Val McDermid - Das Moor des Vergessens/ The Grave Tattoo

  • Inhalt (laut Klappentext):


    Wer ist so kaltblütig, für ein Manuskript zu töten?


    Sintflutartige Regenfälle legen auf einem sumpfigen Hügelrücken einen zweihundert Jahre alten Leichnam frei. Der Tote weist bizarre Tätowierungen aus der Südsee auf und bringt die junge Literaturwissenschaftlerin Jane Gresham auf die Spur eines Epos, an dessen Existenz bislang nur sie allein geglaubt hatte. Doch jeder, bei dem sie das wertvolle Manuskript vermutet, stirbt wie aus heiterem Himmel...



    Mein Kommentar:


    Also, wo beginne ich?
    Ich habe mir, und das gebe ich gerne zu, eher einen eher "blutrünstigen" Krimi erwartet, wovon im Buch aber kaum die Rede sein kann. Aus der Grundgeschichte hätte man sicher mehr holen können. Alleine z.B. mehr von Christian Fletcher (wobei es am Ende der Kapitel immer sehr spannend war, seine Geschichte zu verfolgen - ich würde fast sagen: das war noch das spannenste an der Geschichte).


    Der Handlungsstrang rund um Tenille bringt zwar einerseits etwas Abwechslung in die sonst eher trockene Geschichte, andererseits konnte ich über Tenille wie auch Jane immer wieder nur den Kopf schütteln. Klischee jagt Klischee.


    Wirklich viele Tote gibt es nicht, und die kommen eher "nebensächlich" ins Bild. Auch das hat mich irgendwie gestört. Statt einem "Ausflug" mit der Leichenbeschauerin und ihrem neuen Lover, dem Polizisten, hätte man doch durchaus zumindest einen Mord direkt an den Leser bringen können. Wie nämlich das passiert ist - und vor allem WARUM eigentlich, bliebt ziemlich in der Luft hängen.




    Zwei Dinge, die mich wirklich sehr geärgert haben:


    Auf einer einzigen Buchseite die Namen: Jane, Jake, Jimmy und Jenny. Liebe Val McDermid: Mal abgesehen (oder geht es nur mir so?), daß ich ähnliche Namen in einem Buch immer ziemlich verwirrend finde - aber gleich 4 J-Namen. Und dann "treffen" sich die auch noch alle einmal auf einer Seite. Das war mir zu viel. Zwar wußte ich natürlich, wer wer ist. Trotzdem - vielleicht wäre die Anschaffung eines Namensbuches zu überlegen.


    Und was mich noch mehr geärgert hat - und das ist meine PERSÖNLICHE Meinung. Ich komme sehr gut ohne Kraftausdrücke zu recht, sowohl privat wie auch im Berufsleben. Und ich vertrete eigentlich die Meinung (im realen Leben wie auch in Büchern), daß gerade zB wie hier eine Literaturwissenschaftlerin (also eine studierte, gebildete Frau) durchaus ohne "Scheiß egal" und "Scheiß drauf" leben kann. Wirklich! Das ist unnötig!!!





    Und noch der guten Ordnung halber: Hier ist der Link zum Buch in der Rubrik
    Ich lese gerade ...

  • Ich hatte das Buch unter "Ich lese gerade..." vorgestellt, dann aber keine Rezension geschrieben, weil ich es auch nicht so toll fand.
    Val Mc Dermid hat schon wesentlich bessere Bücher geschrieben, dieses kann man nicht gerade als spannend bezeichnen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Dann werde ich mir das merken. Bisher fand ich alles was ich von val Mc Dermid gelesen haben naemlich sehr spannend und gut. :shock:

  • Mir hat das Buch auch nicht besonders gefallen. Aus der Suche nach einem verschollenen Manuskript hätte man wirklich mehr machen können.
    Wie frl_smilla hat mich auch gestört, dass man als Leser praktisch überhaupt nicht beteiligt wird und dadurch das Interesse verliert. Ich habe mich nur durchgebissen, weil ich wissen wollte, ob ich mit meinem Tätertipp richtig lag. Richtig glaubhaft waren die Motive nicht. Man wäre auch zum Ziel gekommen, wenn man die Alten nicht umgebracht hätte.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Ich kann mich nur anschließen.
    Ich hatte schon viel Positives über diese Autorin gehört und dann bei einem Flohmarkt die Gelegenheit genutzt- und offensichtlich hätte ich kein schlechteres Buch von ihr fürs erste Mal wählen können.


