Dorothee Müller - Katharinas Erbe

  • Klappentext:


    Eine Zeitreise in die Epoche des Dreißigjährigen Krieges


    1650 an der Untermosel: Der fünfzehnjährige Josef wird von seiner Familie aus der Eifel nach Lay an der Mosel geschickt, wo er als Knecht auf dem Hof des Johann Weltershof und seiner Nichte Katharina arbeiten soll. Die junge Kaufmannstochter hat in dem grausamen Krieg, der Deutschland dreißig Jahre lang verwüstete, fast ihre ganze Familie verloren. Bei ihrem Onkel aufgewachsen, lebt sie nun in der Nähe von Koblenz und beginnt mit vorsichtiger Hoffnung, an den Frieden zu glauben.
    Aber noch wirft der Krieg dunkle Schatten: Ein plündernde Bande entlassener Söldner hat sich im Wald über dem Moseltal verschanzt und bedroht das Dorf. Der Anführer der Söldner ist für Katharina und ihren Onkel kein Unbekannter. Doch was am Bedrohlichsten ist: Es scheint einen Verräter und Mörder in Lay zu geben, der auf der Seite der Soldaten steht.
    >Katharinas Erbe< ist ein packender Kriminalroman um Freundschaft und Verrat, Liebe und Mord - und um eine tödliche Rache.


    Zitat

    Zwischen blühenden Obstwiesen lag der Ort in der Moselbiegung. Ein Kirchturm, so weiß und rosa wie Apfelblüten, ragte zwischen den Häusern empor. Weiß waren auch die Häuser getüncht, und die schifergedeckten Dächer schimmerten im gleichen silbrigen Grau wie der Fluss. Dahinter erstreckte sich Laubwald in hellem Frühsommergrün über den Berghang bis zur Anhöhe.
    Das Dorf sah von dieser Moselseite aus, als hätte es den Krieg nie erlebt, als könnte es hier nier Krieg geben.


    Eigene Beurteilung:


    Neben den erwähnten Momenten spielt auch sehr schnell die Hexenverfolgung in die Handlung mit hinein, was die Situation noch etwas komplizierter macht. Ohne dabei aber ins historisch-feministische abzugleiten.


    Ein sehr dichter und spannend erzählter historischer Kriminalroman mit überaus glaubhaften Charakteren, die einen nicht loslassen, so dass man das Buch am liebsten gar nicht aus der Hand legen möchte. Die historischen Realitäten werden netterweise am Ende noch in einem kleinen Nachwort der Autorin näher erläutert, so dass man Fiktion und wahrscheinliche Realität ein wenig besser trennen kann. Alles in Allem etwas Nettes zum Lesen auf der Couch in diesem Indoor-Sommer. :thumleft: :study: :thumright: