.


    Ich habe die gleiche Erfahrung gemacht. Irgendwie hat mich das Buch nicht vom Hocker gerissen. Zumal der Background um die Person des Cinna ein wenig konstruiert klingt. Aber warten mal den dritten Band ab. Vielleicht wird es dann besser.

  • Hallo,
    nachdem ich "Die Schwerter des Tiberius" jetzt auch gelesen habe, kann ich Missmarple nur zustimmen - der erste Teil war wirklich spannender. Das heißt nicht, dass dieser Band langweilig ist, an mehreren Stellen konnte ich ihn vor Spannung gar nicht aus der Hand legen...aber zwischendurch kam es doch ab und zu vor, dass die Handlung gar zu sehr durchhing und sich nur von Haushaltssorgen zum Kinderwunsch über Soldatengeplauder zurück zu Haushaltskram geschleppt hat.
    Man könnte vielleicht so sagen: nachdem der erste Band wirklich fantastisch war, hatte es der zweite schwer um mitzuhalten, und hat es erwartungsgemäß auch nicht ganz geschafft...



    LG schnakchen