Bernhard Hennen - Die Elfen

  • Mandred ist mit seinen Clanleuten auf der Jagd und begegnet dem "Manneber", einer Kreatur halb Mensch und halb Eber. Als einziger Überlebender dieser Begegnung, flüchtet er sich in einen mystischen Steinkreis und erwacht in der Welt der Elfen. Als erster Mensch, nimmt er an der sagenumwobenen Elfenjagd teil, um diesen Manneber zur Strecke zu bringen. Nicht ahnend, welche Kreise dies ziehen wird......

    Meine Meinung:


    Bei über 900 Seiten dürfte man eigentlich davon ausgehen, dass das Buch irgendwann einmal einen gewaltigen Durchhänger hat, aber den kann man vergeblich suchen.
    Wenn man die ersten, zugegebenermaßen etwas kitschigen Seiten bewältigt hat, taucht man ein in eine Welt, aus deren Bann man sich nur noch schwerlich wieder herausziehen kann. Dies wird nicht nur durch einen schönen Spannungsbogen, sondern auch durch Hennens sprachliches Talent erreicht.
    Auch die Handlung ist alles andere als linear. Es werden gleichzeitig verschiedene rote Fäden gesponnen, die sich immer wieder kreuzen und teilen. Wenn man meint, man liest einen hammerharten düsteren Fantasyroman, wechselt er in eine Liebesgeschichte, in einen Thriller, einen Zeitreiseroman oder einen klassischen Fantasy Roman. Aber niemals ist es langweilig oder undurchsichtig.
    Selten habe ich ein so emotionales Buch gelesen. Lachen und auch mal ein tränendes Auge sind bei diesem Werk wohl nicht zu vermeiden.


    Deshalb gibt es von mir: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich bin gestern mit dem Buch fertig geworden und muss zugeben: Ich bin total begeistert! Ohne vorher die ganzen Kommentare hier zu lesen, habe ich es einfach mal zur Hand genommen (Danke nochmal @Hirilvorgul für das Weihnachtsgeschenk :wink: )
    Ich hätte nie gedacht, dass ich diesen 900- Seiten- Wälzer so schnell verschlinge, aber tatsächlich konnte ich das Buch irgendwann garnicht mehr aus der Hand legen. Ein Glück sind Semesterferien! :cheers:
    Bei der Einführung in die Liebesgeschichte zwischen Nuramon, Farodin und Noroelle dachte ich schon "Ohje, geht das jetzt die ganze Zeit über so weiter?". Aber weit gefehlt: Sie ist zwar der Grund, warum die beiden Elfen überhaupt die ganzen Gefahren und Abenteuer auf sich nehmen, steht aber trotzdem eher im Hintergrund. Der Hauptaugenmerk liegt ja auf der Reise, bzw. Suche an sich. Dass es dabei immer wieder zu Zeitsprüngen kam, fand ich überhaupt nicht verwirrend, ganz im Gegenteil. Ich fand es irre spannend, nicht zu wissen, ob und wie sich die Lage geändert hat, jedes Mal wenn die Gefährten einen Albenstern benutzen. Dadurch bekommt die ganze Geschichte eine noch größere Dimension, als sie durch die lange Lebensspanne der Elfen sowieso schon hat. Besonders gefallen haben mir dabei auch die eingeschobenen Erzählungen/ Berichte aus diversen Chroniken, etc., die vom Focus auf die kleine Truppe abweichen, durch die man aber eben (teils sehr genau, teils nur wage) mitbekommt, was sich in der Zwischenzeit so ereignet hat.