    Das Ganze plätschert so vor sich hin und die auf der Rückseite großartig angekündigten Morde kommen wann? Seite 350? Und selbst dann sind sie noch frei von jeglicher Spannung- dass der Leser immer nur aus zweiter Hand erfährt was passiert ist, macht ein Mitfiebern unmöglich.
    Und dann natürlich die bereits genannten Kritikpunkte- völlig unlogische Motive, eine zwar gute aber viel zu wenig ausgeschöpfte Grundidee und nicht zuletzt immer wieder Szenen, bei denen man sich als Leser mangels Logik oder auf Grund der Vorhersehbarkeit nur gegen den Kopf schlagen kann.


    Ich weiß nicht wie es anderen Lesern geht, aber ich konnte mir eigentlich schon beim ersten Mord denken wer es war- und oh Wunder, mein Klischee-Raten war erfolgreich... Anfang, Ende und der Teil dazwischen: Nichts kann hier wirklich begeistern, alles kommt einem irgendwie unvollständig und zusammenhanglos vor und ist nicht zuletzt frei von jeglichen Überraschungen.


    Das Buch bekommt von mir zwar :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:
    aber das auch nur, weil mir einige der Nebenhandlungen - die allerdings definitiv zu zahlreich und zu wenig verknüpft waren - gefallen haben.


    Alles in allem vielleicht nicht einmal für eingefleischte Fans empfehlenswert.

    :study: Das Lächeln der Fortuna (R.Gable)
    :bewertung1von5: Bücher/Seiten 2022: 53/23.270 || SUB 277 O:-) (Start:287)

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    "Bücher sind Wahrheiten inmitten von Lügen." / S.King
    "Ein Frosch ohne Humor ist nur ein kleiner grüner Haufen." / Muppet Show
    "Why do most people fail to give each other the fairy tale?" / M.Quick

  • Ich hab das Buch jetzt ausgelesen und ich fand es nicht so schlecht. Gut, an der ein oder anderen Stelle war es mal etwas langatmig, und nicht immer war es spannend, aber insgesamt gebe ich dann doch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: . Die Idee hat mir gut gefallen und auch der Aufbau, mit den kurzen Texten, die von Fletcher Christian erzählen, hat mich überzeugt. Jane war jetzt nicht unbedingt eine Protagonistin, die mich umgehauen hätte, aber insgesamt hat mich das Buch doch ganz gut unterhalten, auch wenn ich euch zustimmen muss, dass es bei weitem nicht das beste Buch von Val McDermid ist... :wink:

  • Alos ich hätte auch etwas anderes erwartet. Mich hat das Buch überhaupt nicht gefesselt. War darüber sehr enttäuscht, da ich von ihren Büchern immer wahnsinnig gefesselt war. Es hat einfach die Spannung gefehlt. Und die Story war auch nicht gerade so mein Fall.

  • Ich hab "Das Moor des Vergessens" als Hörbuch gehört und war total begeistert, vor allem, weil der Ausgangspunkt ja Fletcher Christian und die Bounty sind und ich das total spannend fand. Es war der erste Krimi von Val McDermind für mich und es wird definitiv nicht der letzte sein.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • weil der Ausgangspunkt ja Fletcher Christian und die Bounty sind


    Das war damals genau der Grund, warum ich das Buch unbedingt lesen wollte. Allerdings war ich dann enttäuscht.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998