Laila El Omari - Der Duft von Sandelholz

  • 658 Seiten



    Autor:
    Laila El Omari, geboren in Münster als Kind eines palästinensischen Vaters und einer deutschen Mutter, studierte Orientalistik, Germanistik und Politikwissenschaften in Münster und Bonn. Sie arbeitet in den Bereichen Kommunikation und Forschung.



    Inhalt:
    Bombay 1753: Die lebenslustige Elisha Legrant begehrt gegen alle Koventionen der englischen Kolonialgesellschaft auf. Statt gepflegte Konversation zu betreiben, erkundet sie lieber das bunte Treiben am Hafen, die Vielfalt von Farben und Gerüchen auf dem Basar oder die traditionelle Kunst der Kalligraphie.


    Als Elisha dem Arzt Damien Catrall begegnet, ist sie fasziniert von seinem medizinischen Wissen und bittet ihn, sie zu unterrichten. Schon bald wird aus den fachlichen Gesprächen mehr - das Paar kommt sich immer näher. Doch Damien ist auf Drängen seines Vaters bereits mit einer reichen Erbin verlobt, eine gemeinsame Zukunft scheint damit unmöglich…



    Meine Meinung:
    Eine wunderschöne Geschichte, die in Indien von 1753 - 1761 spielt. Es ist zwar eine Liebesgeschichte, aber trotzdem würde ich es eher als Familiengeschichte bezeichnen. Sehr gut finde ich, dass am Ende des Buches noch ein Glossar und ein zeitlicher Abriss angefügt wurde, sowie eine Karte von Indien, was sehr aufschlussreich ist.


    Elisha Legrant lernt den Arzt Dr. Damian Catrall kennen und verliebt sich in ihn. Doch in diesen Zeiten werden Ehen noch teilweise von den Vätern bestimmt, da es um Ansehen und Vermögen geht und Damian ist bereits mit einer anderen Frau verlobt. Damian ist das uneheliche Kind von Elizabeth Plant und weil sein Stiefvater ihm das Medizinstudium in England ermöglicht hat, hat er ihm versprochen sich mit Jane Marchand zu verloben.


    Die Geschichte erzählt nun das Leben dieser beiden Familien, der Familie Legrant in Bombay und der Familie Plant in Madras und natürlich den Kampf um die Liebe zwischen Elisha und Damian. Es wird abwechselnd zwischen Bombay und Madras hin- und hergesprungen, aber immer ohne den Faden zu verlieren. Man taucht in die jeweiligen Familien und deren Leben ein - Elisha hat noch zwei Schwestern und Damian eine Halbschwester und einen Halbbruder - und erlebt ihren Werdegang, was recht interessant ist, vor allem in dieser Zeit. Nebenbei erfährt man auch einiges über die politische Situation, die aufkommenden Kämpfe zwischen den Franzosen und den Engländern, die immer wieder stattfinden.


    Was ich ein bisschen vermisst habe, da ja alles in Indien spielt, sind mehr Details über das Land und vor allem über die Menschen. Auch das Ende war für mich dann doch etwas plötzlich, da hechelt man durch 658 Seiten und dann klärt sich alles kurz und bündig, genaugenommen auf der letzten Seite, da hätte ich gerne noch etwas mehr darüber gelesen, auch was mit einigen anderen Personen geschehen ist, aber trotz allem hat es mir sehr gut gefallen.


    Ein tolles Buch, das man nicht mehr aus der Hand legt, wenn man einmal damit begonnen hat. Es bewegt einen auf verschiedenste Weise, man ärgert sich, ist traurig, manchmal wütend und man freut sich auch, und ich hoffe, es kommen noch viele solcher Bücher.

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Hallo Helga,
    nachdem das Erstlingswerk "Die englische Erbin" (auch eine Empfehlung von dir) schon recht gute Ansätze zeigte, und deine Rezi so ansprechend wirkt, habe ich es gleich mal auf meine LiB gesetzt. Wird allerdings eine Weile dauern bis ich es lesen kann, denn meine SUB ufert bereits total aus.
    Danke für die schöne Rezension!
    Gruß Wirbelwind


    :study: Anna Enquist, Letzte Reise

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Das Buch SUBt bei mir auch schon, jetzt bin ich aber mal gespannt :)

    Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?


    Charles Dickens

  • Na, dann wünsche ich euch beiden viel Spaß damit und bin schon gespannt wie es euch gefällt. :wink:

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Inzwischen habe ich auch "Der Duft von Sandelholz" gelesen. Es war mein erstes Buch von Laila El Omari.


    Ich kann Helga's Rezi in allen Punkten zustimmen. Zu Beginn hatte ich ein paar Probleme mich in das Buch einzulesen, aber als es dann mehrere Handlungsstränge gab, las es sich fast wie von allein. Die im Roman vorkommenden Beschreibungen des Lebens in Indien haben mir sehr gut gefallen. Aber auch ich hätte mir mehr davon gewünscht. Auch die Ausführungen zum Stand der Medizin zur damaligen Zeit fand ich sehr interessant, auf der einen Seite las man den Stand der Europäer auf der anderen Seite den der Inder.


    Angenehm empfand ich, dass auf der Liebesgeschichte von Elisha und Damian nicht der gesamte Focus des Buches lag. Es war meiner Meinung nach auch eine Familiengeschichte und ein Gesellschaftsroman.


    "Die englische Erbin" werde ich in absehbarer Zeit auch noch lesen. Ich habe so das Gefühl, dass die Autorin Bücher schreibt, mit denen man am Feierabend gut vom Alltag abschalten kann.

  • Danke für eure Meinungen zu diesem Buch!
    Ich habe es schon länger auf dem Wunschzettel, werde es mir auf alle Fälle mal vormerken! :D

    Liebe Lesegrüße
    Eure Süße
    :study::)


    Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.