    Generell fand ich es auch unglaublich spannend, dass sich die Geschichte so schnell und unerwartet entwickelt. Trotz der über 900 Seiten, gab es keine Stelle, an der ich mich gelangweilt habe. Ständig passiert irgendetwas, die Gefährten müssen die Richtung ändern, es gibt Rückschläge und Erfolge und immer wieder geraten sie in scheinbar ausweglose Situationen, aus denen sie sich irgendwie heraus kämpfen. Teilweise hat mich zwar genau das ein wenig gestört: Sie müssen einen anderen Weg einschlagen, dann erreichen sie "sofort" das nächste Zwischenziel... Aber ich will mich nicht beschweren, sonst wäre das Buch ja noch dicker geworden :loool:
    An vielen Stellen hätte ich mir gewünscht, noch etwas tiefer einzutauchen und mehr über den Hintergrund zu erfahren:

    Ich könnte noch ewig so weitermachen. (Ihr seht schon, Bernhard Hennen hat mich mit seinem Werk echt fasziniert!) Hoffentlich gibt es in den folgenden Teilen Antworten.
    Die Charaktere finde ich allesamt sehr gut gelungen (was selten ist), egal ob Mensch, Elf oder sonstiges Albenkind. Besonders toll an Nuramon, Farodin und Mandred gefällt mir, dass sie, so unterschiedlich sie auch sein mögen, trotzdem zusammen für die selbe Sache in den Kampf ziehen und sie dadurch diese Freundschaft aufbauen, die sie so sehr verbindet.


    Ich könnte jetzt noch weiter ausschweifen, über das dramatische Schicksal der einzelnen Hauptcharaktere; über ein zwar absehbares Ende, das dann aber trotzdem irgendwie plötzlich kommt; über den fesselnden Schreibstil, bei dem man wirklich glaubt mit in die Geschichte einzutauchen; ...
    Vor allem will ich aber allen, die ein gutes Fantasybuch lesen möchten, Die Elfen ans Herz legen :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Es ist eine gefährliche Sache, Frodo, aus deiner Tür hinauszugehen. Du betrittst die Straße, und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen, wohin sie dich tragen."

  • (Danke nochmal @Hirilvorgul für das Weihnachtsgeschenk )

    War völlig uneigennützig :wink: Aber nun komm ich an dieser Reihe wohl auch nicht länger vorbei...

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Mandred, Jarl eines kleinen Ortes am Fjord, ist mit mehreren Begleitern auf der Jagd, als sie einem Ungeheuer, halb Mensch, halb Eber, begegnen. Mandreds Begleiter werden alle getötet, er selbst kann schwerverletzt entkommen. Bei dem Versuch, sein Dorf zu warnen, landet er durch einen Steinkreis in der Albenmark, dem Land, in dem u. a. die Elfen leben. Deren Königin rüstet daraufhin eine Elfenjagd aus, die den „Manneber“ töten soll und initiiert dadurch eine Reihe von Abenteuern, denn die Menschenwelt und mit ihr die Albenmark sind bedrohter als zunächst gedacht.


    Endlich habe ich diesen gut 900 Seiten starken Roman gelesen – und genossen. Bernhard Hennen und sein Co-Autor (der in meinen Gedanken immer etwas untergeht) erzählen eine wahrlich epische Geschichte, die mich von Anfang an packen konnte und mich immer wieder emotional berührt hat, mehr als eine Träne habe ich vergossen, mich um die Charaktere gesorgt, mich mit ihnen geärgert, mit ihnen geweint und gelacht. Es gibt viele überraschende Wendungen, wie oft dachte ich z. B., das ist das letzte Abenteuer, das bestanden werden muss, und habe mich immer wieder geirrt. Der Roman umfasst einen sehr großen Zeitraum, es gibt Zeitsprünge, die auch den Charakteren passieren, denn ihre Reise führt oft durch die Albenpfade, die nicht immer garantieren, dass die Eingangszeit auch die Ausgangszeit ist. Die Protagonisten treffen auf viele verschiedene Charaktere und allerhand Wesen wie Kentauren, Gnome, Dschinn, Zwerge, Trolle, beseelte Bäume.


