Paul Cleave - Der siebte Tod/The Cleaner

  • Kurzbeschreibung (www.amazon.de) :



    Mein Name ist Joe. Ich bin ein netter Kerl. Aber manchmal bringe ich Frauen um.
    Joe hat sein Leben scheinbar fest im Griff - tagsüber jobbt er als Putzmann bei der Polizei, abends geht er anderen Tätigkeiten nach. Er denkt daran, seine Fische zweimal täglich zu füttern und seine Mutter mindestens einmal pro Woche zu besuchen, obwohl er ihren Kaffee ab und zu mit Rattengift verfeinert. Er stört sich kaum an den Nachrichten über den Schlächter von Christchurch, der - so wird behauptet - sieben Frauen umgebracht hat. Joe weiß, dass der Schlächter nur sechs getötet hat. Er weiß es ganz einfach. Und Joe wird diesen Nachahmer finden; er wird ihn für die eine Tat bestrafen und ihm die anderen sechs Morde anhängen. Ein perfekter Plan, denn er weiß bereits, dass er die Polizei überlisten kann. Das Einzige, was noch getan werden muss, ist, sich um all die Frauen zu kümmern, die nicht aufhören, ihm im Weg zu stehen.


    Grundsätzliches dazu :


    Mich hat die Kurzbeschreibung sofort angesprochen, da ich ein ausgemachter Thriller-Fan bin. Er klang für mich nach einer neuen Idee und außerdem fand ich es ganz interessant, mal keinen Thriller von einem amerikanischen, sondern von einem neuseeländischen Autor zu lesen.


    Mein persönliches Fazit :


    Mir selber hat das Buch überhaupt nicht gefallen. Dafür gab es einige Gründe :


    Der Spannungsaufbau ist Mr. Cleave meiner Meinung nach nicht wirklich gelungen. Interessant ist zwar die Erzählung der Geschichte in der "Ich"-Form von Joe, aber diese Erzählung seines Lebens ist streckenweise sehr in die Länge gezogen.


    Weiterhin gefiel mir der Wechsel zwischen dem Joe, der einen zurückgebliebenen jungen Mann spielt, dem Joe, der hinterlistige und mörderische Gedanken hat und zuguterletzt dem Joe, der seiner Mutter "hörig" ist, nicht wirklich. Das ist sicher eines der Hauptbestandteile des Buches, aber halt nichts für mich.


    Auch das Verhalten der weiblichen Hauptpersonen in diesem Buch (wo es zwei wichtige gibt - die Mutter will ich mal außen vor lassen) fand ich nicht gut. Die eine Geschichte war an den Haaren herbeigezogen und passte irgendwie nicht zu der Geschichte von Joe. Diese Frau taucht einfach an einem Abend in der Bar auf und übernimmt eine der gewalttätigen Rollen in dem Buch. Warum und wieso sie nun gerade auf Joe fixiert war, warum sie nun gerade in dieser Stadt war und einige andere Sachen passten nicht in die grundsätzliche Geschichte.


    Die andere weibliche Hauptperson fand ich eine zeitlang als dumme, nur an das Gute im Menschen glaubende Frau dargestellt. Da konnte ich nur mit dem Kopf schütteln, weil ich nicht verstanden habe, warum sie Joe immer schützt. Erst am Ende des Buches wird sie mutig und durchschaut sein falsches Spiel.


    Was ich allerdings am Schlimmsten fand, war, das die Gewaltszenen in diesem Buch (Vergewaltigung, Mord und Verstümmelung) sehr ausgiebig und in Einzelheiten erzählt wurden. Da hätte es dem Buch vielleicht auch gut getan, einfach nur manche Sachen anzudeuten. Obwohl ich schon viel abkann, war das etwas zu heftig für meinen Geschmack.




    Ich habe mich durch das Buch durchquälen müssen und kann es somit nicht so sehr empfehlen - aber Geschmäcker sind ja bekanntlich unterschiedlich (und das ist auch gut so) :wink: Zum Glück habe ich danach Sebastian Fitzek - Die Therapie gelesen und war für alles entschädigt :D

    Ich mache immer mehrere Diäten, weil ich von einer nicht satt werde :D

  • Danke, mopule, für die Buchvorstellung.


