E.T.A. Hoffmann: Das Fräulein von Scuderi

  • Das Fräulein von Scuderi ist eine schon etwas ältere Schriftstellerin, der es durch ihre Entschlossenheit und ihre Überzeugung gelingt einen merkwürdigen Kriminalfall aufzudecken.


    Mehr will ich vom Inhalt nicht verraten... Die meisten von euch haben es wahrscheinlich - so wie ich ja auch- in der Schule gelesen, das schieße ich zumindest aus der Tatsache, dass beim Suchen nach einer bereits existierenden Vorstellung nur Themen, die mit Schule zu tun hatten gefunden hab.


    Naja Schullektüre, denkt man sich da... ich habe das Büchlein in einem verschlungen und bin im Nachhinein immer noch begeistert davon. Jedes Wort scheint an der rechten Stelle zu stehen, wohlüberlegt zu sein. Ich muss sogar zugeben, seitdem ich es gelesen habe, kommt mir unsere heutige Sprache viel zu einfach vor, aber das ist ja bestimmt Blödsinn, sintemal Herr Hoffman doch sicher auch nur die Sprache, die zu seiner Zeit gebräuchlich war verwendet hat...
    Nichts desto trotz- sehr beeindruckend, äußerst spannend, durchgehend empfehlenswert, für all jene, die noch nicht gezwungen waren, es zu lesen.

    Liebe Grüße, Anna


    :study: Reif Larsen: Die Karte meiner Träume
    :study: Miguel de Cervantes: Don Quijote ------> :jocolor:

  • Ich habe das Buch nicht nur in der Schule gelesen, sondern auch noch ein Referat darüber gehalten. Doch ich könnte nicht mehr sagen, worum es in dem Buch geht :uups: Und ich weiß auch nicht mehr, was genau die Romantik kennzeichnet ...


    grüße von der vergesslichen missmarple

  • Also ich habe das Fräulein von Scuderi in der 8. Klasse (ist also mittlerweile 5 Jahre her) gelesen und ich fand es fürchterlich langweilig, was aber auch daran lag, dass unsere Deutschlehrerin bzw. Referendarin uns das Buch als Krimi angekündigt hat.
    An sich war es noch ok, auch wenn ich an der Sprache ein bisschen zu knabbern hatte, wobei ich als einer der wenigen das Buch zu Ende gelesen habe und es auch verstanden habe.


    Na ja, vielleicht lese ich es irgendwann nochmal, weiterempfehlen würde ich es persönlich nicht unbedingt.


    Liebe Grüße Eimyrja

    ~Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.~
    - Heinrich Heine -

  • Nicht mein Genre!


    Diese Kriminalnovelle entstand 1819 und ist laut Wiki der erste deutsche Krimi überhaupt. Das mir dieses Genre so überhaupt nicht zusagt, beweist, dass ich diese 80 Seiten in drei Tagen gelesen habe, und somit kann ich keine objektive Bewertung verfassen, weil sie wirklich rein subjektiv ausfallen würde.
    Die Sprache von Hoffman, und wie er eine Thematik angeht, gefällt mir allerdings.

  • somit kann ich keine objektive Bewertung verfassen


    Wer kann das schon??? Nicht Du, nicht ich, nicht Marcel R-R.
    (Ich erinnere mich an eine andere Hoffmann-Rezension, in dem Du Eichendorffs und Novalis' Sprache "schwülstig" nanntest. War das objektiv?)


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Nicht nur wegen der hochwertigen Leinenbindung und des schönen Covers ist dieses Werk in meinen Augen bestens als Geschenk geeignet. Die Novelle ist anspruchsvoll und dennoch sehr spannend.


    Handlungsort dieser Novelle ist das Paris des 17. Jahrhunderts. Ein geheimnisvoller Unbekannter überbringt dem Fräulein von Scuderi ein wertvolles und außergewöhnliches Schmuckstück. Ein Schmuckstück, das nur von einer Hand, dem angesehensten Juwelier der Stadt, stammen kann. Ebendieser wird kurze Zeit später ermordet, glücklicher Weise konnte der heimtückische Morder direkt dingfest gemacht werden. Doch das Fräulein mag nicht so recht an die Schuld des Mannes glauben und verhört, denkt, verknüpft und klärt schließlich auf. Dabei entsteht eine überraschende Kriminalhandlung, die uns auch in die Vergangenheit den Fräuleins führt, bei welcher auch Geheimnisse, die Liebe und eine Portion Grusel nicht zu kurz kommen. Vor allem aber, liest sich das Buch unfassbar spannend. Als Leser wird man von neuen Irrungen und Wirrungen überrascht und folgt dem sympathischen, alten Fräulein gerne bei der Suche nach der
    Wahrheit.


    Das wahre Kunstwerk ist hier jedoch eindeutig die Sprache. E.T.A Hoffmann wusste was er kann und zeigte dies in dieser Novelle nur zu gerne. Er gibt sich den Worten voll und ganz hin und seine Leidenschaft für die Sprache füllt jedes Wort. Meine Leidenschaft für Geschriebenes wurde von seinen Worten weiter befeuert und so war dieses Buch für mich ein wahrer Genuss, eine Auszeit, einige Momente für mich und die Schönheit der Sprache.


    Fazit: Ein wunderschön gestalteter Klassiker aus dem 19. Jahrhundert, welcher durch Handlung vor allem aber durch Stil begeistern kann.