    Die Charaktere sind den Autoren gut gelungen, manche vielleicht ein bisschen (Fantasy)Klischee, im Grunde aber, zumindest bei den Hauptcharakteren, vielschichtig. Mandred und die Elfen Farodin und Nuramon begleitet man auf ihrem Weg, den Manneber zu besiegen und ein geliebtes Wesen zu befreien. Die drei bekommen wechselnde Begleiter, und trennen sich auch eine Zeit lang. Alle drei sind sehr unterschiedlich, besonders natürlich Mensch und Elfe, und müssen sich zunächst aufeinander einstellen. Ich selbst habe unter diesen Drei keinen Lieblingscharakter, jeden für sich finde ich interessant.


    Der Roman ist für mich ein absoluter Pageturner. Erzählt wird sehr bildhaft, durchgehend spannend und mit wechselnden Perspektiven, so dass fast jedes der relativ kurzen Kapitel mit einem Cliffhanger endet. Immer einmal wieder gibt es fiktive Zitate, z. B. aus Aufzeichnungen oder Sagen, durch die erzählt wird, was zwischenzeitlich passiert ist. Mir gefällt das sehr gut, es ist eine gelungene Idee, etwas geraffter zu erzählen. Viel Zeit verbringen die Abenteurer in der Menschenwelt, die in vielem der unseren in früheren Zeiten gleicht. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe Romane, die auf diesem aufbauen, und ich möchte sie alle lesen.


    Der erste Band der „Elfen“-Reihe ist sehr spannend, hat mich emotional berührt, mich mit seiner Welt und seinen Charakteren begeistert und war immer wieder für Überraschungen gut. 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Genre-Fans.

  • An das Buch wurde ich auch erst letztens wieder erinnert. Also "letztens" meint Anfang des Jahres, als meine Freundin die Bücher der Reihe aus den Tiefen meiner Bücherregale hervorgezogen und auf gut Glück gelesen hatte. Sie war auch direkt begeistert. Genauso wie bei mir. Dass ich das Buch gelesen hatte, ist ewig her, aber der Eindruck ist geblieben: es ist ein wirklich schönes Buch, finde ich.


    Selten habe ich ein so emotionales Buch gelesen. Lachen und auch mal ein tränendes Auge sind bei diesem Werk wohl nicht zu vermeiden.

    Das ging mir ganz genauso ! Ich weiß noch, wie geschockt ich war, als Mandred tatsächlich gestorben war. Meine Erinnerungen sind ganz stark verblasst, doch sind mir die vielen Zeitsprünge noch bekannt, die oft an Mandred nicht folgenlos vorübergehen. Also wurden wir als Leser schon oft an seine Sterblichkeit im Gegensatz zu den beiden Elfen erinnert. Dennoch war ich wirklich mitgenommen und musste damals eine Lesepause einlegen. :loool:


    Die Charaktere finde ich allesamt sehr gut gelungen (was selten ist), egal ob Mensch, Elf oder sonstiges Albenkind. Besonders toll an Nuramon, Farodin und Mandred gefällt mir, dass sie, so unterschiedlich sie auch sein mögen, trotzdem zusammen für die selbe Sache in den Kampf ziehen und sie dadurch diese Freundschaft aufbauen, die sie so sehr verbindet.

    Das war wirklich gut beschrieben in diesme Roman, stimmt. Ich war am Ende echt erpicht darauf, mehr über die Protagonisten zu erfahren. Sie wurden natürlich schon gut charakterisiert, doch ich sehe es als Lob, dass ich unbdingt MEHR wissen wollte. :shock:



    Geht mir genauso. Das Buch liegt nun bestimmt schon seit 2-3 Monaten unangetastet neben meinem Bett. Ich fand es auch langweilig und extrem fad geschrieben. Irgendwie hat mich die Geschichte nicht in seinen Bann gezogen und ich hatte nicht dieses "ich-möchte-gerne-weiter-lesen / ich-muss-unbedingt-wissen-wie-es-weitergeht"-Gefühl. Ich weiß nicht, ob und wann ich dieses Buch jemals zu Ende lese.