    Ich habe "Der siebte Tod" schon länger im Regal stehe aber bisher hatte ich noch nicht das Bedürfnis es zu lesen. Obwohl deine Meinung nicht sehr positiv ist hast du mich neugierig gemacht und ich werde es bald Lesen.


    Ich werde dann berichten wie es mir gefallen hat.

  • Na ja, Moplue, was du schreibst klingt ja nicht sehr ermutigend.
    Ich habe das Buch einfach so nach der Inhaltsbeschreibung für unsere Bücherei gekauft und auch gestern eingebunden und zur Ausleihe fertig gemacht.
    Dann bin ich wirklich mal gespannt, wie die Reaktionen der anderen Leser/innen sind.

  • Originaltitel: The Cleaner
    413 Seiten



    Autor:
    Paul Cleave wurde am 10. Dezember 1974 in Christchurch, Neuseeland geboren, dem Ort, wo auch seine Romane spielen. Neben dem Schreiben renoviert er Immobilien ("Ich kaufe ein Haus, lebe etwa ein Jahr in ihm, während ich es renoviere, und verkaufe es dann").


    Der Fan von Stephen King und Lee Child begann im Jahr 2000 mit der Arbeit an seinem Debütroman. Sein zweiter Roman, der auch bei Heyne erscheinen wird, ist in Vorbereitung.



    Meine Meinung:
    Eine äußerst interessante Figur dieser Jo, der Schlächter von Christchurch. Ein ganz eigenwilliger Charakter, der bei der Polizei als Reinigungskraft angestellt ist und einen dümmlichen Eindruck macht, was auch der Grund dafür war, dass man ihm diesen Job gegeben hat. Jeder mag ihn, aber er wird eben wie ein geistig Zurückgebliebener behandelt, freundlich und nett, aber dadurch fällt er auch nicht auf und wird auch nicht besonders beachtet.


    Auf der einen Seite ein sehr lieber Mensch, der seine beiden Goldfische über alles liebt und sogar einer Katze das Leben rettet, auch seine Mutter besucht er regelmäßig und könnte ohne sie nicht leben, obwohl er ihr hin und wieder Rattengift in den Kaffee gibt. Die andere Seite aber ist der brutale Mörder, der schon einige Menschen auf dem Gewissen hat und die er auch ganz furchbar zurichtet.


    Plötzlich gibt es aber eine weitere Leiche, für die ein Trittbrettfahrer verantwortlich ist und das geht natürlich nicht. Jetzt macht Joe sich auf den Weg, diesen zu finden und hat noch die gloreiche Idee, diesem dann seine eigenen Morde anzuhängen. Zusätzlich taucht dann allerdings noch die mysteriöse Melissa auf, die versucht ihn zu erpressen.


    Ein sehr spannender Thriller und obwohl man den Schlächter kennt, geht die Spannung niemals verloren, im Gegenteil, es ist hoch interessant alles aus seiner Sicht zu erleben. Es ist sehr flüssig geschrieben und die Figur des Joe - zwei Seelen in einer Brust - unglaublich gut dargestellt. Ein erstklassiges Debüt, welches mir sehr gut gefallen hat und ich bin schon sehr auf den zweiten Roman, der bereits in Vorbereitung ist, gespannt.

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Hallo zusammen,


    ich kreise nun schon eine ganze Weile um das Buch herum, war mir aber irgendwie nicht sicher.
    Nach der Rezesion von moplue wurde ich dann schon etwas gespannten, aber aufgrund von deiner doch sehr positiven Meinung Helga, bin ich nun restlos überzeugt und werde das Buch sehr bald bestellen :thumright:


    Dankeschön :dance:

    Liebe Grüßle
    Halbengelchen


    Momentan :study: Black Dagger - rauf und runter!


    Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt!(Albert Einstein)

  • Hallo Halbengelchen,


    aber Vorsicht, da es hier sehr geteilte Meinungen gibt. :roll: Moplue hat es ja gar nicht so gefallen, mir wiederum schon. Vielleicht kannst du es dir ausleihen, nicht dass du dann enttäuscht bist. :wink:

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Hallo zusammen,


    sehr interessant, wie hier die Meinungen auseinander gehen.
    Ich glaube dieses Buch kann man nur mögen, oder hassen :D


    Mich hat es neugierig gemacht, das es aus der Sicht des Serienmörders bzw. Geistesgestören geschrieben ist.