    Tatsächlich kann ich aber trotzdem verstehen, wieos dir das Buch nicht gefiel. Es war echt stellenweise etwas vorhersehbar und es bedient einige Stereotypen des Genres. :loool:

  • Auf diese Reihe war ich ja schon lange neugierig - und da es ja mittlerweile schon so viele Bände gibt, hab ich sie leider einige Zeit vor mir hergeschoben ... und ich kann nur sagen: zum Glück habe ich mich endlich daran gewagt!


    WOW! Was für ein geniales Buch! Ich bin ehrlich gesagt ohne große Erwartungen daran gegangen und obwohl der Einstieg noch nicht wirklich außergewöhnlich war, hab ich doch gemerkt, dass mir der Aufbau und Rhythmus der Geschichte sehr gefällt!


    Bernhard Hennen erzählt hier eher ruhig, dafür mit sehr viel Liebe zum Detail! Über Elfen gibt es ja eine Vielzahl an Büchern, Geschichten und Mythen und er hat hier ein perfektes Bild aus den alten Überlieferungen geschaffen und neuen Ideen, die mich völlig verzaubert haben! Die Welt der Elfen in Elbenmark haben eine weitreichende Vergangenheit und Verbindungen zur Menschenwelt - wobei die Menschen nicht auf unserer Erde beheimatet sind sondern auch eine "andere" Welt bewohnen. Unserer sehr ähnlich und in der Mittelalter Zeit angesiedelt.


    Zu Beginn weiß man noch überhaupt nichts und wird Zeuge eines Überfalls durch eine Kreatur, der noch weitreichende Folgen haben wird; aber der Autor versteht es perfekt, den Leser mit dieser Welt immer mehr in den Bann zu ziehen.


    Jetzt, nach Beenden des Buches, hab ich das Gefühl, dass ich mit den Protagonisten Jahrhunderte durchlebt habe. Es gibt so eine Fülle an Abenteuern, an abwechslungsreichen Überraschungen und Entwicklungen der Protagonisten, die mich total mitgerissen hat und mit denen ich auf jeder Seite mitgefühlt und mitgelitten habe. Ich wusste auch nie wie es weitergehen wird, denn es gibt keinen geraden Pfad, der den Figuren den Weg weist. Sowas liebe ich ja sehr, wenn alles so ungewiss scheint und in jedem neuen Kapitel eine neue Wendung wartet!


    Die Charaktere fand ich auch grandios gezeichnet, mit all ihren Ecken und Kanten, ihren Sehnsüchten und Ängsten, ihrem Mut und ihrer Verzweiflung ... sie alle sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich freu mich immens, dass es noch so viele weitere Bände gibt und ich das Schicksal Einzelner noch weiter verfolgen kann!

    Selbst die Liebesgeschichte, die hier im Hintergrund eine wichtige Rolle spielt, hat mich total eingenommen - denn sie war weder kitschig, noch rührselig, sondern wirkte absolut echt und auf tragische Weise herzerwärmend.


    Alles wurde wunderbar ineinander aufgebaut, immer wieder neues kennengelernt, ein tolles Konzept der Magie entworfen und wunderbar miteinander verbunden. Gerade auch das "Spiel mit der Zeit" fand ich grandios, möchte aber wegen Spoilern nicht näher darauf eingehen, und auch die vielen kleinen Einzelheiten, die diese Welt, die Charaktere und die gesamte Geschichte so wirklich erscheinen ließ, kann ich echt nur bewundern.

    Ich bin einfach nur begeistert und freu mich, ein neues Highlight im Fantasy Genre entdeckt zu haben, das noch lange in mir nachklingen wird!


    Mein Fazit: 5 Sterne - Highlight!


    Weltenwanderer