    Es liest sich flott und unterhaltsam. Ich habe für das Buch 3 Tage gebraucht.


    Teilweise war es doch sehr makaber, was natürlich zu erwarten war, aber dann musste ich zwischendruch auch wieder grinsen, u.a. über die drögen Kommentare.


    Irgendwie schafft es der Autor, dass der Leser zwischendurch so was wie Mitgefühl oder Sympathie für das Monster fühlt. Ich fand das erschreckend und habe während des lesens immer gedacht, dass es ja wohl nicht sein kann, dass der davon kommt.


    Sicherlich aber kein Buch, von dem man in 10 Jahren als Klassiker spricht.


    Fazit: Trotzdem nicht alles glaubwürdig ist, ein **** Lesevergnügen. Ich fühlte mich gut unterhalten. Aber es ist kein Buch, was einen noch tagelang weiter beschäftigt.

    Liebe Grüße
    Sonne



    Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.
    (Augustinus Aurelius, römischer Kirchenlehrer)

  • Inhalt: Tagsüber putzt Joe in der Polizeistation, zweimal täglich füttert er seine Fische, einmal die Woche besucht er seine Mutter. Gelegentlich würzt er ihren Kaffee mit Rattengift. Die Berichte über den Schlächter von Christchurch, der sieben Frauen ermordet haben soll, lassen ihn kalt. Denn er weiß, dass es nur sechs waren. Er ist der Einzige, der das wissen kann. Jemand anderes hat den siebten Mord begangen. Jetzt wird er ihn finden, ihn bestrafen und ihm die anderen sechs Morde anhängen.


    Ich habe jetzt die ersten 100 S. gelesen und ich fand das Buch von der ersten Seite an spannend und fesselnd.
    Es ist mal ein ungewöhnlicher Krimi, da aus der Sicht eines mehrfachen Mörders, auch noch aus der Ich-Perspektive, berichtet wird.


    Bin schon gespannt, wie es weiter geht :bounce:.

  • Zitat

    Original von Lovely
    engelchen
    Ich könnte es dir ausleihen, wenn du magst. ;)


    Oh, das wäre super, super lieb von dir :cheers:
    Da sag ich natürlich nicht nein ;)
    Ich schick dir ne PN, dann könnten wir das so ausmachen :flower:

    Liebe Grüßle
    Halbengelchen


    Momentan :study: Black Dagger - rauf und runter!


    Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt!(Albert Einstein)

  • So, habe das Buch heute zu Ende gelesen.


    Also ich fand es bis zum Schluß spannend und interessant. Interessant, weil es eben mal aus der anderen Perspektive, der des Mörders, geschrieben war.


    Auch die Figur des Joe fand ich sehr gelungen. Als Putzmann bei der Polizei als geistig zurückgeblieben betrachtet, plant er eiskalt Morde und nutzt die Möglichkeiten, während seiner Arbeit zu beobachten, wie die Polizei mit ihren Ermittlungen vorankommt.


    Was ich wirklich unglaubwürdig fand und was auch in dem Buch nie geklärt wurde, wie Joe ausgerechnet auf eine Killerin stoßen konnte. Und davon lebt ja der zweite Teil des Buches. Das war doch etwas sehr konstruiert.


    Auch muß ich mich anschließen. An einigen Stellen ist das Buch schon sehr grausam. Da hätte der Autor doch etwas an seinen Ausführungen der Details "sparen" können.


    Trotz dieser Einschränkungen hat mich das Buch gut unterhalten.

  • Ich würde sagen meine Bewertung liegt so bei 2 von max. 5 Punkten. Die Idee ist ja ganz gut, ein Killer auf Mördersuche und die Story ist ja auch ganz spannend erzählt. Was mich aber furchtbar gestört hat, war die Trittbrettfahrerin Melissa, ich finde die Figur wäre für den eigentlich Handlungsstrang nicht nötig gewesen. Macht die ganze Geschichte doch ziemlich wirr und unglaubwürdig.
    Ich fürchte fast es gibt eine Fortsetzung.....


    :thumleft: :thumleft: (2 v. 5)

  • Inhalt
    Joe ist der Schlächter von Christchurch. Er hat bis dato 6 Morde verübt und auf einmal wird ihn ein 7. angehängt. Aber Joe ist empört und macht sich auf die Suche nach dem Mörder den er dafür bestrafen möchte. Weiter mordend begibt er sich auf immer dünneres Eis und es gibt ein großes Finale was einige überraschen wird.

    Meine Rezension
    Kann man einen Psychopathen der absolut pervers und verrückt ist mögen ? Ja man kann !!!!! Joe ist schlau, arbeitet er tagsüber als Behinderter Schwachkopf in der Polizei als Reinigungskraft, ist er abends als schlauer Mörder unterwegs. Die ganze Geschichte ist absolut spannend, das man wirklich manchmal sehr tief einatmen muss. Trotz vieler grauenhafter Details, ist mir Joe nicht gänzlich unsympathisch. Ich möchte ihn natürlich nicht begegnen aber er hat auch viele nette Seiten an sich. Nach und nach bekommt der Leser auch die nicht so tolle Kindheit von Joe mit, obwohl er sich einzureden versucht das immer alles in Ordnung war.
    Auch der Polizeieinsatz und die Fahndung hat der Autor sehr gut herüber gebracht, auch die Verzweifelung der Polizei endlich einen Mörder aufweisen zu können. Ab etwa Mitte des Roman wird man als Leser sehr stark überrascht und es wird richtig brutal, und dieses ist nicht für schwache Nerven. Bin auch Tage danach mit den Gedanken bei der einen Szene und ...puh... Hut ab für die Phantasie des Autors !!!!!!!!!
    Die Protagonisten sind sehr schnell lieb gewonnen, einige nerven, manche liebt man einfach, und manche gehören einfach lose zu diesen Buch dazu, um die Handlung identisch zu halten. Aber eigentlich kann man das Buch auch in wenigen Worten beschreiben -.

    Ein Buch, und ein Haufen Psychopathen !!!!!

    Leser die selber Opfer waren, sollten auf gar keinen Fall dieses Buch lesen, da es einfach zu real geschrieben ist. Aber wenn man mit diesen Buch fertig ist, wird auch jeder Leser seine dunkle Seite seines eigenen Ichs erkennen.

    Fazit: Wer Thriller liest wird dieses Buch lieben und es ist ein MUSS für jedes Bücherregal !!!!

    Anmerkung: Da ich einen Fehldruck hatte, sollte man auf Seite 352 nach schauen ob es danach normal weitergeht.

    Zum Schluss möchte ich einen Satz zitieren warum ich dieses Buch unbedingt lesen musste, weil ich darüber so gelacht habe.

    Mein Name ist Joe
    Ich bin ein netter Kerl.
    Aber manchmal
    bringe ich Frauen um

  • Der Inhalt und der Autor wurden eh schon vorgestellt, da die Meinungen aber doch kontroversiell sind, stell ich hier mal die von mir verfasste Kritik auf meiner Homepage www.polizeicafe.at rein. Kurz vorweg: Ich war begeistert. 4 von möglichen 5 Sternen auf meiner Seite!


    Ein wirklich krankes Buch.
    Es ist so gut geschrieben, dass man den psychopatischen Mörder durchaus sympathisch findet. Auf unschuldige Art schildert er, dass er meistens eigentlich gar nicht das Morden im Sinn hat. Es passiert ihm halt.
    Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, dass gleichzeitig dermaßen schräg und witzig war.
    Manchmal lässt in all seiner Grausamkeit Stephen King grüßen, manchmal überrascht Cleave einfach mit herrlich schwarzem Humor.
    Nichts für sanfte Gemüter - geht es doch recht blutrünstig zu. Jedenfalls ist dieses Buch eine große Empfehlung an Thriller-Fans, aber auch für mich als passionierten Krimileser war es ein Riesenspaß und es fiel mir oft schwer das Buch abends aus der Hand zu legen.